Der Sommer 2003 war rekordverdächtig heiß. Das galt nicht nicht nur für die Temperaturen, sondern auch für die Transfers in der Bundesliga. Vorhang auf für treffsichere Holländer, dribbelstarke Argentinier und teure Lehrer.
Der Brasilianer kam bereits im Winter zuvor leihweise nach Hannover, im Sommer verpflichteten die Niedersachsen ihn dann fest. Raffiniert: Um das Ausländerkonto von Nicht-EU-Ausländern nicht zu belasten, nahm er aufgrund italienischer Vorfahren die italienische Staatsbürgerschaft an. Noch raffinierter: sein Freistoß-Hammer aus 32 Metern gegen den FC Bayern München.
Das waren noch Zeiten, als Manchester City ein mittelmäßiger englischer Verein war, der seine Spieler an Borussia Dortmund verlor.
Gleich in seiner ersten Saison gelangen dem Tschechen in einem furiosen Pokal-Achtelfinale gegen den VfB Stuttgart drei Tore. Svere Kost für den VfB!
Wattenscheid 09, FC Schalke 04, Bayern München, Real Madrid, Galatasaray, Darmstadt 98. Mit den Karrierestationen von Hamit Altintop ließe sich im Mathe-Unterricht mühelos eine nach unten geöffnete Parabel illustrieren. Und mit seinen beiden Toren gegen Borussia Dortmund in seinem ersten Bundesligaspiel für Schalke der perfekte Einstand.
Wie soll es auch anders sein: Beim Empfang durch Felix Magath lächelt Emanuel Centurión etwas gequält. Quälend war auch seine Zeit beim VfB: Er machte nur sechs Spiele.
Nach der verpassten Meisterschaft 2001 hatte es sich allmählich ausgeträumt mit dem Schalker Traumsturm bestehend aus Ebbe Sand und Emile Mpenza. Nach Streitereien mit Rudi Assauer floh Mpenza in seine belgische Heimat. Dort gab es immerhin eine Traumhochzeit mit Fantasie-Outfits. Auch nicht schlecht.
Der vielleicht teuerste Lehrer aller Zeiten? Aber nicht nur Politiker wissen: In die Bildung zu investieren, lohnt sich!
Gemeinsam mit Giovane Elber holte Thomas Christiansen in der Vorsaison die Torjägerkanone. Zu Hannover 96 ging er aber alleine.
142 Spiele machte Jentzsch nach seinem Wechsel für den VfL Wolfsburg. Noch viel besser: sieben Mal durfte er für das Team 2006 auflaufen.
In London bekam Lehmann schnell den Spitznamen „Mad Jens“ verpasst. Wenn sie damals gewusst hätten, wie recht sie damit haben sollten.
Die andere Hälfte des Torschützenkönigpaares. Doch bei den Bayern war nach der Verpflichtung von Roy Makaay (dazu später mehr) kein Platz mehr für den Brasilianer. Auf Lyon hatte er ein Jahr später dann aber auch keine Lust mehr und kehrte noch einmal in die Bundesliga zurück.
Ein Argentinier in München? Klar, dass der erst einmal als Gaucho auf irgendeinem bayrischen Bauernhof inszeniert werden muss.
Ein Argentinier in Wolfsburg? Gab es mit Diego Klimowicz schon. Deshalb blieb für D’Alessandro nur die Rolle eines Nebendarstellers. Endgültig durchsetzen konnte er sich nie. Ganz anders in Südamerika: Bei Internacional Porto Alegre ist er eine echte Legende.
Verrückt: Im Sommer 2003 überwies der BVB 15 Millionen Euro für Evanilson an den AC Parma, obwohl der bereits seit 1999 in Dortmund war und überhaupt nie für die Italiener gespielt hatte. Das ganze war wohl Teil eines undurchsichtigen Deals, bei dem es nicht zuletzt darum ging, die Bilanzen zu schönen.
Noch wenige Monate zuvor hatte er die Bayern mit Deportivo La Coruña aus der Champions League geschossen. Logisch, dass die ihn dann im Sommer danach verpflichteten. Es sollte sich lohnen: In 129 Spielen für die Bayern erzielte er 78 Tore. Da kann man sich schonmal an den Kopf packen.