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Heute werden auf der 11FREUNDE-Meis­ter­feier in Köln die besten Akteure der ver­gan­genen Saison geehrt. Eine Experten-Jury um Joa­chim Löw, Oliver Kahn, Thomas Hitzl­sperger, Mar­cell Jansen, Volker Finke, Uwe Bein, Karl All­göwer, Volker Finke, Vale­rien Ismael und Andreas Rettig hatte die Akteure zuvor gewählt. Hier die Gewinner.

Spieler der Saison
Naldo

Schalkes Rou­ti­nier zeigte sen­sa­tio­nelle Leis­tungen nicht nur auf dem Platz

Als der Bra­si­lianer vor zwei Jahren vom VfL Wolfs­burg zu Schalke 04 wech­selte, als erster Transfer des neuen Mana­gers Chris­tian Heidel, waren die meisten Fans skep­tisch. Klar, Naldo war mal Natio­nal­spieler seines Landes gewesen und mochte in Bremen und Wolfs­burg immer einer der abso­luten Leis­tungs­träger gewesen sein, aber inzwi­schen war er schon 33 Jahre alt. Schon im ersten Jahr zer­streute er alle Zweifel ansatzlos, und in der letzten Saison legte Naldo noch einen drauf. Der Innen­ver­tei­diger ver­passte keine Bun­des­li­gam­i­nute und gewann dabei drei Viertel seiner Defen­siv­zwei­kämpfe, was der Liga-Best­wert war. Doch weder diese Zahlen allein noch seine sieben Sai­son­tore bringen zum Aus­druck, was er für Schalke wirk­lich bedeu­tete. Naldo ist wie Kleb­stoff für uns“, sagt sein Trainer Dome­nico Tedesco. Naldo ist also der Mann, der seinem Team den Zusam­men­halt ver­schafft. Ihr sym­pa­thischster Bot­schafter ist er auch, denn Klasse geht hier mit aus­ge­spro­chener Freund­lich­keit und Beschei­den­heit einher.

1. Naldo (54 Punkte)
2. Nils Petersen (49 Punkte)
3. Kevin-Prince Boateng (20 Punkte)

Schiri der Saison
Dr. Felix Brych

Der Sou­verän aus Mün­chen in andau­ernder Best­form

Im letzten Jahr wurde der Jurist aus Mün­chen zum Welt­schieds­richter ge- wählt. Nun wurde er als ein­ziger deut­scher Referee für die WM in Russ­land nomi­niert (gemeinsam mit seinen Assis- Wtenten Mark Borsch und Stefan Lupp). Kein Zweifel, Felix Brych ist jetzt auf dem Höhe­punkt seiner Kar­riere, was sich auch in der abge­lau­fenen Saison bei der sou­ve­ränen Lei­tung einer Fülle von durchaus kom­pli­zierten Spielen zeigte.

1. Felix Brych (47 Punkte)
2. Bibiana Stein­haus (38 Punkt)
3. Manuel Gräfe (20 Punkte)

Trainer der Saison
Jupp Heyn­ckes

Mehr Erfah­rung auf der Bank war nie und echte Klasse jen­seits des Spiels

Ein erfah­re­neres Trai­ner­team gab es in der Geschichte der Bun­des­liga noch nie, allein das Trio Heynckes/​Hermann/​Gerland brachte die sagen­hafte Zahl von ins­ge­samt 3552 Spielen auf der Trai­ner­bank mit, Hun­derte eigener Ein­sätze wäh­rend ihrer Spie­ler­kar­rieren gar nicht ein­ge­rechnet. So ver­wun­derte es auch nicht, dass sie den FC Bayern relativ zügig wieder in eine Sie­ges­ma­schine ver­wan­delten, nachdem sie im Spät­sommer in schwie­riger Situa­tion von Carlo Ance­lotti über­nommen hatten. Die gewal­tige Über­le­gen­heit der Münchner in der Bun­des­liga über­deckte mit­unter sogar den Umstand, wie gut sie eigent­lich spielten. Denn die Rou­ti­niers auf der Trai­ner­bank ließen ihre Mann­schaft durchaus auf Höhe der Zeit spielen und ver­wal­teten die sport­liche Klasse ihres Teams nicht nur. Zugleich strahlten sie etwas aus, das nie aus der Zeit fallen wird: Respekt und Würde, Fair­ness im Umgang mit­ein­ander sowie Größe in der Nie­der­lage.

1. Heyn­ckes – Her­mann, Ger­land, Tapa­lovic, Broich, Sagnol (41 Punkte)
2. Korkut – Aracic, Che­r­undolo, Langner, Schif­fers (34 Punkte)
3. Nagels­mann – Kal­ten­bach, Mat­a­razzo, Rechner, Weigl, Glück (31 Punkte)

Typ der Saison
Jonas Hector

Mit dem Nicht­ver­eins-wechsel des Jahres setzte er ein beson­deres Zei­chen


Manch sport­li­ches Schei­tern deutet sich an, der Abstieg des 1. FC Köln hin­gegen kam uner­wartet und brutal. Aber er hatte noch eine Wen­dung, die kaum jemand erwartet hatte. Jonas Hector, ein­ziger deut­scher Natio­nal­spieler des Klubs, ent­schied sich trotz Abstiegs zu bleiben. Nicht nur in Köln wurde er dafür gefeiert, als würde sich da einer trotzig den Zeiten ent­ge­gen­stellen, in denen sich Berufs­kol­legen wie Aub­ameyang oder Dem­bélé sogar aus Ver­trägen streikten. Hector selbst wollte das nicht so ver­standen wissen: Die Ent­schei­dung ist nicht gefallen, weil ich ein State­ment gegen die Sitten im modernen Fuß­ball setzen wollte.“ Es war also keine Ent­schei­dung gegen etwas, son­dern für ein Leben mit seinen Freunden und einen Ort, an dem es sich für ihn beson­ders gut leben lässt. Also: eine echte Sen­sa­tion.

1. Jonas Hector (44 Punkte)
2. Chris­tian Streich (42 Punkte)
3. Per Mer­te­sa­cker (32 Punkte)

New­comer der Saison
Leon Bailey

Der Usain Bolt der Bun­des­liga besiegt auch seine eigene Geschichte

Die Geschichte klingt so, wie schlechte Witze anfangen, und konnte eigent­lich nur schief­gehen: Kommt ein jamai­ka­ni­scher Fuß­ball­spieler mit 15 Jahren nach Bel­gien, weil sein Stief­vater, ein im eigenen Land gesperrter Spie­ler­be­rater, ihn dorthin ver­frachtet hat. Kurz danach ver­schwindet der Mann, und Bailey ist nun unbe­glei­teter Min­der­jäh­riger“. Monate später taucht der Stief­vater wieder auf, und weil die Behörden sich für die Sache zu inter­es­sieren beginnen, bringt er Leon und seinen Bruder für zwei Jahre in die Slo­wakei zu AS Trencin in die Slo­wakei. Dann Rück­kehr nach Genk, Wechsel zu Bayer Lever­kusen, und Leon Bailey lässt sich nir­gendwo erschüt­tern, denn auf dem Platz fühlt er sich wohl. Er kom­bi­niert das Tempo eines Usain Bolt mit guter Technik. Vor allem aber geht Bailey so mutig immer wieder in Eins-gegen-Eins-Situa­tionen, wie das in der Bun­des­liga kaum ein anderer wagt. Aber was soll diesen jungen Kerl auch noch erschüt­tern?

1. Leon Bailey (63 Punkte)
2. Dennis Geiger (27 Punkte)
3. Jean-Kévin Augustin (26 Punkte)

Manager der Saison
Fredi Bobic

Vom Regel­bre­cher zum Pokal­sieger gegen alle Zweifel und Nach­reden

In einer weit zurück­lie­genden, weit­ge­hend ver­ges­senen Ver­gan­gen­heit (also vor zwei Jahren) löste die Ver­pflich­tung von Fredi Bobic in Frank­furt pures Ent­setzen aus. Was wollte die Ein­tracht denn mit dem, der war doch schon in Stutt­gart als Sport­di­rektor geschei­tert? Das mit dem Ent­setzen wurde auch nicht besser, als er begann, eine Welt­aus­wahl zusam­men­zu­kaufen. Das konnte nicht gut­gehen, waren da nicht – so raunten einige hinter vor­ge­hal­tener Hand – zu viele Jugos“ dabei? Inzwi­schen haben wir dank des Regel­bre­chers Bobic gelernt, dass nicht Natio­na­li­täten Mann­schaften machen, son­dern Men­schen. Und selbst­ver­ständ­lich ist Bobic schon immer der beste Mann“ gewesen.

1. Fredi Bobic (45 Punkte)
2. Michael Reschke (41 Punkte)
3. Chris­tian Heidel (31 Punkte)

Fan­ak­tion der Saison
United Colors of Frank­furt

Das rich­tige Signal zur rich­tigen Zeit

Ein­fach ist die Fan­szene der Ein­tracht bestimmt nicht, aber in ihrer Posi­tio­nie­rung gegen jeg­liche Form von Ras­sismus schon seit Jahren vor­bild­lich. 900 Fan­klubs mit 45 000 Mit­glie­dern unter­stützten die Choreo im Spiel gegen Hof­fen­heim und die Bot­schaft: Unsere Stadt, unser Verein und seine Fans leben von Viel­falt – aus Viel­falt wird Ein­tracht.“