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In der Regel ist so eine Beru­fung für die Natio­nal­mann­schaft ein stink­nor­maler Vor­gang. Der Spieler bedankt sich für die Nomi­nie­rung, der Trainer wünscht ihm viel Erfolg für die anste­henden Auf­gaben“ und irgendein Social-Media-Beauf­tragter im Klub setzt unter den nächsten Insta­gram-Post noch einen #unsere-Jungs-für-Land-XY Hashtag. Nicht so beim FC Bayern. Die Münchner sind inzwi­schen dafür bekannt, sich bei Nomi­nie­rungen in schöner Regel­mä­ßig­keit mit den jewei­ligen Ver­ant­wort­li­chen anzu­legen. Neu­estes Opfer: Der fran­zö­si­sche Ver­band.

Dieser besitzt näm­lich tat­säch­lich die Dreist­heit, neben King­sley Coman, Corentin Tolisso und Ben­jamin Par­vard auch Bayern-Rekord­ein­kauf Lucas Hernández für die Natio­nal­mann­schaft zu nomi­nieren. Der 23-Jäh­rige Innen­ver­tei­diger ist nach wochen­langen Knie­pro­blemen wieder auf dem Weg der Bes­se­rung und könnte bald in die Bayern-Startelf rücken – sofern durch einen zu frühen Ein­satz bei der Natio­nal­mann­schaft die Ver­let­zung nicht wieder auf­bricht. Die Aus­sicht, bei einem Rück­fall des Fran­zosen in den nächsten Spielen erneut mit Jérôme Boateng in der Innen­ver­tei­di­gung auf­laufen zu müssen, scheint für die Bayern-Chefs wohl der­maßen beängs­ti­gend zu sein, dass sie sich vehe­ment gegen eine Abstel­lung wehren. Wer will es ihnen nach den Bein­schüssen gegen Boateng vor jeweils beiden Bayern-Gegen­toren am Samstag ver­übeln?

Kein Hand­lungs­spiel­raum

So kün­digte Hasan Sali­ha­mi­džić nach der Hof­fen­heim-Pleite voll­mundig an, Hernández werde defi­nitiv“ nicht für die anste­henden Län­der­spiele der fran­zö­si­schen Natio­nalelf frei­ge­geben. Ein­ziger Haken: Laut UEFA-Regu­la­rien hat der abge­bende Verein bei einer Beru­fung über­haupt keinen Hand­lungs­spiel­raum. Spieler müssen, sofern sie nicht ver­letzt sind, in jedem Fall an die Natio­nal­mann­schaft abge­stellt werden – egal wie rot der Kopf des jewei­ligen Ver­eins­prä­si­denten nach der Bekannt­gabe glüht. 

Nun ist aber genau um die Frage, wer ent­scheidet, ob ein Spieler ver­letzt ist oder nicht, ein hand­fester Streit ent­brannt. Der fran­zö­si­sche Natio­nal­coach Didier Des­champs ver­wies darauf, dass der Ver­band den Spieler selbst unter­su­chen werde. Vor­läu­figes Ergebnis der Unter­su­chung: Ein Ein­satz des Innen­ver­tei­di­gers beim EM-Qua­li­fi­ka­ti­ons­spiel in Island sei nicht aus­ge­schlossen. Ohnehin erklärte Hernández seinem Trainer, zur Not auch mit einem Bein“ auf­zu­laufen. Die Bayern reagierten umge­hend mit einer Pres­se­mit­tei­lung, Karl-Heinz Rum­me­nigge zeigte sich irri­tiert“. Wei­tere Kom­men­tare Rich­tung Paris sind Stand heute nicht aus­zu­schließen.