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Dirk Schuster, erin­nern Sie sich noch an die letzte Nie­der­lage Ihrer Mann­schaft?
Sehr genau sogar. Das war in der Hin­runde gegen Rot-Weiß Erfurt. Wir sind super auf­ge­treten und haben das Spiel bis zur 85. Minute offen gestaltet. Dann fingen wir ein direktes Frei­stoßtor, einen Konter und einen Elf­meter. So schnell kann es gehen. Im Großen und Ganzen ein sehr unglück­li­cher Abend.

Danach lief es umso besser. Darm­stadt steht in der 3. Liga auf Platz drei und ist der ein­zige Klub im deut­schen Pro­fi­fuß­ball, der 2014 noch unge­schlagen ist. Selbst der FC Bayern musste gegen den FC Augs­burg seine erste Nie­der­lage ein­ste­cken.
Das klingt natür­lich super, aber wir ver­glei­chen uns nicht mit den Bayern. Wir ver­su­chen ein­fach unsere Serie von Spiel zu Spiel aus­zu­bauen.

Ihre Kol­lege Pep Guar­diola wurde dafür kri­ti­siert, dass er nach dem Titel­ge­winn Stars geschont und statt­dessen Jugend- und Reser­ve­spieler ein­ge­setzt hat. Sind Sie als Trainer auf seiner Seite?
Falsch war es defi­nitiv nicht. Die Mann­schaft ist noch in drei Wett­be­werben dabei. Zudem werden die Spieler regel­mäßig für ihre Natio­nal­teams abge­stellt. Dass er den Stamm­kräften Pausen gönnt, ist aus Trai­ner­sicht mehr als ver­ständ­lich.

Heute Abend müssen die Bayern wegen einer Sperre auf Bas­tian Schwein­steiger ver­zichten. Wie beur­teilen Sie die Situa­tion, die im Hin­spiel zum Platz­ver­weis führte?
Es war eine Schwalbe mit Kör­per­kon­takt. Das ist natür­lich am Rande der Lega­lität. Zwi­schen Spie­lern wie Wayne Rooney und Bas­tian Schwein­steiger ist das Leis­tungs­ge­fälle aber so gering, dass auch solche Mittel genutzt werden.

Sie machen Wayne Rooney also keinen Vor­wurf?
Es ist absolut nach­voll­ziehbar, dass die Spieler alles ver­su­chen, um mit ihrem Verein erfolg­reich zu sein. Dass sich der benach­tei­ligte Spieler und sein Trainer dar­über schwarz­är­gern, ist aber ebenso ver­ständ­lich.

Dafür, dass Sie wäh­rend Ihrer aktiven Lauf­bahn der Leid­tra­gende der legen­dären Andi-Möller-Schwalbe waren, sind Sie sehr ver­ständ­nis­voll.
Das sind zwei ver­schie­dene Paar Schuhe. Zwi­schen mir und Andreas waren damals zwei bis drei Meter Sicher­heits­ab­stand. (Lacht.)

Sie haben als Trainer einen ganz eigenen Blick auf Kol­legen. Worin liegt die ent­schei­dende Ent­wick­lung des FC Bayern unter Pep Guar­diola?
Das Spiel ist noch mehr darauf aus­ge­richtet, den Gegner über Ball­be­sitz zu ersti­cken. Die Mann­schaft spielt dabei sehr geduldig und wartet auf den ent­schei­denden Pass oder die ent­schei­dende Flanke.

Ver­su­chen Sie manche Dinge auf das Spiel Ihrer eigenen Mann­schaft zu über­tragen?
Ich hole mir Impulse. Gerade das Spiel der Bayern ist aber schwer auf die 3. Liga zu über­tragen, weil uns sowohl fuß­bal­le­risch als auch bei den Platz­be­din­gungen die Vor­aus­set­zungen fehlen. Jürgen Klopps Phi­lo­so­phie bei Borussia Dort­mund eignet sich schon eher. Er hat das Gegen­pres­sing in Deutsch­land und inter­na­tional per­fek­tio­niert. Wir ver­su­chen im Kleinen bestimmte Lauf­wege und Situa­tionen auf unser Spiel zu über­tragen.

In einem frü­heren Inter­view wurden Sie darum gebeten, den Satz Dirk Schuster ver­folgt den Traum, irgend­wann Chef­trainer des Karls­ruher SC zu werden“ zu kom­men­tieren. Unsere These lautet: Dirk Schuster trai­niert irgend­wann den FC Bayern Mün­chen.“ Welche drei Kom­men­tare fallen Ihnen dazu ein?
Sehr fern. Nicht unmög­lich. Wäre ein Traum.