Seit 35 Jahren gibt eine Abschlusstabelle Fußball-Nerds und Statistik-Freaks aus aller Welt Rätsel auf. Selbst Mathematiker beschäftigt die Saison 1983/1984 in der rumänischen Divizia C Serie VIII. Wir haben versucht, das seltsame Mysterium zu lösen. Mit Erfolg.
Hinweis: Für die aktuelle 11FREUNDE-Ausgabe #214 haben wir uns die seltsamste Tabelle der Fußballhistorie, die der rumänischen Divizia C Serie VIII aus dem Jahre 1983/84, noch einmal genauer angeschaut. Und tatsächlich das Geheimnis der verrückten Konstellation lüften können. 11FREUNDE #214 gibt es ab sofort am Kiosk oder direkt bei uns im Shop.
Es kommt nicht häufig vor, dass die oberste algerische Liga zum heißduskutierten Gesprächsthema unter Fans in Europa wird, aber vor knapp vier Jahren war das der Fall. Und zwar nicht wegen irgendwelcher Skandale oder außergewöhnlicher individueller Leistungen. Nein, es ging allein um die Tabelle.
Mitte April 2015 kletterte ES Sétif auf Platz eins. Der Klub war schon der fünfte Tabellenführer der Saison und niemand konnte sagen, wie viele noch folgen würden. Denn nach 26 von 30 Spieltagen trennten nur vier Zähler den Ersten vom Siebten. Und jener Siebte wiederum lag nur sieben Punkte vor dem Tabellenletzten! „Ist dies das engste Meisterschaftsrennen aller Zeiten?“, fragte die BBC.
Das Team mit den meisten Toren steigt ab
Nein. Zum einen weil den meisten algerischen Teams in den letzten Wochen die Puste ausging. Allein MO Béjaia hielt mit ES Sétif mit und verpasste am Ende den Titel nur um einen Punkt. Dahinter dünnte es sich dann allerdings aus, auch wenn die Schlusstabelle trotzdem einige Besonderheiten aufwies, vor allem bei den Toren. So hatten der Vierte, Sechste und Siebte ein negatives Torverhältnis, während MC El Eulma als Drittletzter die meisten Treffer der ganzen Liga erzielte – und mit einem postiven Torverhältnis abstieg!
Der zweite Grund, aus dem die Algerian Ligue Professionnelle 1 von 2015 dann doch wieder in Vergessenheit geriet, waren die vielen anderen seltsamen Tabellen, über denen Nerds und Freaks so gerne brüten. Auf der berühmten Statistik-Website Rsssf.com wird zum Beispiel die Schlusstabelle der ersten Liga in Marokko von 1965/66 wie ein Kleinod behandelt. Der Wydad Athletic Club holte sich damals seinen zweiten Titel mit äußerst knappem Vorsprung: Noch der Neunte lag bloß sechs Zähler hinter dem Verein aus Casablanca. Der Tabellenletzte, Moghreb Athlétic de Tétouan, war nur acht Punkte zurück – vielleicht der geringste Unterschied überhaupt zwischen einem Meister und einem Schlusslicht.