Die Nationalmannschaft ist zum Trainingslager nach Südtirol gereist. Doch was wird dort eigentlich entschieden? Und: Was muss Manuel Neuer leisten?
Wofür wird Bundestrainer Löw die Tage in Südtirol nutzen?
Die deutsche Nationalmannschaft geht entschlossen und gut aufgestellt in die Vorbereitung zur Weltmeisterschaft. In Eppan/Südtirol hat sie dazu wie immer eine eigene Welt gebaut, um den Nationalspielern ein angemessenes Paralleluniversum zur Verfügung zu stellen. Brandneu ist allerdings, dass La Mannschaft zeittypisch auf lästige Vokale verzichtet und nun unter dem Hashtag #zsmmn auf die WM zusteuert.
Für den solcher Modernismen unverdächtigen Jogi Löw ist die schönste Zeit des Jahres bzw. der letzten beiden Jahre angebrochen, denn nichts liebt der #bndstrnr so sehr, wie in den Trainingslagern vor der WM die losen Enden zu verknüpfen. Es geht ihm beileibe nicht nur darum, jene vier Spieler auszusieben, die noch zu viel dabei sind oder am #tmsprt und #zsmmnhlt zu arbeiten. Zentral ist vor allem die Arbeit an der #tktk. Löw hat klare Vorstellungen davon, wie gekickt werden soll, und weil die anspruchsvoll ist, bedarf es der anstehenden Wochen dringend, um die Elemente zusammenzufügen. Hoffentlich lässt er auch wieder fleißig an #stndrds arbeiten, denn Tore nach den von Löw früher eher verschmähten Standardsituationen waren beim Titelgewinn in Brasilien bekanntlich mitentscheidend.
In welchem Mannschaftsteil ist der Konkurrenzkampf am höchsten?
Auf #lnks, also der linken Seite, gibt es gleich vier Kandidaten. Marco Reus ist zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahren wieder dabei und trifft auf drei Konkurrenten: Julian Draxler, Julian Brandt und Leroy Sané. Der ehemalige Schalker ist zwar einer der Stars des englischen Meisters Manchester City, aber in der Nationalmannschaft ist er erstaunlicher Weise noch nicht so richtig angekommen. Seine beiden letzten Einsätze gegen Spanien und vor allem Brasilien waren schlicht enttäuschend. Von den vier Kandidaten ist er zwar vielleicht der mit dem größten Potenzial, aber weil er mitunter etwas schluffig spielt und auch taktisch nicht immer diszipliniert, muss Sané aufpassen, nicht noch aussortiert zu werden.
Ansonsten drängt es sich in der #nnnvrtdgng, wo es mit Mats Hummels und Jerome Boateng zwei Platzhirsche gibt. Erster Nachrücker wäre derzeit Niklas Süle, dazu kommen Antonio Rüdiger und Leverkusens Jonathan Tah. Ob Löw mit fünf Innenverteidigern nach Russland fährt, wird davon abhängen, wie stark er plant, häufiger mit einer Dreier-/Fünferabwehr zu spielen oder nicht.
Wer ist der größte Außenseiter im Trainingslager?
Nominell ist es Nils Petersen, weil er als einziger Spieler noch nie im Nationalteam gespielt hat. Aber bekanntlich mag Löw solche Überraschungskandidaten besonders.
Heißt es denn Gomez oder Petersen oder könnten beide mitfahren?
Nils Petersen hat trotz seines Außenseiterstatus große Chancen, bei der WM dabei zu sein – mit Mario Gomez. Löw interessiert an Petersen besonders, dass er ein anderer Typ #strmr ist als der Stuttgarter. Einer, der nicht so sehr Vollstrecker ist, sondern den Ball in der Spitze sichern und verteilen kann. Ob der Freiburger dazu auch auf dem Niveau des Nationalteams in der Lage ist, wird sich im Laufe der Vorbereitung zeigen. Trotzdem bleibt Gomez ein überragender Strafraumstürmer mit viel internationaler Erfahrung, auf die Löw ungern verzichten wird. Vielleicht passen die beiden sogar als Doppelspitze zusammen. Das klingt unwahrscheinlich, aber selbst das wird Löw im Auge behalten.
Was muss Neuer in Südtirol leisten, damit er mitfährt?
Löw hat bereits gesagt, dass Manuel Neuer dringend #splprxs braucht, um nach Russland mitfahren zu können. Dazu bestehen vor der WM bei den Tests in Österreich und gegen Saudi-Arabien noch zwei Möglichkeiten. Wenn er dabei zum Einsatz kommt, wird Neuer mitfahren. Wenn nicht, ist das fast nicht vorstellbar. Ein nicht unrealistisches Szenario wäre es durchaus, dass Neuer zum Kader gehört, der deutsche Mannschaftskapitän aber nicht automatisch wieder den Platz im Tor einnimmt, sondern auf der #bnk Platz nimmt.