Die Anfänge der Kar­riere des Gre­goire Akcelrod waren alles andere als viel­ver­spre­chend. Mit zehn kickte der Junge aus Saint-Ger­main-en-Laye bei Paris so unfassbar schlecht, dass ihm sein eigener Vater das Fuß­ball­spielen verbot – aus Scham. Mein erstes Match vor den Augen meines Papas war wie ein Cham­pions-League-Finale für mich“, erin­nert sich der heute 38-jäh­rige Akcelrod in der Daily Mail: Wir ver­loren mit 0:4 gegen ein ziem­lich gutes Team. Auf der Heim­fahrt im Auto sagte mein Vater: Greg, ich bin total sauer. Du bist so schlecht. Du bist so faul. Ich möchte dich nie mehr auf einem Fuß­ball­platz sehen.‘“

Fortan bolzte Gre­goire Akcelrod, der PSG-Stars wie Domi­nique Roche­teau, Safet Susic und Raí anhim­melte, nur noch heim­lich im elter­li­chen Garten. Ich war total am Boden“, erzählt er, mit meinen Freunden zusammen auf dem Platz zu stehen, war für mich stets das High­light der Woche gewesen.“ Mit 19 jobbte Akcelrod in einem McDo­nald’s-Restau­rant, was er jedoch schnell satt hatte. Ins­ge­heim träumte er noch immer von einer Lauf­bahn als Profi. Und die begann so: Akcelrod besorgte sich ein gefälschtes Trikot von Paris Saint-Ger­main und schlich sich in den Prin­zen­park, um dort ein Auto­gramm­karten-Foto“ zu machen.

Akcelrod, der Internet-Pio­nier

Was folgte, war die viel­leicht auf­wän­digste und sicher­lich frechste Eigen­wer­bung, die Europas Spie­ler­markt je erlebt hat: Akcelrod kre­ierte einen per­sön­li­chen Inter­net­auf­tritt, um seine (ver­meint­li­chen) Kar­riere-High­lights zu doku­men­tieren. Per Copy-and-Paste hievte er L’E­quipe-Online­be­richte über PSG-Spiele auf seine Home­page – doch anstelle von, sagen wir: Nicolas Anelka kopierte Akcelrod seinen eigenen Namen in die Artikel. Diese Fäl­schungen hängte der Münch­hausen des Profi-Fuß­balls anschlie­ßend an Dut­zende von Schreiben an, mit denen er sich bei Top­klubs in ganz Europa bewarb.

Wobei Akcel­rods selbst­ge­strickte Legende nicht kom­plett erfunden war. Im Sommer 2002 hatte er tat­säch­lich bei Paris Saint-Ger­main ange­heuert – aller­dings in der dama­ligen 5. Mann­schaft des Ver­eins, die in der untersten Ama­teur-Spiel­klasse rum­bolzte. Du kannst der Cris­tiano Ronaldo der 5. Mann­schaft sein, nie­mals wird dich dort jemand scouten“, beklagt der defen­sive Mit­tel­feld­spieler“ (Akcelrod über Akcelrod) rück­bli­ckend: Über­haupt schaut sich kein Mensch solche Spiele an, denn da spielen natür­lich nur Gera­deaus-Läufer.“