Angeführt von der menschlichen Mauer Mats Hummels widersetzten sich die Dortmunder Spieler den Attacken von Real Madrid. Mit dabei: Biene Emma, der Kaiser und Mahatma Gandhi. Die BVB-Profis in der Einzelbewertung.
Roman Weidenfeller
Keine Ahnung, was er vor dem Spiel so alles gegessen hatte, war jedenfalls mit Anpfiff mindestens 7,32 Meter breit. Klärte gleich zu Beginn sensationell gegen Higuain und sensationell gegen Ronaldo – Özil schoss dann lieber gleich am Tor vorbei. Sorgte ganz alleine dafür, dass es nicht schon viel früher viel enger wurde. Bitte vor dem Finale nicht auf Diät setzen!
Mats Hummels
Hatte im Hinspiel Real den Auswärtstreffer geschenkt und einem Sportwetter einen Gewinn von 13.000 Euro vermasselt (Quelle: Internet). Wollte beides nicht auf sich sitzen lassen und machte eines seiner besten Spiele überhaupt. Gewann Kopfballduelle gegen alle, die da kamen – wenn keiner kam, auch gegen sich selbst. Grätschte und blockte ansonsten, was zu grätschen und zu blocken war. Mourinhos Handspiel-Vorwurf grenzte an Blasphemie. Neuer Kampfname: The great wall of Borsigplatz.
Neven Subotic
Ging neben Tausendsassa Hummels etwas unter, was nicht unbedingt gegen ihn, eher für Hummels sprach. Konnte Benzema nicht am 1:0 hindern, hätte dafür allerdings auch drei Meter lange Beine gebraucht.
Lukasz Piszczek
Nie vor den Partien gegen den BVB hatte Ronaldo es mit so vielen Konsonanten zu tun. Setzte entsprechend keinerlei Akzente. Dortmunds Rechtsverteidiger bearbeitete ihn mit vorbildlichem Einsatz. Bekam dafür nach dem Spiel eine Fleiß-Emma in sein Heftchen geklebt.
Marcel Schmelzer
Mag nichts mehr als Action-Movies, wollte es daher sehr früh sehr spannend machen. Spielte wüst wie Bud Spencer. Seine linke Seite war daher lange offen wie das Ende eines Independent-Streifens. Dürfte Weidenfeller an der Hotelbar dafür später noch acht bis fünfzehn Getränke ausgegeben haben.
Sven Bender
Machte das, was alle von ihm erwarteten: Kämpfen bis zum Umfallen. Stand dann wieder auf, kämpfte weiter. Musste kurz vor Schluss runter, trug laut Klopp eine Blessur davon. Nicht überraschend. Ist bei ihm ja der Arbeitsnachweis schlechthin.
Ilkay Gündogan
Konnte das Spiel in der Anfangsphase nicht beruhigen, obwohl das durchaus seine Aufgabe gewesen wäre. Konnte das Spiel auch nach einer Stunde nicht beruhigen, suchte sich bei Dortmunds größter Konterchance statt den rund 85 Quadratmetern freier Torfläche den am Boden liegenden Untermieter Lopez aus. Kaution wird einbehalten.
Mario Götze
Hätte sein Spiel werden können. Zog sich aber bei seinem ersten Sprint einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu. Musste raus. Durfte nach dem Schlusspfiff aus medizinischen Gründen nicht mitpogen. Flanierte stattdessen wie einst der Kaiser über den Rasen. Allerdings (noch) ohne Medaille um den Hals.
Kevin Großkreutz
Dortmunds bestbezahlter Ultra kam früh für Götze. Was das Spiel nicht unmittelbar schöner machte. Hielt aber gut mit, war an der Entstehung einiger Konter beteiligt. Sagte hinterher, was Fans dann eben so sagen: „Wir haben so eine geile Truppe, so geile Fans, wir sind so ein geiler Verein.“
Jakub Blaszczykowski
Wurde hauptsächlich defensiv gebraucht. War dabei ähnlich fleißig wie Landsmann Piszczek. Hat auch ähnlich viele Konsonanten im Namen. Behielt seine Grundaggressivität auch beim anschließenden Jubeltanz bei.
Marco Reus
Ohne seinen Zwilling im Geiste, Götze, ganz alleine für die kreativen Momente zuständig. Hatte davon einige parat. Nicht nur mit der Hacke spitze. Legte Gündogan den entscheidenden Treffer auf. Der lehnte dankend ab (11FREUNDE berichtete).
Robert Lewandowski
Durfte diesmal leider keinen Fußball spielen, musste stattdessen gegen Ultimate-Fighter Sergio Ramos antreten (Kampfname „Flying Elbow“). Das Fiese an der Sache: Durfte nicht zurückschlagen. Hielt mit schier selbstzerstörerischer Gleichmut immer wieder die andere Wange hin. Darf sich nach diesem Meisterstück des passiven Widerstands fortan Mahatma Gandhi des internationalen Fußballs nennen.
Sebastian Kehl
Kam kurz vor Schluss für Lewandowski ins Spiel. Konnte das 0:2 nicht verhindern. Aber immerhin das 0:3. Von daher: Job erfüllt.
Felipe Santana
Kam für die Nachspielzeit. Kampfname: Tele. Fuhr gleich die Antennen aus. Hatte die Übersicht eines Fernsehturms. Schaltete Real aus.