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Seite 2: Tod im Freundschaftsspiel

Die Waffen von Ion Vla­doiu
1997 stiegen Diebe in das Haus des rumä­ni­schen Köln-Stür­mers Ion Vla­doiu ein. So weit, so ärger­lich. Doch als Vla­doiu ver­mu­tete, die rumä­ni­sche Mafia, nament­lich ehe­ma­lige Mit­glieder der Staats­si­cher­heit von Dik­tator Ceau­sescu, seien ganz gezielt bei ihm ein­ge­bro­chen, bekam der Vor­fall eine neue Dimen­sion. Zumal dem Kölner ledig­lich Waffen und Muni­tion gestohlen worden waren. Vla­doius Lands­mann Dorinel Mun­teanu: Ich kann ver­stehen, dass Ion Angst hat. Wenn mit seinem Gewehr jemand umge­bracht wird, dann steht er doch schnell in Ver­dacht, bei so einer Geschichte mit drin­zu­hängen!“ Nicht geklärt wurde dagegen die Frage, warum Vla­doiu über­haupt Waffen und Muni­tion in seinem Haus hor­tete.

Gedenk­mi­nute für den Mafia-Paten
Welche Bedeu­tung das orga­ni­sierte Ver­bre­chen in einigen Regionen dieser Welt hat, zeigte sich 1997 im Sta­dion von Locri, einem kleinen Klub im süd­ita­lie­ni­schen Kali­brien. Vor dem Anstoß bat der Schieds­richter um eine Schwei­ge­mi­nute für den kurz zuvor ermor­deten Mafia-Paten Cordi, Spieler und Zuschauer blieben eine Minute lang still und spen­deten anschlie­ßend auch noch Applaus. Ledig­lich die anwe­senden Poli­zisten störten sich an der Ehr­erbie­tung für den toten Gangster.

Stück­chen­weise nach Moskau
Als der Russe Sergei Kir­jakow noch in der Bun­des­liga spielte, hatte er Freunde, mit denen nicht unbe­dingt gut Kir­schen essen war. So wie Rafael M., ein Mann mit offenbar auto­bahn­di­cken Ver­bin­dungen zur rus­si­schen Mafia, der einst nach einem gemein­samen Essen mit Kiki“ nicht nur die Zeche prellen wollte („Gäste wie wir müssen hier nicht zahlen!“), son­dern auch noch 10.000 Mark Schutz­geld for­derte. Als sich der Wirt dagegen wehren wollte, bekam er zunächst die ver­bale Kelle („Dann schicke ich dich stück­chen­weise im Koffer nach Moskau!“) und anschlie­ßend noch eine Bier­fla­sche über den Kopf gezogen. Als M. ein Jahr später ver­däch­tigt wurde, an einem Auf­trags­mord in einem Karls­ruher Gast­haus betei­ligt gewesen zu sein, zitierte man auch Kir­jakow vor das Gericht, um ihn als Zeuge zu befragen. Aller­dings ohne wei­teren Kon­se­quenzen.

Effe und die Sex-Mafia“
Sex-Mafia spielte Effe & Co. übel mit!“, titelte 1999 auf­ge­regt die Ham­burger Mor­gen­post“. Nach Polen-Mafia, Russen-Mafia, Drogen-Mafia nun also die Sex-Mafia? Und was hatte Stefan Effen­berg mit den scham­losen Gangs­tern zu tun? Die Ent­war­nung folgte gleich im zweiten Satz des Arti­kels: Sex-Mafia“ waren zwei leicht beklei­dete Damen der gleich­na­migen Band. Diese aber bag­gerten im Ber­liner Adlon so heftig am Bayern-Star herum, dass der irgend­wann genervt auf den neben ihm ste­henden Carsten Jan­cker zeigte und vor­schlug: Mach doch den an.“ Zum Dank bekam Effe eine gescheuert, nun ras­tete Gattin Mar­tina aus („Nie­mand schlägt meinen Mann!“), die Sex-Mafia“ flüch­tete sich ins Damenklo. Sachen gibt’s. 

Tod im Freund­schafts­spiel
2001 wurde der Nea­po­li­taner Ama­teur­fuß­baller Vin­cenzo Pas­cucci von einem Auf­trags­killer der Camorra erschossen – wäh­rend eines Freund­schafts­spiels. Der Mörder hatte sich unbe­merkt unter die Zuschauer gemischt, sechsmal geschossen und sich anschlie­ßend per Motorrad aus dem Staub gemacht.

Wir wissen, wo du wohnst!
Mladen Krstajic, damals noch in Diensten von Werder Bremen, wurde 2002 von Mit­glie­dern der jugo­sla­wi­schen Mafia erpresst. Wäh­rend eines Hei­mat­ur­laubes mit seiner schwan­geren Frau riefen Unbe­kannte den Fuß­baller an. Unge­fährer Inhalt des Gesprächs: Wir wissen, wo deine Familie wohnt, also her mit der Kohle! Krstajic zahlte (ver­mut­lich circa 10.000 Euro), erst ein Jahr später erfuhr die deut­sche Polizei von dem Vor­fall und bat Krstajic um Mit­hilfe. Doch der Bremer rela­ti­vierte den Vor­fall, die ange­klagten Täter wurden frei­ge­spro­chen. Zitat aus Ermitt­lungs­kreisen: Wenn Krstajic die Anzeige durch­ge­zogen hätte, wäre er seines Lebens wohl nicht mehr froh geworden.“

Andrés Escobar
Die WM 1994 wurde über­schattet durch den Tod von Kolum­biens Andrés Escobar, dessen Eigentor im Grup­pen­spiel gegen die USA tra­gi­sche Folgen hatte: Weil Kolum­bien anschlie­ßend aus­schied, wurde Escobar nur wenige Tage nach seinem Selbsttor mit sechs Schüssen in einer Bar in Medellin hin­ge­richtet. Der Schütze, Hum­berto Munoz Castro, war als Body­guard und Fahrer kolum­bia­ni­scher Dro­gen­bosse bekannt. Doch bis heute ist unklar, ob Castro im Auf­trag der Mafia han­delte, oder doch aus eigenem Antrieb. 2005 wurde er wegen guter Füh­rung nach elf Jahren Haft aus dem Gefängnis ent­lassen.