Heute ist Welttag des Designs. Weshalb wir allen Designern beim Anblick dieses Worst-ofs der Trikotgeschichte zurufen möchten: „An die Arbeit!“
Wurden die Designer fürs Medizinstudium abgelehnt? Kann der Trainer anhand der Trikots etwas zum Gesundheitszustand seiner Spieler sagen? Wissen wir nicht. Was wir beim Anblick der dritten Trikots des CF Zamora hingegen wissen: Zwei Trikots hätten es auch getan.
Fortaleza C.E.I.F. möchte mit seinen neuen Trikots Kinder und Jugendlichen ansprechen und sie so ins Fußballstadion locken. Wir sagen: :‘(
Hier präsentiert der Trainer das Auswärtstrikot. Die Szenerie wirkt wie aus einem Erpresservideo, seine Augen sagen: „Rettet mich!“
Begeben wir uns in die unteren Ligen Spaniens. Dort scheint nämlich ein Wettkampf ausgebrochen zu sein, wer das skurrilste Trikot designen kann. Den Anfang macht CD Pinzon mit einem Erdbeer- (Heim) und einem Blaubeertrikot (Auswärts).
Flesh for fantasy: Die Spanier von CD Guijuelo präsentieren ihr Schinken-Trikot.
Auch Deportivo Lugo kennt keine Kompromisse. Zwei Trikots so schön wie ein Abend auf einem Feuerwehrfest. Motto 1: Bier…
Motto 2: Tintenfisch.
Den Gegner mit einem Brokkoli-Trikot blind machen. Keine schlechte Idee, die der Segunda-B-Klub La Hoya Lorca hatte.
Mal wieder keinen Anzug für die bevorstehende Konfirmation? Kein Problem, wenn man Fan des spanischen Drittligisten Cultural y Deportiva Leonesa ist.
CD Palencia mit dem Modell „Tim Wiese“.
Das Heimtrikot von AD Caravaca de la Cruz, eine wilde Kombination aus Ritterspielen und Ketchup-Logo.
Smells like football spirit: CD Leganes läuft kommende Saison mit einem Trikot auf, bei dem das Wappen nach frisch gemähtem Rasen riecht. Wir warten derweil auf das erste Trikot, das nach frisch gezapftem Bier schmeckt.
Der japanische Zweitligist JEF United Ichihara lief 2015/16 mit diesem Prachtexemplar. Grund ist der zehnte Geburtstag der Fukuda Denshi Arena. Zu sehen ist übrigens das Maskottchen „Jeffy“. Wer nun die Spieler bemitleidet, hat noch nicht das Spezial-Trikot des Torwarts gesehen…
…das sieht nämlich so aus. Zum Einsatz kamen diese Trikots beim Spiel gegen Ehime FC am 4. Oktober 2015. Wer sich immer noch fragt, wer JEF United Ichihara überhaupt ist: Das ist der Ex-Klub von Pierre Litbarski und Frank Ordenewitz.
Als jener Pierre Littbarski bei JEF United unterschrieb, ahnte er nicht, dass er bald aussehen würde wie eine Figur aus einem Jump-And-Run-Computerspiel.
Pünktlich zum Oktoberfest 2015 schmiss 1860 München wieder mal eine Oktoberfest-Trikot-Edition auf den Markt. Die Meinungen der Fans gingen auseinander. Felix M. schreibt auf der 1860-Facebook-Seite: „Finde es richtig gelungen.“ Fan Alex F. meint: „Grenzt an Körperverletzung.“ Was würde er wohl zu den folgenden Jerseys sagen?
Daisuke Ichikawa trug anno 1998 voller Stolz das Trikot von Shimizu S Pulse spazieren. Das Jersey, designt von einem dementen Hund, fand später Verwendung auf der Mayday und in ammerländischen Großraumdiskos.
Nachdem Hobby-Ästhet und Orange-Fetischist Kazuaki Tasaka das Trikot von Ichikawa bestaunt hatte, wechselte er prompt zu Shimizu S Pulse. Dummerweise spielte man mittlerweile mit diesem Leibchen. Und das ging ja nun mal gar nicht!
Idee der Kölner Marketing-Abteilung: Kettenartiges Muster an die Ärmel, das suggeriert Zusammenhalt. Idee von Toni Polster: Lieber niemals draufgucken, das könnte zum Erblinden führen.
Es folgt ein Blick in den Kleiderschrank des ehemaligen Gladbach-Keepers Uwe Kamps. Hier sehen wir das Modell Latexröckchen samt Tiger-Streifenapplikationen.
Wenn diese Frisur ein Trikot wäre, wäre es dieses Trikot. (Gilt andersrum übrigens auch).
Hier das Modell „Fluglotse auf dem firmeneigenen Flughafen von Milka“.
Interessant wurde es Mitte der Neunziger mit dem sogenannten 3D-Trikot. Wenn man dieses Muster etwa fünfeinhalb Minuten fixiert, erscheint ein dreidimensionaler Löwe. Oder eine sprechende Laus. Versucht es ruhig mal!
Der Torwart heißt übrigens Jorge Campos und spielte für Mexiko. Seine Kindheit soll er als schwarz-weiße Stummfilmfigur verbracht haben, deswegen tunkte er später jedes Textil in bunte Farbeimer. Ein Outfit mit Zukunft.
Der VfL Bochum in Gelb. Ach nee, in grün. Herrje, Risiko Farbenblindheit. Bitte klickt euch zum Schutz eurer Gesundheit nicht weiter durch diese LSD-Galerie.
Wir haben euch doch gewarnt! Nun gut, hier also das legendäre VfL-Faber-Trikot aus den Neunzigern. Peter Közle beklagt sich zwar – wie einige finden: zu Recht! – über das Farbmonstrum am Leib, doch er ahnte nicht, dass das Jersey in ein paar Jahren als Trash-Kult-Art mehrere tausend Euro einbringen würde…
…dummerweise gibt es das Trikot längst nicht mehr. Es wurde verbrannt, zerrisssen, vergraben, verteufelt oder als Legosteine recycelt.
Was es damals bedeutete, in Trikots herumzulaufen, die bis dahin als Testbilder der ARD Verwendung fanden, kann man an diesen Gesichtern ablesen.
Marco Pascolo trug einst die modischste Frisur seit Mike Werner, orderte seine Trikots aber per Zufallsgenerator. Man beachte den polohemdigen Kragen. Deluxe!
Zeiten ändern dich. Rechts Florian Dick mit dem FCK-Trikot der Saison 2010/11, links Marco Haber mit dem Jersey von 1991. Und falls ihr fragt: Haber ist nicht zu dick, das Trikot ist nur zu eng!
Werder Bremen hatte einst wunderschöne Trikots. Also etwa um 1969 herum. Irgendwann führte man in Bremen nämlich die Farbe Orange ein, und die Spieler mussten zu allem Überfluss noch das Logo eines semi-populären Textil-Herstellers auf der Brust tragen.
In diesem Trikot rollte sich Tim Wiese gegen Juventus Turin durch den eigenen Sechzehner. Und plötzlich war Pink die Farbe der Saison, die Farbe des Fußballs, die Farbe der Macht. Zumindest für zwei Umdrehungen lang – dann schob Emerson den Ball ein.
S04 + Müller + Balkenmuster = Schlankmacher. Und ja, es klappt! Radmilo Mihailovic sieht prompt aus wie ein Magermodel.
Michael Prus (Schalke 04) hielt bis 1990 noch wacker an der Vokuhila-Frisur fest. Was bliebt ihm auch anderes übrig: Bei dem Trikot musste man andere modische Akzente setzen.
Ganz findige Produkentwickler kamen auf irgendwann auf die Idee, Reißverschlüsse an Trikots anzubringen. Hannovers Vahid Hashemian findet das so interessant wie einen Aufsatz zur Geschichte der binomischen Formel. Er trägt seitdem an allen Textilien (Strümpfe, Unterhosen) Reißverschlüsse.
Man stelle sich vor, dieser Mann könnte für die neue DVD-Edition von „Vier Fäuste für ein Halleluja“ werben. Oder für „Didi, der Doppelgänger“. Aber nein, er muss einen Spinnennetz auf seinem Körper tragen.
Doch was beschweren wir uns eigentlich? In anderen Sportarten geht doch alles noch viel schlimmer. Seht hier das Trikot der französischen Rugbymannschaft Stade Francais.
Und hier die kecke Casual-Friday-Variante in pink, äh, schwarz, äh, orange. Oder so. Ächz, das wäre geschafft! Oder? Ach, komm, eines geht noch. Extra für die 1860-Fans…
So sah die Oktoberfest-Version der Löwen 2014 aus.