Seit Freitag läuft die neue Saison – bei den Trikotdesignern der Liga lief schon in den Wochen zuvor einiges. Nämlich schief! Finden zumindest die 11FREUNDE-Redaktions-Fashionaistas. Und die müssen es ja wissen. Oder sind schwarz-rot-goldene Fischerhüte schon wieder out?
Platz 34: Berlin (Auswärts), Note: 2,2
Was ist das bitte? Als wäre die Farbkombination alleine nicht schlimm genug. Querstreifen (welche übrigens dick machen!), die je nach links und rechts alternierend dicker und dünner unterbrochen werden. Uns fehlen die Modevokabeln um diesen Trikot-Totalausfall zu beschreiben. Und auf den Sponsor gehen wir gar nicht erst ein!
Platz 33: Hannover 96 (Auswärts), Note: 3
Hier die Antwort auf die Frage: »Was passiert, wenn der Trikotdesigner während der Farbauswahl die Simpsonsfolge schaut, in der Mr. Burns für ein Alien gehalten wird?« Wir bringen euch Liiiiebe.
Platz 32: FC Schalke 04 (Auswärts), Note: 3
Zum Karneval gingen wir einst als Held unserer Kindheit: der Lange von Tetris. Mit Alufolie umwickelte Umzugskartons trugen wir vor uns her, und sahen damit ähnlich bescheiden aus wie das Schalker Auswärtstrikot.
Platz 31: VfL Wolfsburg (Auswärts), Note: 3,7
Klarer Fall für die innere Relegation. Allein die Farbkombination dieses Outfits schreit nach einer Therapie-Collage mit dem Titel »Die Party ist Over in Castrop, 1978«.
Platz 30: Bayern (Auswärts), Note: 3,8
Wir kennen weder die Farbe des Trikots noch die der Hose, und wir würden uns freuen, wenn sie uns niemals irgendwer verrät. Denn wenn eines sicher ist, dann das: Mit dieser Karikatur eines Trikots wollen wir uns nicht weiter beschäftigen. Weswegen wir für all euch treuen Leser genau einen Tipp haben: Rechtsklick.
Platz 29: Mainz (Auswärts), Note: 3,9
Die perfekte Kreuzung aus himmelblau und mint. After-Eight-Fans werden ihre Freude am Auswärts-Dress der Mainzer haben. Für Karneval-Fanatiker zu schlicht, für normale Menschen zu hässlich. Gibt mint-estens eine 3,9.
Platz 28: Hoffenheim (Heim), Note: 4,6
Bah.
27. Platz: Werder Bremen (Auswärts), Note: 4,8
Erste Reaktion: Erleichterung. Denn immerhin verzichtet das Werder-Marketing weiterhin auf das Orange, das für einige Zeit zum Markenkern Bremens dazuerfunden wurde. Stattdessen eine Mischung aus Schwarz und Schwarzgrün. Ein Trikot, an das man sich in Zukunft nur dunkel erinnern will.
Platz 26: Bayer 04 Leverkusen (Auswärts), Note: 4,9
Eigentlich ein ganz schönes Design. Vom Logo des Ausstatters, des Vereins und des Sponsors mal abgesehen.
Platz 25: Hertha (Heim), Note: 5
Immerhin: Es ist schöner als das Auswärtstrikot. Und eigentlich ginge es sogar als einigermaßen solide Sportbekleidung durch. Hätte man nicht bei jedem Blick auf dieses Trikot reflexhaft den beißenden Geruch von Ramsch-Plastik in der Nase und das Bedürfnis, 99 Cent zusammenzuklauben, um sinnlosen Schrott zu kaufen. Grmpf.
Platz 24: Nürnberg (Auswärts), Note: 5
Schlicht präsentiert sich Nürnberg. Für unseren Geschmack viel zu schlicht. Wo ist der Pepp? Wo die Schärfe? Wie das Land, so das Trikot. Fränkisch fad.
Platz 23: SC Freiburg (Auswärts), Note: 5
Wenn ihr bei Mario Kart über die Ärmel des Freiburg-Trikots fahrt, könnt ihr den Sprung in die Europa League schaffen.
Platz 22: Düsseldorf (Ausweich), Note: 5,1
Pünktlich zum Aufstieg hat sich das lokale Chemieproduzent als Sponsor bei der Fortuna angemeldet. Warum die Ausweichtrikots nun aber aussehen müssten, als wären die alten Schlafanzüge der Allofsbrüder mit Perwoll gewaschen worden, verstehe dann aber auch wer will.
Platz 21: Mainz 05 (Heim), Note: 5,2
Ein Trikot wie eine Tournee von Mario Barth: einfallslos und der Sponsor besorgt dann den Rest.
Platz 20: Borussia Dortmund (Heim), Note: 5,2
Zunächst zum Positiven: In diesem Trikot wird kein André Schürrle spielen. Nun zum weniger Positiven: Schwarz und gelb lässt sich wesentlich eleganter kombinieren. Oder gefallen euch diese selbstklebenden Kantenschutzwinkel etwa nicht?
Platz 19: Hannover (Heim), Note: 5,3
Auch bei diesem Trikot halten fast nicht erkennbare Längsstreifen Einzug. Die einen sind dunkelrot, die anderen Streifen sind, nun, irgendwie auch dunkelrot. Aber mit diagonalen Streifen. Wirkt bei näherem Hinsehen spektakulär, aus der Ferne fällt es jedoch gar nicht auf. Thema verfehlt. Nächstes Trikot bitte.
Platz 18: FC Augsburg (Heim), Note: 5,4
Solche Trikots hatten früher nur arrogante Vorstadt-Vereine. Man selbst sah dem Gegnern heimlich, voller Neid beim Aufwärmen zu, während man sich in das dicke, lila Baumwoll-Trikot mit »Fleischerei Butzke«-Sponsor zwängte. »Gibt’s noch ‚ne Hose in L?«
Platz 17: Leverkusen (Heim), Note: 5,4
Tolle Idee der Lokalpatrioten aus Leverkusen, dass man die einzige Sehenswürdigkeit der Stadt mit aufs Trikot druckt: Den Standstreifen der A1.
Platz 16: Borussia Mönchengladbach (Auswärts), Note: 5,6
Ein Trikot wie ein Auswärtsspiel unter Ex-Coach Michael Frontzeck: es fehlt die Idee.
Platz 15: FC Augsburg (Auswärts), Note: 5,6
Ein durchaus feines Ding, dieses Augsburger Auswärtstrikot. Aber vielleicht etwas zu fein für die Art Fußball, die man im bayrischen Teil Schwabens zu spielen pflegt. Und weil ein einfach gestrickter 11FREUNDE-Redakteur mit dieser Art Widerspruch nicht recht umgehen kann, sortieren wir dieses Trikot einfach in der Mitte ein und hoffen, dass uns niemand jemals wieder auf diese unangenehme und verwirrende Episode unseres Lebens anspricht.
Platz 14: Hoffenheim (Auswärts), Note: 5,7
In weiß mit schwarzen Applikationen präsentiert sich Hoffenheim in dieser Saison auf fremden Plätzen. Zu beachten sind die in verschiedenen Grautönen gehaltenen Streifen, die vertikal die Trikotmitte umspielen und in der Mitte leicht ausbleichen. Wir haben mit Karl Lagerfeld telefoniert. Ihm gefällt´s.
Platz 13: BVB (Turniertrikot), Note: 5,8
Gut, gelb ist für jegliche Art von Kleidung eine unvorteilhafte Farbe, oder hat irgendjemand schon mal eine schöne gelbe Hose gesehen? Beim Turniertrikot hat Dortmund alles rausgeholt, was möglich ist.
Platz 12: 1.FC Nürnberg (Heim), Note: 6
Die 11FREUNDE-Farbredaktion hat zwar bereits erkannt, dass das Merlotrot der Trikots etwas 2,7 Farbstufen gegenüber den Vereinsfarben ins Zinnober abweicht, ansonsten ist dieses Exemplar aber vor allem eins: Schlicht. Und sehr schön.
Platz 11: VfL Wolfsburg (Heim), Note: 6,1
Eigentlich ganz hübsch. Einziger Einwand: In Richtung Gemächt tendiert die Optik zur Mottofahrt »Nasse Buchse«. Immerhin kann so niemand mehr sagen, die Spieler sollen sich nicht ins Hemd machen.
Platz 10: VfB Stuttgart (Auswärts), Note: 6,2
Traditioneller im Brustbereich sind nur Verweigerer der plastischen Chirurgie. Im Gegensatz zu diesen ewig-gestrigen Gestalten können sich die Stuttgarter Spieler im Auswärtsdress ihres Vereins durchaus sehen lassen.
Platz 9: Freiburg (Heim), Note: 6,2
Auf den ersten Blick sieht es aus wie jedes Jahr. Doch wer genauer hinsieht erkennt alternierend hell- und chillirote Längstreifen, die nach unten hin zerfließen. Dazwischen nicht mehr wegzudenken. Die Schwarzwaldmilch inklusive Bollenhut.
Platz 8: VfB Stuttgart (Heim), Note: 6,3
Schwäbische Genügsamkeit: weißes Trikot, roter Brustring, fetter Sponsor – warum für einen Trikotdesigner bezahlen, wenn der Neffe vom Chef jedes Jahr eine Kleinigkeit ändern kann, der studiert ja was mit Design. Diesmal: roter statt schwarzer Kragen.
Platz 7: FC Bayern (Heim), Note: 6,4
Liegt es an den vier Meistersternen? Dem ungebrochenen Rot? Oder, dass in diesem Fall Arjen Robben das neue Bayern-Trikot trägt? Egal, denn der Stoff strahlt derart viel ungemütlicher Dominanz aus, dass es schon bald im Beate-Uhse-Store für jeden Gegner zu kaufen sein wird. Unter K wie Klatsche.
Platz 6: Fortuna Düsseldorf (Heim), Note: 6,5
Ein bisschen Mut zum Muster, schon ist die Überraschung perfekt. Dass der Verlauf des weißen Querbalkens der Abwehrformation von Trainer Friedhelm Funkel nachempfunden ist, ist allerdings nur ein Gerücht.
Platz 5: Eintracht Frankfurt (Auswärts), Note: 6,6
Milch, Kühlschränke, Michael Jackson ab ca. 1987: Weiß kann einiges. Und eignet sich auch hervorragend, um ein unaufgeregt stilvolles Trikot zu designen. Einziger Wermutstropfen: Auf den ersten Blick wirkt es unmodern uneng. Womöglich DER Grund, warum Arjen Robben noch immer nicht in Frankfurt spielt.
Platz 4: Frankfurt (Heim), Note: 6,6
This Jersey is great! Indeed! Minimalistisches Design trifft auf noch minimalistischere Applikationen. Für die Saison der Eintracht sehen wir schwarz. Für dieses Trikot nicht. Irgendwie.
Platz 3: Borussia Mönchengladbach (Heim), Note: 7
Schlicht, elegant, zielstrebig. Ein Trikot wie der Gladbacher Spielstil. Nur, wie lässt sich mannorientierte Verteidigung auf einem Kleidungsstück darstellen? Vielleicht als gelber Schandfleck auf der Brust?
Platz 2: FC Schalke 04 (Heim), Note: 7,6
Seit FM08 kennen wir den Leitfaden für ein richtig schönes Fußballtrikot: Hauptfarbe aufs Trikot, Zweitfarbe als Hose. Wer mag, nimmt Ringelstutzen dazu. Zack, fertig, schönes Trikot. Was daran so schwer ist, wissen wir nicht. Bei Schalke hat es trotzdem mal geklappt. Dafür gibt’s den Vizemeistertitel unter den Trikotsdesigns. Auch das: passend.
Platz 1: Werder Bremen (Heim), Note: 8,2
Der erste Titel für Werder seit der Wahl von Thomas Schaaf zu »Sykes Brillenträger des Monats, Februar 2012«. Und wieder einmal bewahrheitet sich mit diesem Trikot: Es gewinnt derjenige, der die wenigsten Fehler macht.