Heute Abend empfängt der BVB den FC Barcelona – und damit auch Wunderkind Ansu Fati. Mit nur 16 Jahren stellt er die anderen Stars bereits in den Schatten. Warum Victor Valdés dem Riesentalent neue Schuhe kaufte und wie der Vater das Debüt seines Sohnes erlebte.
Als Ansu Fati als kleiner Junge aus Guinea-Bissau nach Spanien kam, wusste Papa Bori Fati nicht einmal, dass sein Sohn Fußball spielt. Bori Fati war ein paar Jahre vor seinem Sohn nach Spanien ausgewandert und hatte von dessen Leidenschaft für Fußball anscheinend noch nichts mitbekommen: „Sie sagten mir, dass ich gar keine Ahnung hätte, wie gut mein Sohn ist“.
Rund zehn Jahre später spielt der FC Barcelona im Camp Nou gegen Betis Sevilla. Lionel Messi, Luís Suarez und Ousmane Dembélé sind verletzt und sitzen auf der Tribüne. Es läuft die 78. Minute. Der erste Sieg der Spielzeit steht bereits fest, Arturo Vidal hat gerade das 5:1 erzielt. Am Spielfeldrand steht jetzt ein kräftiger Junge mit kurzen dunklen Haaren. Auf seinem blau-roten Trikot die Nummer 31. Er blickt nach oben, betet und klatscht im nächsten Moment mit Carles Pérez ab, der sich mit 21 Jahren fast schon alt vorkommen muss, als er für den fünf Jahre jüngeren Teamkollegen das Feld verlässt.
Im Alter von 16 Jahren und 298 Tagen debütiert Ansu Fati im Camp Nou und ist damit der jüngste Barca-Debütant seit Vicente Martinez bei dessen erstem Auftritt im Jahre 1941.
Muttizettel für Fati
Fati läuft vor knapp 80.000 Zuschauern auf den Rasen der ehrwürdigen Spielstätte. „Die Wahrheit ist, dass ich sehr nervös war“, sagt er dem Klub-TV nach dem Spiel. „Aber ich habe nur Worte der Dankbarkeit für alle, den Verein, den Trainer, die Fans, die mich sehr gut empfangen haben.“
Beim Einlaufen klatscht er mit einem breiten Grinsen seine prominenten Mitspieler ab. Währenddessen guckt sein Vater Bori ungläubig zu: „Das ist der glücklichste Tag meines Lebens. Als Ansu mir sagte, er wäre von Valverde in die erste Mannschaft berufen worden, fingen ich und meine Frau an, zu weinen. Als er aufs Feld kam, haben wir gesagt: Das kann nicht sein“, erzählt Bori Fati dem spanischen Radiosender „Cope“ später. Vor dem Spiel mussten die Eltern ihrem minderjährigen Sohn die schriftliche Erlaubnis erteilen, in späten Abendstunden überhaupt auf dem Platz stehen zu dürfen.