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Seite 3: 30 Spiele in 123 Tagen

Das Zitat fiel übri­gens einige Minuten, nachdem Tuchel seine Töchter und seine Frau mitten auf dem Rasen innig umarmt hatte, als wäre es völlig egal, dass Mil­lionen von Men­schen zuschauten. Dann erzählte er auch noch, dass seine Frau schon in der Lan­des­liga dabei war“. Und dass sie sich manchmal gefragt hat, mit wem sie da zusammen ist“.

Tuchel und die Fans, Tuchel und die Familie. Fehlen nur noch … genau: Tuchel und seine Spieler. Was immer der Trainer auch mit der Truppe ange­stellt haben mag, die er Ende Januar über­nommen hat, es kann nicht vor­rangig mit Match­plänen, Salz­streuern oder tak­ti­schen Finessen zu tun haben. Dafür war die Zeit zu kurz, die Tuchel mit einem Kader ver­brachte, den er kaum kannte, den er nicht zusam­men­ge­stellt hat und mit dem er bis zur Som­mer­pause nicht im Detail arbeiten konnte. Chelsea bestritt in Tuchels 123 Tagen an der Stam­ford Bridge nun 30 Par­tien.

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In sechs Monaten alles ver­än­dert“

Statt­dessen muss er die Profis auf einer emo­tio­nalen Ebene erreicht haben, und zwar nicht nur die deut­schen, son­dern vor allem Schlüs­sel­spieler wie N’Golo Kanté, der im Herbst und Winter noch mit einem raschen Transfer gelieb­äu­gelt hatte. Thiago Silva drückte das ges­tern nach dem Spiel so aus: Tuchel hat in nur sechs Monaten alles ver­än­dert. Es ist unglaub­lich, was er mit der Men­ta­lität der Mann­schaft ange­stellt hat.“ Da war es dann end­gültig um die Fas­sung vieler BVB-Fans geschehen. Tuchel als Jugend­her­bergs­vater von Men­ta­li­täts­mons­tern? Was um alles in der Welt ist mit dem Mann pas­siert?

Die Ant­wort ist ver­mut­lich ganz ein­fach. Er ist vier Jahre älter und er hat aus seinen Feh­lern gelernt. Das ist eine Fähig­keit, die man in Eng­land Pep Guar­diola nach dem Final­abend nicht zum ersten Mal abspricht. Doch das ist wieder eine andere Geschichte und eine andere Art, das Finale von Porto zu erzählen.

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