Im rumänischen Pokal schnupperte Zweitligist CS Mioveni gegen den CFR Cluj an der Sensation. Bis Cluj das Fairplay mit Füßen trat.
Wenige Dinge im Fußball sind so schön wie die gute alte Pokalsensation. Vestenbergsgreuth gegen Bayern, Eppingen gegen den HSV, Trier gegen Dortmund – die alte Geschichte von David und Goliath wird einfach niemals langweilig. Schöner als für die schadenfreudigen Zuschauer sind derlei Sensationsspiele nur noch für die unterklassigen Sieger, die ihre fußballerische Existenz ansonsten zwischen schimmligen Duschen und verwitterten Bierbänken fristen und die große weite Fußballwelt höchstens aus dem Fernseher im Vereinsheim kennen. Aber muss man denn gleich weinen, wenn die Sensation dann doch nicht klappt? Muss man wutentbrannt Schneebälle auf den Rasen schleudern, in der Hoffnung, dem Gegner den Fairplay-Gedanken per Kopftreffer in die Birne zu werfen? Im Falle des rumänischen Zweitligisten CS Mioveni heißt die Antwort ganz klar: ja.
Aber der Reihe nach: 87 Minuten lang steuert der kleine CS Mioveni im rumänischen Pokal auf die Riesen-Sensation zu. Gegen die Favoriten aus Cluj, dreifacher Meister und Champions-League-Teilnehmer, führt der erst seit 14 Jahren existierende und erst seit zwei Jahren zweitklassige Klub zur Halbzeit sensationell mit 3:0. Mit einem Sieg würde der Klub ins Halbfinale einziehen, es wäre der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Aber die Profis aus Cluj arbeiten sich heran, Mioveni hält tapfer dagegen. Kurz vor Schluss steht es noch 3:2 für den Underdog und im Vereinsheim rollt man bereits die Fässer aus dem Keller.