Rom findet seinen Peter Stöger, Manchester City sowie Liverpool schießen sich warm für die Champions League und Sandro Wagner zeigt in China erstmals seine Güte. Ein internationaler Rückblick auf das Fußballwochenende.
AS Rom – FC Empoli 2:1
Vor nicht einmal zwei Wochen ist Claudio Ranieri bei Fulham als Cheftrainer entlassen worden, nun steht er für die AS Roma als Feuerwehrmann an der Seitenlinie und soll sie noch irgendwie in die Champions League bringen. Vom englischen Abstiegskandidaten zum kriselnden Riesen Rom. Ranieri oder auch der italienische Peter Stöger. Völlig logisch, dass dann auch ein knapper 2:1‑Sieg folgte.
Sassuolo Calcio – SSC Neapel 1:1
In Neapel werden sie allmählich ungeduldig mit Carlo Ancelotti. Die Mannschaft entwickelt sich nicht weiter, Juventus bleibt auch nach dem Unentschieden gegen Sassuolo tabellarisch unerreichbar. Aber wie auch? Schließlich fehlte Heiland Alexander Meret, nebenberuflich Torwart, wegen einer Rotsperre. Oft genug rettet er Napoli mit seinen Paraden, sodass die Fans bereits den offiziellen Gottesvergleich liefern (siehe Bild).
FC Arsenal – Manchester United 2:0
So treu wie Heino seiner Hannelore ist Bernd Leno dem Kurzarmtrikot. Der nasskalte Winter Englands liegt Leno auch immer besser. Wie schon in den vergangenen Wochen parierte er Großchance für Großchance. Mit der Niederlage endete Ole Gunnar Solskjærs Startserie von zwölf ungeschlagenen Spielen.
Manchester City – FC Watford 3:1 | FC Liverpool – FC Burnley 4:2
Da konnte auch Watfords Stürmer Isaac Success nicht weiterhelfen. Ein dreifacher Raheem Sterling, traf in der 46., 50. und 59.Minute, war einfach zu viel. Schalkes Aussichten auf »Erfolg«, hihi, dürften am heutigen Champions-League-Abend entsprechend klein sein. Wir geißeln uns derweil für schlechte Namenswitze.
Roberto Firmino scheint nach seiner kurzen Verletzungspause wieder fit genug fürs Rückspiel gegen den FC Bayern zu sein. Brasiliens »Bobby« traf gegen Burnley zweifach, ebenso wie sein Kollege Sadio Mané.
Real Valladolid – Real Madrid 1:4
Eierschaukeln an der Minibar? Sah jedenfalls danach aus, als die Kamera während des Spiels in der 14.Minute in den spanischen Ableger des Kölner Kellers schaltete. Auf den Sitzen gähnende Leere. Dabei wollte doch Schiedsrichter Jesus Gil Manzano nur den zwischenzeitlichen 1:0‑Treffer von Valladolid überprüfen. Der spanische Verband erklärte später: Die Regie habe einfach falsch geschaltet, der Videoschiedsrichter saß in einem anderem VAR-Zimmer. Aha.
Benfica Lissabon – Belenenses Lissabon 2:2
Vergangene Woche gewann Benfica noch himmelhoch jauchzend im Spitzenduell gegen den Tabellenersten FC Porto und übernahm darauf die Führung in der Portugisischen Liga. Doch seit gestern ist der schöne zwei-Punkte-Vorsprung schon wieder futsch. Schuld: Benfica konnte im kleinen Lissabon-Derby nicht die Nerven behalten und verspielte eine 2:0‑Führung durch zwei grobe Schnitzer von Torwart Odisseas Vlachodimos und Verteidiger Rúben Dias.
AS St. Etienne – Lille OSC 0:1
Schnappatmung in München. Die Vertragsgespräche mit Lilles Nicolas Pepé sollen begonnen haben. Doof nur, dass Pepé mit jedem Tor ein Argument mehr für ein astronomisches Gehalt haben dürfte. So auch nach seinem späten Siegtreffer gegen St.Etienne in der 87. Minute. Ein sieben-Punkte-Polster auf Platz drei lässt für Lille die Champions League immer wahrscheinlicher werden.
Ajax Amsterdam – Fortuna Sittard 4:0
Sittard darf sich ein wenig königlich fühlen. Wie schon Real Madrid bekamen sie von Ajax vier Tore eingeschenkt. Wieder trafen Dusan Tadic und David Neres – jeweils doppelt. Fehlte eigentlich nur noch, dass Toni Kroos unmotiviert durch den Mittelkreis trabte.
Grasshoppers Zürich – Young Boys Bern 0:1
Bundesliga Klassentreffen in der Schweizer Super League. Mit dem schlechteren Ende für Yoric Ravet (Ex-Freiburg) und Caiuby (Ex-Augsburg). Die Grasshoppers sind Tabellenletzter. Ganz anders bei Ulisses Garcia (Ex-Bremen) sowie Gianluca Gaudino (Ex-Bayern). Beide stehen weiter mit Bern auf Platz eins, 21 Punkte vor dem nächsten Verfolger, dem FC Basel.
Guangzhou Evergrande – Tianjin Teda 1:0
Das Debüt auf das ganz China schaute: Sandro Wagner spielte, traf aber nicht und verlor sogar. Des Lords Gnade scheint groß in Fernost.
Krylija Sowetow Samara – Jenisej Krasnojarsk 4:0
Geil. Auswärts. Minus acht Grad. 3.000 Kilometer Anfahrt. 0:4 auf den Deckel bekommen. 3.000 Kilometer Heimfahrt. Tabellenletzter. Oder wie man im Sibirischen Krasnojarsk sagt: Alltag.
Atlanta United FC – FC Cincinnati 1:1
Vor der Begegnung zeigte Atlanta United sich in bescheidener »komm schon her, dann gibt’s was auf die Mütze«-Mentalität per Videobotschaft. Natürlich unterlegt mit feinstem Hip-Hop-Trap. Dass dann ein schnödes 1:1‑Untentschieden folgte? Naja.