Heute feiert Frank Terletzki seinen 70. Geburtstag. Er ist Ehrenspielführer beim BFC Dynamo, achtmaliger DDR-Meister und Besitzer einer Olympia-Silbermedaille. Bis zuletzt kickte er in der Ü60-Landesliga. Eine sehr, sehr lange Karriere in Bildern.
Fast seine gesamte aktive Profikarriere verbrachte Frank Terletzki beim BFC Dynamo. 1966 wechselte er noch als Jugendspieler von der SG Prenzlauer Berg zum BFC. Aufgrund der Unterstützung von Stasi-Chef und Ehrenvorsitzender Erich Mielke galt der Verein als „Stasi-Klub“. Erst zum Ende seiner Profikarriere verließ er den Verein und ließ seine Laufbahn bei der SG Falkensee/Finkenkrug ausklingen.
Im Bild ganz links war Terletzki als Spielführer eine Schlüsselfigur in einer zehn Jahre anhaltenden Meisterserie in der DDR-Oberliga, die 1979 begann und heute sogar die Bayern blass werden ließe.
Auch ein Jahr später gewann der BFC die DDR-Meisterschaft. Ein Funktionär überreicht Frank Terletzki (4.v.l.) einen Blumenstrauß.
Für die Nationalmannschaft der DDR lief Terletzki insgesamt viermal auf (ein Tor). Seinen größten internationalen Erfolg feierte er 1980 mit der Olympiamannschaft. Im Finale gegen die Tschechoslowakei – hier im Duell mit Libor Radimec – holte er mit seinen Mannschaftskollegen die Silbermedaille. Dafür wurden sie mit dem Vaterländischen Verdienstorden ausgezeichnet.
In der Saison 1982/83 schied der BFC in der ersten Runde des Europapokals der Landesmeister gegen den Hamburger SV aus. Als Spielführer tauscht Frank Terletzki (rechts) (also ganz rechts) die Vereinswappen mit seinem Gegenüber Horst Hrubesch aus.
Serienmeister BFC Dynamo gewann insgesamt zehn Meisterschaften in Serie. Bei acht davon war Frank Terletzki (4.v.l.) dabei, hier beim fünften Titel in Folge.
Rund 20 Jahre nach seiner Profikarriere steht Frank Terletzki immer noch auf dem Platz. Hier spielt er beim Interkulturellen Fußballfest 2008 für die DDR-Oldstars gegen eine Vietnamauswahl.
Dennoch ist Frank Terletzki der beliebteste Star für Autogrammjäger.
In der Oldies-Auswahl der DDR fühlt sich Terletzki (hinten, 2.v.l.) offenbar wohl, immer wieder läuft er über die Jahre für die Mannschaft auf.
Vielleicht fühlt er sich auch etwas zu wohl, wie dieses Unterhemd vermuten lässt.
Ein bisschen Sehnsucht in die Welt der Bundesliga hatte Terletzki allerdings schon. „Für mich kam die Wende zu spät“, sagte er einst. Immerhin: Er läuft auch für die Allstar-Mannschaft von Hertha BSC auf. Das nehmen ihm einige alte Weggefährten krumm.
Er findet aber wieder zurück zum BFC. Anlässlich seines 60. Geburtstags spielt Terletzki wieder für den BFC Dynamo. Der Rekordspieler (372 Spiele/91 Tore) bekommt als Geschenk ein Trikot mit seinem Spitznamen „Tucker“ drauf.
Und auch wenn Terletzki irgendwann in die Rolle des Trainers schlüpft, kickt er weiter munter in sämtlichen Allstar-Teams. Seinen größten Erfolg als Trainer feiert er beim SV Germania 90 Schöneiche, mit dem er 1999 in die Verbandsliga aufsteigt.
Doch ein Ende seiner Laufbahn als Aktiver ist auch 2013 noch nicht in Sicht.
Da gibt es zum Beispiel noch Ehrenanstöße auszuführen…
…oder anlässlich des 50-jährigen Vereinsjubiläums Umhänge entgegenzunehmen. (Ob Terletzki in neuer Montur tatsächlich in einen Boxring stieg, ist der 11FREUNDE-Redaktion nicht bekannt.)
Seine Klamottenkollektion kann Terletzki nochmals erweitern. 2016 wird er zum Ehrenspielführer vom BFC Dynamo ernannt.
Anweisungen vom Trainer muss sich Frank Terletzki (4.v.r.) auch als DDR-Legende mit 67 Jahren noch gefallen lassen…
…und auch um ein ordentliches Aufwärmprogramm kommt er nicht herum.
Auf dem Platz liefert Terletzki bis zuletzt in der Ü60-Landesliga für den SV Berliner VB ab. Vielleicht kann er mit 70 langsam ans Aufhören denken. Nach einer Karriere, die über 50 Jahre andauert.
Glückwunsch zum 70. Geburtstag, Frank Terletzki!