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Seite 2: „Komplett unqualifiziert“

Das größte Fra­ge­zei­chen – und das mutet für seine zukünf­tigen Spie­le­rinnen tat­säch­lich eini­ger­maßen tra­gisch an – betrifft dabei wohl seine sport­lich-fach­liche Qua­li­fi­ka­tion. Eine gestei­gerte Aus­ein­an­der­set­zung mit Frau­en­fuß­ball nimmt man Neville schließ­lich kaum ab, der doch Frauen offenbar lieber in der Küche als auf dem Platz sieht.

Ein Frau­en­team hat er bisher nie­mals trai­niert. Auch Nevilles Trainer-Erfah­rungen im Män­ner­be­reich sind ver­gleichs­weise spär­lich für jemanden, der nun eine Natio­nal­aus­wahl leiten soll. Zumal die Ver­mu­tung nahe liegt, dass das Frauen-Team eher zur Durch­gangs­sta­tion für den 40-Jäh­rigen werden soll.

Kritik von allen Seiten

Dem eng­li­schen Bou­le­vard zufolge basiert Nevilles Ernen­nung auf einem Zufall. Ein Jour­na­list habe seinen Namen gegen­über der FA ins Spiel gebracht – als Witz auf einer Weih­nachts­feier. Die FA hat den Bock trotzdem zum Gärtner gemacht. Selbst wenn diese Geschichte nicht stimmen sollte, ist es doch bezeich­nend für den noch immer allzu belä­chelnden Umgang mit Frau­en­fuß­ball, wenn ein Train­er­neu­ling, der sich im Gegen­satz zu anderen Kan­di­daten nicht einmal auf den Posten beworben hat, plötz­lich als neuer Natio­nal­coach prä­sen­tiert wird.

Dem­entspre­chend fallen die Reak­tionen in Eng­land aus. Die 91-fache Natio­nal­spie­lerin Katie Chapman sagte der BBC“: Sicher­lich gibt es Trainer mit viel mehr Erfah­rung im Frau­en­fuß­ball.“ Vicky Huyton, Grün­derin des Female Coa­ching Net­work“, kri­ti­sierte gegen­über dem Guar­dian“, dass Neville kom­plett unqua­li­fi­ziert“ sei. Seine Ernen­nung sei eine Belei­di­gung für alle Trainer, die eher geeignet für das Amt sind“.

Dass die FA Neville den­noch als idealen Kan­di­daten für den Trai­nerjob aus dem Hut zau­berte, macht gera­dezu betroffen. Im Wissen um seine sexis­ti­schen Tweets übri­gens, wie der Guar­dian“ berichtet. Immerhin folgte ein breiter medialer Auf­schrei. Viel­leicht führt dieser ja wenigs­tens zu, dass Neville mit beson­derem Enga­ge­ment an seine neue Auf­gabe geht. Es wäre den eng­li­schen Natio­nal­ki­cke­rinnen zu wün­schen.