„Oh Mama, Mama, Mama, weißt du warum mein Herz so schlägt? Ich habe Maradona gesehen und Mama: Ich bin verliebt!“, schallte es in den 80er-Jahren von den Tribünen in Neapel. Nun ist Diego Maradona tot. Hier kommen die schönsten Fotos aus seinem Leben.
Weltmeisterschaft der U‑20-Junioren 1979. Erstmals taucht das junge Wunderkind Diego Armando Maradona auf der großen Welt-Bühne auf. In Lanus geboren, auf dem Bolplatz sozialisiert und bei den Argentinos Juniors ausgebildet, wird Maradona in Japan zum besten Spieler des Turniers gekürt. Zur WM 1978 im eigenen Land war er nicht nominiert worden, beim Titelgewinn darf er nur zuschauen.
Blumenkind mit unter 20. Sein Ligadebüt hat „El pibe“ da schon längst hinter sich. Er debütiert am 20. Oktober 1976, mit 16 Jahren und zehn Tagen.
Vor seinem Wechsel nach Spanien hatte Maradona die heimischen „Massen“ der Boca Juniors begeistert. Feine Freistoßstudie fürs Lehrbuch.
WM 1986. Nie wieder dominiert ein Spieler alleine so sehr das Welt-Turnier. In Mexiko wird Maradona zum Megastar. Hier erfrischt er sich während des Endspiels gegen Deutschland mit merkwürdigen kleinen Plastiktütchen. Capri Sonne auf Sparflamme. Neben ihm am Saugen: Jorge Valdano.
Es ist vollbracht: Mit einem wunderbaren Pass auf Burruchaga leitet Maradona den 3:2‑Siegtreffer ein und lässt sich danach feiern. Man möchte meinen: Zurecht.
Schon zwei Jahre vor der WM in Mexiko hatte „El diez“ den Vertrag seines Lebens unterzeichnet. Der SSC Neapel blättert die Rekordsumme von 24 Millionen DM hin und lotst den Argentinier nach Italien. Hier bei der Begrüßung 1987 mit Landsmann Daniel Passarella (AC Florenz).
Was wollte der Fotograf mit diesem Foto der beiden Italien-Legionäre Maradona und Karl-Heinz Rummenigge eigentlich darstellen?
Die beiden machten alles mit und hatten auch noch Spaß dabei. 11FREUNDE-Recherchen zufolge erhielten beide eine teure Uhr als Gage.
259 Spiele, 115 Tore, unzählige magische Momente – Maradona wird noch heute in Neapel verehrt wie ein Heiliger.
Der mit dem Teufel tanzt: Napoli-Manager Luciano Moggi im Zwiegespräch mit seinem Aushängeschild Maradona.
…und muss sich im Finale gegen Deutschland trotzdem die Augen ausheulen. Weltmeister 1990 wird Deutschland. Guido Buchwald und Andy Brehme sei Dank.
Bild mit Stil. Im UEFA-Cup 1989/90 empfängt Werder Bremen Maradonas Neapel. Allzeit-Rasenreiniger Uli Borowka sorgt dafür, dass „El pibe“ nur äußerst wenig zu lachen hat.
Nach dem Gruppenspiel bei der WM 1994 gegen Nigeria wird Maradona des Dopings überführt und gesperrt. Die Karriere ist hinüber.
Immerhin: Presseauftritte mit Fantasie-Telefon sind noch drin.
1995 feiert der geschasste Superstar sein Comeback bei den Boca Juniors. Zwei Jahre bufft bei „seinem“ Verein, ehe er am 30. Oktober 1997, seinem 37. Geburtstag, die Karriere endgültig beendet.
Es folgen Fantasieauftritte bei „Wetten, dass…?“…
Am 28. Oktober 2008 ernennt der Verband Maradona zum neuen Coach der Albiceleste.
Doch nach der 0:4‑Viertelfinal-Niederlage gegen Deutschland war der Traum vom ersten Titel seit 24 Jahren ausgeträumt.
Schuld daran war unter anderem dieser junge Nachwuchsspieler. Nach einem Freundschaftsspiel im Frühjahr des WM-Jahrs erkannte die argentinische Legende den Nationalmannschaftsdebütanten zunächst nicht. Thomas Müller traf im Viertelfinale dann bereits nach drei Minuten und wurde nach dem Turnier zum besten jungen Spieler der Endrunde gewählt. Spätestens da kannte Maradona den Oberbayer besser als ihm lieb war.
Wie besiegt man sein Trauma? Maradona gab es einfach an südafrikanische Kinder in Pretoria weiter.
Es half aber trotzdem nicht. Nach dem WM-Aus musste Diego zurücktreten. Seine Show-Einlagen an der Seitenlinie bleiben unvergessen.
2011 heuerte Maradona als Trainer bei Al-Wasl Sports Club in den Vereinigten Arabischen Emiraten an und hatte dabei offensichtlich nicht nur Fußball im Kopf. Er war nur gut ein Jahr im Amt.
Es ist nicht so, dass in China, dem Land des Lächelns, gute Laune Mangelware ist, aber wenn Diego Maradona gastiert, ist die Stimmung ausgelassen.
Einmal die Hand Gottes schütteln, wollte auch Mario Gomez. Was er nicht wusste, es handelt sich hier nur um ein Maradona-Double.
Denn der echte Diego war terminlich eingebunden. Er eröffnete am selben Tag die Achmat-Arena in Russland an der Seite von unter anderem Luis Figo und Franco Baresi.
Zeit für Späße zwischendurch ist aber immer genug.
2012 äußert sich der Argentinier zu einem Verfahren wegen Steuerhinterziehung vor Gericht in Neapel. Neapel und Maradona? Klar, dass da ein Fußball nicht weit ist.
Was hat Dries Mertens mit Maradona, Pelé und Zidedine Zidane zu tun? Ja, er ist Profifußballer, aber er hat auch dieses Bild der drei Legenden in seinem Haus in Neapel hängen.
Gott trifft Papst. Der Witz ist älter als die katholische Kirche. Fußball-Fan Franziskus hat sich dennoch gefreut.
Auch mit ein paar Kilos zu viel auf den Rippen kann Maradonna noch zaubern.
Der Römer Francesco Totti und der Neapolitaner Maradona kicken zusammen für den Frieden. Stellt sich nur die Frage, warum letzterer ein Kleid als Trikot bekommen hat.
Wie hier beim Spiel der Boca Juniors gegen Independiente del Valle.
Oder hier in Eindhoven als PSV-Fan beim Spiel gegen AZ Alkmaar.
Zur Einstimmung auf die WM 2018 verteilte Maradona beim Confederations-Cup in Russland ganz viel Liebe.
Im feinsten Zwirn stand er als Losfee in Moskau auf der Bühne. Nur warum hatte er eine Farfalle am Hals?
Bei der WM 2018 war er wieder mit ganzem Herzen dabei.
Und war teilweise interessanter als die Spiele der Argentinier selbst.
Seinem Heldenstatus tat dies aber keinen Abbruch.
Zuletzt war Diego Maradona König von Argentinien, Verzeihung: Trainer von Club de Gimnasia y Esgrima La Plata.
Ruhe in Frieden, Diego.