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Fuß­ball ist Musik, Fuß­ball ist Frei­heit“, hat Bob Marley einmal gesagt. Wie ein schick­sal­hafter Wider­spruch erscheint es da, dass er sich drei Jahre vor seinem Tod bei einem Fuß­ball­spiel schwer am großen Zeh ver­letzt hatte, die Wunde aber nie behan­deln ließ. Ob sie letzt­end­lich zu seinem Ableben geführt hat, ist nicht bestä­tigt. Ärzte fanden jedoch an genau dieser Stelle ein metasta­siertes Melanom, schwarzen Haut­krebs. Als Marley schließ­lich wenige Wochen vor seinem Tod beim Joggen im Cen­tral Park zusam­men­brach, dia­gnos­ti­zierten Ärzte einen Tumor­be­fall in der Leber, der Lunge und im Gehirn.

Meine Musik wird ewig wei­ter­leben“, ist ein wei­terer Satz, der von Bob Marley in Erin­ne­rung bleiben sollte. Aus­ge­spro­chen hatte ihn der wohl größte Reggae-Musiker aller Zeiten kurz vor seinem Tod. Und Recht behalten. Eines seiner auch heute noch bekann­testen Lieder ist Three Litte Birds“, das 1977 auf dem Album Exodus“ erschien. Und viel­leicht noch ein biss­chen mehr als anderswo lebt dieser Song in Ams­terdam weiter.

Seit einer Aus­wärts­fahrt nach Car­diff im Sommer 2008 gilt der Song als inof­fi­zi­elle Hymne von Ajax. Nach Abpfiff des Vor­be­rei­tungs­kicks war der Aus­wärts­block von den lokalen Behörden zum Warten ver­dammt, um einen Zusam­men­stoß mit den wali­si­schen Fans zu ver­meiden – und bekam vom Sta­dion-DJ melo­di­sche Beschwich­ti­gung auf die Ohren. Unter anderem Three Little Birds.“

Seither gehört das Stück zum festen Musik­pro­gramm der Ams­terdam Arena und Bob Marley trägt eine Art Sym­bol­funk­tion für den Klub.

Trikot bricht alle Ver­kaufs­re­korde

Als Hom­mage an den Reggae-Künstler designte der Verein sein drittes Trikot in diesem Jahr im Stile der Ras­ta­fari-Bewe­gung, der Bob Marley ange­hörte. Das Aus­weicht­rikot ist in schwarz gehalten und ist an Ärmel und Kragen mit den Farben der Bewe­gung aus­ge­schmückt: Rot, Gelb und Grün. Zusätz­lich zieren drei kleine Vögel, die auf den Ams­ter­damer Andre­as­kreuzen sitzen, den hin­teren Kragen.

Früh zeich­nete sich ab, dass den Ajax-Fans das schmucke Tri­kot­de­sign gefiel. Außer­or­dent­lich gut sogar. In den Wochen nach der Vor­stel­lung bra­chen sämt­liche Ver­kaufs­re­korde. Das Shirt ver­kaufte sich vier Mal so häufig wie jedes andere Trikot des nie­der­län­di­schen Rekord­meis­ters.

Every little thing gonna be alright“

Don’t worry about a thing, cause every little thing gonna be alright“, singt Bob Marley in Three Little Birds“. Sorge dich um nichts, denn egal was ist, alles wird gut. Bis zur Uefa scheint die Bot­schaft noch nicht vor­ge­drungen zu sein. Denn der euro­päi­sche Fuß­ball­ver­band hat den Verein nun dazu auf­ge­for­dert, das Trikot leicht abzu­än­dern und die drei Vögel auf der Rück­seite zu ent­fernen. In erster Linie sollte die Kla­motte im inter­na­tio­nalen Wett­be­werb getragen werden, der Uefa miss­fällt jedoch, dass es sich bei den auf­ge­stickten Vögeln um eine Aus­drucks­form han­delt. Erlaubt sind neben dem Klub­wappen bloß noch das Logo des Haupt­spon­sors und des Ärmel­spon­sors.

In den offi­zi­ellen Regu­la­rien heißt es dem­nach: Mann­schafts­iden­ti­fi­ka­tionen zur Ver­wen­dung auf der Spiel­klei­dung können nur dann zur Geneh­mi­gung ein­ge­reicht werden, wenn diese in der ein­schlä­gigen Daten­bank der Uefa-Admi­nis­tra­tion geführt sind.“ Offenbar war dies bei Ajax Ams­terdam nicht der Fall.

Im natio­nalen Wett­be­werb erlaubt

Immerhin: Im natio­nalen Wett­be­werb dürfen die Nie­der­länder das Trikot samt gefie­derter Ver­zie­rung auch wei­terhin tragen.

Und ohnehin prangt auf der Brust eine weit auf­fäl­li­gere Aus­schmü­ckung, die man eben­falls als Marley-Hom­mage aus­legen könnte, der bisher aber wenig Beach­tung geschenkt wird. Dort ist näm­lich der Schriftzug des Haupt­spon­sors zu lesen: Ziggo. Dabei han­delt es sich jedoch nicht um eine Anspie­lung auf den in Ams­terdam eben­falls sehr beliebten Konsum soge­nannter Sport­zi­ga­retten; Ziggo ist ein nie­der­län­di­scher Kabel­netz­be­treiber.

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