Franco di Santo hat nach 19 Monaten mal wieder ein Tor geschossen. Das mag übel klingen, manchen Fußballern erging es aber noch schlimmer: Hier kommen die zehn Spieler mit den meisten Spielminuten in Europas Topligen, die noch nie ein Tor geschossen haben.
Superligaen: Anders Randrup
Nach ganzen 141 torlosen Einsätzen in der dänischen Superligaen entschloss sich Anders Randrup, sein Heimatland zu verlassen. Im vergangenen Jahr wechselte der Rechtsverteidiger zum schwedischen Helsingborgs IF. Und siehe da: In einer Partie gegen Odense netzte Randrup spektakulär aus 25 Metern ein – leider ins eigene Tor.
Primera División: Manolo Jiménez
Jesús Navas erzielte 35 Tore für den FC Sevilla und ist Rekordspieler des Vereins. Zuvor hatte lange Manolo Jiménez diesen Titel inne. Der spätere Trainer des FC Sevilla verbrachte fast seine gesamte Profikarriere beim Klub (1983 bis 1997). Und schoss dabei exakt 35 Tore weniger als Navas.
Bundesliga (Österreich): Christian Fürstaller
Christian Fürstaller (im Bild unten links) spielte in Österreich in der Regionalliga West, der zweiten Liga, der Bundesliga, im österreichischen Pokal, im UEFA-Cup und auch in der Champions League. In keinem dieser Wettbewerbe schoss er je ein Tor.
Ligue 1: Patrick Valéry
Egal ob im Trikot der AS Moncao oder des SC Bastia: Patrick Valéry blieb in der Ligue 1 stets torlos. Den einzigen Treffer seiner Profikarriere erzielte er im Europapokal der Pokalsieger gegen Feyenoord Rotterdam. Monaco kam mit zwei Unentschieden ins Finale, in dem Valéry (rechts im Bild) Bremens Stürmer Klaus Allofs allerdings nicht am Toreschießen hindern konnte. Werder gewann 2:0.
Premjer-Liga: Gennadi Nizhegorodov
Knapp 16.000 Spielminuten verbrachte Gennadi Nizhegorodov auf Plätzen der russischen Premjer-Liga. Dabei konnte der Innenverteidiger nie treffen. Das einzige Tor seiner Profikarriere: Der Ehrentreffer am Karriereende für den ukrainischen FC Chornomorets Odessa bei der 1:3‑Niederlage gegen Hapoel Tel Aviv im UEFA-Cup.
Eredivisie: Pascal Bosschaart
In seinen 329 Einsätzen in der ersten niederländischen Spielklasse verbrachte Pascal Bosschaart viel Zeit damit, den Schiedsrichtern auf den Leim zu gehen – und keine Sekunde damit, Tore zu schießen. Als Innenverteidiger natürlich vollkommen legitim.
Liga NOS: Anderson Polga
Ein Mann für die großen Spiele: Das portugiesische Oberhaus konnte Anderson Polga in knapp 20.000 Spielminuten zwar nicht mit einem Treffer beglücken. Dafür traf der brasilianische Weltmeister von 2002 aber zweifach in der Europa League und sogar dreifach in der Champions League. Davon dummerweise einmal ins eigene Tor, als Sporting Lissabon 2009 mit 1:7 gegen die Bayern unterging.
Serie A: Alessandro Agostini
Alessandro Agostini konnte in seiner Profikarriere einige Erfahrungen in ganz Italien sammeln: Allein in der Serie A machte er über 300 Spiele für den AC Florenz, den FC Empoli, Cagliari Calcio, den FC Turin und Hellas Verona. Bloß das Gefühl der Ekstase nach einem eigenen Tor hat er nirgendwo erlebt.
Premier League: Kenny Cunningham
Der irische Nationalspieler des Jahres 1998 und langezeitige Kapitän spielte in der Premier League für den FC Wimbledon und Birmingham City. In fast 30.000 Spielminuten konzentrierte sich der Ire dort auf seinen Job als Verteidiger. Vorne blieb er harm- und torlos.
Bundesliga: Dennis Diekmeier
Dennis Diekmeier lief in der Bundesliga für den 1. FC Nürnberg und den Hamburger SV über 200 Mal auf und konnte dabei nicht ein einziges Mal treffen. Glanzparaden, dazwischen grätschende Verteidiger und auch das Aluminium verhinderten jahrelang den Torerfolg. Doch dann ein Spiel gegen Eintracht Frankfurt im letzten Bundesliga-Jahr des HSV: Diekmeier nimmt den Ball im gegnerischen Strafraum an, spitzelt ihn mit der Pike ins Tor, jubelt – und schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Abseits.