Nach unzähligen Verletzungen lässt der FC Barcelona seinem Neuzugang Ousmane Dembélé eine Sonderbehandlung zukommen. Fast-Food-Ketten in der Umgebung dürften nicht begeistert sein.
An drei prägende Geschichten in meinem Leben in Bezug auf Ernährung und Fußball kann ich mich erinnern.
Erstens: Pünktlich zum 16. Geburtstag durfte ich am Abend eine Kiste Bier – als Zeichen des Erwachsenwerdens oder der allgemeinen Einfallslosigkeit bei uns auf dem Dorf – mit zum Fußballplatz bringen. Leider hatte ich nachmittags einen Besuch meiner Großeltern zu überstehen, aß massenweise Käsekuchen und stand Stunden später auf dem Platz. Punktspiel. Es ging nicht wirklich gut oder auch: Ich lief nach wenigen Minuten schnurstracks hinter die kleine Tribüne.
Wie die Dänen
Zweitens: Zu Beginn meines Studiums hatte ich eine sowas wie eine gesunde Phase. Irgendwann experimentierte ich mit Trainingsplänen (klappte ok) und Gewichten (klappte gar nicht). Und ich aß einen sehr reichhaltigen Proteinriegel vor einem Fußballspiel. Das Ergebnis: siehe Käsekuchen.
Drittens: In der Uni-Liga gewöhnten ein Kollege und ich uns an, vor jedem Spiel die Fast-Food-Kette am Hauptbahnhof zu besuchen und uns je zwei Chickenburger mit massenhaft Mayo reinzudrücken. Ein Ritual, angelehnt an die dänische Burgerbande der EM 1992, das wir bis zum Halbfinale durchzogen.
Acht Spiele – kein Tor
Chickenburger standen bis vor wenigen Tagen wohl auch auf dem Ernährungsplan von Ousmane Dembélé Ein Spieler, den sie zumindest in Dortmund als Rebell kennengelernt haben. Für die Revolution braucht es Rebellen – vielleicht auch in der Küche. Dem FC Barcelona gefällt das nicht. Denn ihr Neuzugang hat sich bisher auf dem Rasen nicht wirklich bewährt. Nach einem halben Jahr lief Dembélé in acht Spielen auf, schoss kein einziges Tor, bereitete nur zwei vor. Stattdessen verpasste er 27 Pflichtspiele und war 133 Tage verletzt. Umgerechnet kostete den Verein jede Einsatzminute bis dato 362.000 Euro.