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11FREUNDE am Morgen

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Thriller am Abend

Es war das span­nendste und hoch­klas­sigste Spiel der lau­fenden Euro. Und am Ende der Vor­run­den­partie Ukraine –Nie­der­lande war der hol­län­di­sche Stürmer Denzel Dum­fries beson­ders glück­lich. In der ersten Hälfte hatte er den Ball aus ein­ein­halb Metern am Tor vorbei geköpft und sich damit ein paar Sekunden in jedem Rück­blick auf die Euro gesi­chert„ nun erzielte er vier Minuten vor Schluss den 3:2‑Siegtreffer für die Nie­der­lande – natür­lich mit dem Kopf, natür­lich mit einer artis­ti­schen Dre­hung, die in die Bewer­bungs­mappe für den chi­ne­si­schen Staats­zirkus gehörte.

Es war der Schlussakt eines höchst unter­halt­samen Abends, was daran lag, dass beide Teams auf die Prok­to­lo­gen­phase ver­zich­teten. Kein zehn­mi­nü­tiges Abtasten, son­dern gleich eine offene Feld­schlacht. Und man bekam schnell einen Ein­druck, warum die Hol­länder als einer der Favo­riten auf den Tur­nier­sieg gelten. Angriff um Angriff rollte auf das Tor der Ukraine, ange­führt von Geor­ginio Wijnaldum und Mem­phis Depay. Und hätte der ukrai­ni­sche Keeper Georgiy Bush­chan nicht immer wieder ent­weder die Pranke oder einen Fuß dazwi­schen gestellt, wären die nie­der­län­di­schen Tore schon weit vor der Halb­zeit gefallen.

So ging es mit 0:0 in die Pause, in der wieder einmal die bedau­erns­werte Jessy Wellmer ver­suchte, ein eini­ger­maßen inspi­riertes Gespräch mit Experte Bas­tian Schwein­steiger zu führen. Was auch diesmal miss­lingen muste, weil Schwein­steiger über keine der beiden Kern­qua­li­fi­ka­tionen eines guten Side­kicks ver­fügt. Ihm man­gelt es sowohl an einem tie­feren Ver­ständnis der tak­ti­schen Abläufe auf dem Spiel­feld als auch an einer schlag­fer­tigen Elo­quenz im Talk – da wird auf die Dauer nicht rei­chen, dass der zuneh­mend klaus­wild­bol­zige Schwein­steiger optisch immer mehr an den Berg­doktor erin­nert.

In der zweiten Hälfte ging es dann drunter und drüber. Erst zwei Tore für die Elftal, dann zwei Tore für die Ukraine, dar­unter ein so wun­der­schöner Weit­schuss von Andrey Yar­mo­lenko in den Knick – ein Ver­lauf, der andere Teams wohl dazu gebracht hätte, die letzten zehn Minuten vor­nehm­lich mit solider Defen­siv­ar­beit zu ver­bringen. Die Nie­der­lande stürmte jedoch weiter und wurde belohnt. Der Rest war Jubel und Freude, auch beim stets grimmig drein­bli­ckenden Bond­s­coach Frank de Boer.

Zitat des Tages

Chris­tian meinte: Ich weiß nicht mehr so viel, aber wie geht es euch?‘ Das ist typisch für Chris­tian, was ist das für eine Per­sön­lich­keit, was ist das für ein Spieler.“

Über Links

Guter Tipp! Wäh­rend des Trai­nings vor dem Auf­takt gegen Kroa­tien bekam die eng­li­sche Natio­nalelf noch wert­volle Anre­gungen aus der Luft. Ein Flug­zeug zog ein Banner mit dem Hin­weis Die meisten kroa­ti­schen Tore fallen über die linke Seite!“ Und es ist anzu­nehmen, dass Eng­lands Natio­nal­trainer Gareth South­gate völlig per­plex die Hand gegen die Stirn schlug und sich fragte: Wie konnte ich das über­sehen!“ Im Spiel gegen die Kroaten ging dann auch alles gut, Raheem Ster­lings Treffer reichte den Eng­län­dern zum Auf­takt­sieg. Und die Kroaten wirkten geschockt, dass da einer ihr großes Geheimnis ver­raten hatte.

Pfiffe und Buh­rufe

Soli­da­rität uner­wünscht! Zu den beschä­menden Bil­dern und Tönen der Euro-Vor­runden gehören die Buh­rufe und Pfiffe, mit denen eine Viel­zahl rus­si­scher Fans reagierten, als die bel­gi­schen Spieler vor dem Vor­run­den­spiel in St.Petersburg auf die Knie gingen. Die Geste ist inzwi­schen ja ein ver­trautes Bild in Fuß­ball­sta­dien. Seit dem gewalt­samen Tod des Afro­ame­ri­ka­ners George Floyd vor einem Jahr zeigen viele Fuß­ball­profis so ihre Soli­da­rität mit der Black Lives Matter“-Bewegung. Fast ebenso oft quit­tieren Fans diese Sekunden mit Pfiffen und abschät­zigen Rufen – vor allem auch in Eng­land, wo eine erhitzte Debatte über diese Reak­tionen ent­brannt ist und Marcus Rash­ford wieder einmal die rich­tigen Worte fand: Wir glauben, dass es das Rich­tige ist, das zu tun. Und des­halb machen wir das auch weiter“. Als nun die bel­gi­schen Spieler die Sekunden vor dem Spiel zu dieser Soli­da­ri­täts­be­kun­dung nutzten und Stürmer Romelu Lukaku die Faust hob, buhten und pfiffen rus­si­sche Anhänger. Was wieder einmal deut­lich macht, dass es überall auf der Welt Men­schen gibt, die es nicht einmal für fünf Sekunden aus­halten, wenn etwas nicht ihr eng­stir­niges Welt­bild passt. Und dass jede Geste gegen diesen Klein­geist wert­voll ist.

Male­ri­sche Plätze

Ball über Bord! Was für eine wun­der­volle Aus­sicht bietet dieser Bolz­platz im thal­än­di­schen Phang Na, den wir im Rahmen unserer Welt­reise zu den male­rischsten Fuß­ball­plätzen des Globus finden. Es gibt viele sol­cher auf Pon­tons errich­teten Spiel­felder im Land, dieser hier ver­fügt über ein aus­ge­sucht schönes Pan­orama – beant­wortet aber zugleich nicht die drän­gende Frage, die sich jeder Betrachter sofort stellt: Sind die Spieler in Erman­ge­lung eines Zauns nicht die meiste Zeit damit beschäf­tigt, den Ball nach Fehl­schüssen aus dem Wasser zu fischen?

Tak Danmark Eine Ode an Dänemarks Zusammenhalt

Ärzte und Sani­täter kämpften um das Leben von Chris­tian Eriksen, beschützt vor Bli­cken durch Däne­marks Mann­schaft. Sie zeigte, worauf es im Fuß­ball wirk­lich ankommt.

Rät­sel­reise

Guten Abend aller­seits! Diesmal suchen wir einen beliebten Mode­rator einer Vor­abend­sen­dung aus den Acht­zi­gern mit einem etwas län­geren Namen. Lösungen auch heute an das ver­traute Geheim­post­fach philipp@​11freunde.​de. PS: Am Freitag waren wir auf der Suche nach dem Offen­ba­cher Süd­früch­te­händler Horst-Gre­gorio Canellas. Die Her­lei­tung des zweiten Vor­na­mens durch Crack und Oreo-Kekse war sicher nicht ganz ein­fach. Ach ja, aus­ge­lost wurde auch noch: Jeweils ein 11FREUNDE-Jubi­lä­ums­buch gewinnen Mira Schneider (Bie­le­feld) und Andreas Griethe (Neu­en­dorf). Herz­li­chen Glück­wunsch!

Was war das, Nord­ma­ze­do­nien? Da hatte ich die Truppe extra als Über­ra­schungs­mann­schaft benannt und fest damit gerechnet, dass sie zum Auf­takt gegen Öster­reich gleich einen berau­schenden Auf­tritt hin­legt. Statt­dessen: Nie­der­lage! Höchste Zeit, also einen neuen Außen­seiter zu benennen, der alle und vor allem mich begeis­tert. Und da trifft es sich doch gut, dass heute end­lich Schott­land ins Tur­nier ein­steigt. Wie sangen die Fans früher immer mit Del Amitri? Don´t come home too soon!“ Die heu­tigen Par­tien sind Schott­land – Tsche­chien (15 Uhr), Polen – Slo­wakei (18 Uhr) und Spa­nien – Schweden (21 Uhr). Das alles wieder auf einem der 17 über­tra­genden Sender.

Einen guten Start in die Woche wünscht euchPhilipp Köster