Trauer bei Tuchel, Spannung in Spanien und Meisterchancen in Monaco – so lief es für die Deutschen im Ausland am Wochenende.
Um die schlechte Nachricht direkt abzuhaken, beginnen wir mit einer Enttäuschung für gleich vier Deutsche: Timo Werner, Kai Havertz, Antonio Rüdiger und Thomas Tuchel verloren am Samstag im strömenden Regen denkbar knapp das Finale des FA-Cups. Leicester traf in der 67. Minute zur Führung, dem vermeintlichen Ausgleich durch Chilwell ging eine hauchdünne Abseitsposition voraus. Immerhin: Es waren wieder Zuschauer dabei, 20.000 an der Zahl.
Vom Tief zum Hoch: Ilkay Gündogan stellte mit Manchester City unterdessen einen neuen Rekord in der Premier League auf. Der wilde 4:3‑Sieg war der zwölfte Auswärtssieg der Citizens in Folge. Gündogan selbst legte dabei Ferran Torres’ Traumtor zur zwischenzeitlichen 2:1‑Führung auf.
Da der FC Fulham am vergangenen Montag 0:2 gegen Burnley verloren hatte, war der Klassenerhalt für Pascal Groß und seine Möwen gesichert. Dementsprechend entspannt gingen sie offensichtlich gegen West Ham ins Spiel: Bis zur 50. Minute tat sich herzlich wenig, die beiden Tore fielen erst in der 84. und 87. Minute. Groß spielte dabei als Kapitän durch.
Alles andere als entspannt dürfte es für PSG sein: Die Pariser gewannen am Sonntag deutlich gegen Stade Reims, wobei Thilo Kehrer durchspielte, Julian Draxler allerdings verletzt vom Platz musste. Weil Lille nur Unentschieden spielte, rückte PSG also bis auf einen Punkt an die Tabellenspitze heran. Da bleibt es allerdings nicht beim Zweikampf, denn…
… eine theoretische Chance auf die Meisterschaft besteht auch noch für Niko Kovac und Kevin Volland mit der AS Monaco. Durch das 2:1 gegen Rennes bleiben die Monegassen weiter an Lille und PSG dran – die müssten nächsten Sonntag allerdings beide verlieren und Monaco müsste gewinnen. Und auch dann käme es noch auf die Tordifferenz an. Aber: der Traum ist noch nicht aus.
Spannung auch in Spanien! Real Madrid kann sich trotz des Sieges zwar nicht an Atletico vorbeischieben, bleibt allerdings weiter im Titelrennen. Es wird sich also alles am letzten Spieltag entscheiden. Bitter für Toni Kroos: Der Weltmeister fehlte am Sonntag und wird auch nächste Woche noch nicht dabei sein – er steckt in Quarantäne.
Ebenfalls raus aus dem Titelrennen ist Marc-André ter Stegen – allerdings aus anderen Gründen. Trotz 1:0‑Führung verloren die Katalanen noch mit 1:2, was die letzten Hoffnungen begrub. Bitter: Der Siegtreffer fiel in der 89. Minute, ohne Chance für ter Stegen. Besonders bitter: Für ter Stegen war es das Saisonende. Er soll während der Saison immer wieder Probleme mit dem rechten Knie gehabt haben und nun am Dienstag operiert werden. Die EM fällt für ihn aus.
Um den Titel geht es auch für Atalanta seit zwei Wochen nicht mehr. Das Rennen um die Champions League war allerdings noch offen. Die konnte sich Bergamo nun am Samstag sichern. Robin Gosens trug mit einem Kopfball zur zwischenzeitlichen 3:0‑Führung dazu bei, verschuldete allerdings auch einen Handelfmeter.
Auch in Portugal ist die Meisterschaft durch. Sporting steht seit dem vorigen Spieltag als Meister fest, Benfica ist gesicherter Dritter und damit in der Champions-League-Qualifikation. Was trotzdem kein müdes Lissabon-Derby bedeutete. Luca Waldschmidt bekam davon auf dem Platz recht wenig mit, genau eine Minute befand er sich dort. Besondere Ehre für Julian Weigl: Er ist Benficas Spieler des Jahres.
Eindhoven hätte sogar eine Niederlage verkraften können, wenn sie nicht allzu hoch ausgefallen wäre. In diese Eventualitäten begab man sich aber erst gar nicht: Mario Götze legte in der 49. Minute seinem Kapitän Marco van Ginkel den Ausgleichstreffer auf. Der traf gegen einen weiteren Deutschen, den ehemaligen Dortmunder und Bremer Eric Oelschlägel. Das deutsche Trio auf dem Platz vervollständigte Philipp Max, der ebenfalls durchspielte.
Wir verabschieden uns mit einem Knaller: Dem LASK blieb gegen den bereits gekürten Meister keine Chance. Johannes Eggestein brachte die Linzer noch in Führung, bevor RB fünf Treffer aus der Dose ließ. Zwei davon schoss Karim Adeyemi selbst, einen legte er auf. Eggestein bewies zwischendurch das Glück eines waschechten Bremer Spielers – und verschoss einen Elfmeter.