Es ist noch nicht bekannt, wo die WM 2026 stattfinden wird, aber eins ist klar: Deutschland braucht sich nicht zu verstecken. Wir haben einen Blick auf junge deutsche Spieler geworfen, die gute Aussichten haben, für den DFB in nicht allzu ferner Zukunft aufzulaufen.
Arne Maier, Defensives Mittelfeld, 19, Hertha BSC Berlin
Wer Arne Maier nicht auf dem Zettel hat, der sollte mal bei Herthafans nachfragen, wo sie ihren Verein sähen, wenn Pal Dardai den Jungen nicht aus dem Hut gezaubert hätte. Der Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Bronze von 2016 verteidigt die Alte Dame, als ob es seine Schwester wäre, und avancierte direkt zum Publikumsliebling. Seit der U15 spielt der Mittelfeldspieler aus Ludwigsfelde in den Junioren-Nationalmannschaften, gewann zuletzt mit der Hertha U19 den 28. Mercedes-Benz JuniorCup und wurde mit sechs Treffern zum Spieler des Turniers ausgezeichnet. Das wurden vor ihm auch Joshua Kimmich, Simon Rolfes und Salvatore Gambino. Na dann.
Salih Özcan, Zentrales Mittelfeld, 20, 1. FC Köln
Der gebürtige Kölner weiß auch außerhalb des Platzes zu überzeugen: Als der damals 15-jährige Özcan in einer Straßenbahn saß, die einen 11-jährigen Jungen erfasste, leistete er dem Schwerverletzten Erste Hilfe und rettete dem kleinen Jungen somit das Leben. Spielerisch weiß er sich ebenfalls richtig einzusetzen: Während seiner Ausbildung zum Mittelfeldspieler beim 1. FC Köln durchlief er sämtliche U‑Klassen des Deutschen Fußball Bundes und steigerte sich zuletzt beim Bundesligisten von einer Ergängzungsspieler zu einer Stammkraft. Anerkannt wurde seine sportliche Leistung zuletzt mit der U19 Fritz-Walter-Medaille in Gold.
Kai Havertz, Offensives Mittelfeld, 18, Bayer 04 Leverkusen
Viele Jugendspieler tun sich mit der Umstellung auf den Profisport schwer. Qualitäten können untergehen beim Spiel gegen kräftigere und erfahrenere Gegner, der Druck von außen steigt enorm. Doch es gibt Spieler, an denen perlt das ab wie Wasser an einem Duschvorhang. Kai Havertz beispielsweise gewann mit Bayer 04 Leverkusen die B‑Jugend Meisterschaft, schoss dabei 19 Treffer, bekam die silberne Fritz-Walter-Medaille, wurde ins Training der Profis hochgestuft und setzte sich dort durch. Trainer Roger Schmidt bezeichnete den acht-jüngsten Bundesligaspieler aller Zeiten (18 Jahre 2 Monate 29 Tage) als „fertigen Spieler“, der durch Ballsicherheit und hervorragende Technik bekannt ist. Zugegeben, Havertz ist keine Überraschung mehr, aber allein, dass er den zweithöchsten Marktwert aller Spieler des Jahrgangs 1999 (18 Mio. €, nur die italienische Torwarthoffnung Gianluigi Donnarumma wird als noch wertvoller erachtet) besitzt, bereits im ausverkauften Wembley gewann (gegen Tottenham Hotspur) und auf der Top-Scorerliste der Bundesliga zurzeit Platz 42 belegt, sollte einem verdeutlichen, wie weit man im Fußball mit 18 Jahren bereits sein kann.
Aymen Barkok, Offensives Mittelfeld, 19, Eintracht Frankfurt
Wer aus der Nordweststadt Frankfurts kommt, so wie Emre Can oder der Rapper Azad, der lernt früh, dass man alles geben muss, wenn man es weit bringen will. Und Barkok hat es verstanden. Bei seiner Einwechslung zum Bundesligadebüt für Eintracht Frankfurt schoss der 1,88m große Hüne direkt das Tor zum Auswärtssieg gegen Werder Bremen und reifte zu einem Stammspieler für den hessischen Verein heran. Diese Saison plagt Barkok ein Formtief, doch auch das analysiert der Träger der silbernen Fritz-Walter-Medaille ruhig und ist laut eigener Aussage daran, zur alten Form zurückzukehren. Oder um es mit den Worten seines rappenden Nachbars zu sagen: „Die Hoffnung lässt mich leben und treibt mich voran / Ich tu was ich tun muss (…) solang ich (…) kann.“
Oliver Batista Meier, Links Außen, 16, Bayern München U19
Auf Youtube findet man noch Videos von Batista Meier im 1. FC Kaiserslauterntrikot. Damals, acht Jahre jung, jongliert er den Ball bereits wie ein Profi. Beim 1. FC Kaiserslautern erlernte er die Grundlagen und wechselte dann in die Talentschmiede von Bayern München. In der U15 schoss er pro Spiel ein Tor, auch nach seiner frühzeitigen Beförderung in die U17 änderte sich diese Quote kaum (14 Tore in 16 Spielen). In der laufenden Saison wird er in der B- und A‑Junioren Bundesliga eingesetzt sowie in der UEFA Youth League (20 Spiele, 20 Tore, 10 Vorlagen). Bemerkenswert ist sein Einsatz in der Youth League gegen Celtic Glasgow: Zuerst schoss Batista Meier den Ausgleich per Freistoß, bevor er durch ein tolles Solo in 94. Spielminute den wichtigen Auswärtssieg erkämpfte. Mit Wadenkrämpfen. Das Tor löste gleichzeitig das Ticket für die K.-o.-Phase des Turniers, ein Novum für den ältesten Nachwuchs des Rekordmeisters.