Cristiano Ronaldo soll dafür bestraft werden, mit einer „Cojones“-Geste gejubelt zu haben. Das klingt albern, ist aber nichts im Vergleich zur Strafe für diesen Jubel.
Unaufhaltsam läuft der Brasilianer Bebeto auf Ed de Goey zu. Der Torwart im Kasten der Niederländer überlegt, stürmt heraus, versucht verzweifelt den Winkel zwischen Angreifer und dem Tor hinter ihm zu verkleinern. Doch als de Goey sich entscheidet, wissen alle Zuschauer im Cotton Bowl von Dallas schon, was gleich passieren wird. Bebeto weicht dem Keeper lässig aus und trifft zum 2:0 im Viertelfinale der WM 1994.
Die Babyschaukel
Ein Tor, dem viele Jahre später nicht weiter Beachtung geschenkt worden wäre, hätte Bebeto nicht anschließend zum vielleicht berühmtesten Torjubel der Fußballhistorie angesetzt: der Babyschaukel. Ein Gruß an seinen gerade geborenen Sohn. Und der unzweifelhafte Beweis: Ich habe erfolgreich mit meiner Frau geschlafen.
Weniger schmeichelhaft fiel im Februar 2018 der Torjubel von Sam Clucas aus. Clucas, Mittelfeldspieler beim Premier-League-Klub Swansea City, hatte mit zwei Toren quasi im Alleingang den FC Arsenal abgeschossen. Zu großer Euphorie, so schien es, führte das beim 27-Jährigen jedoch nicht. Nach seinem zweiten Tor, der Entscheidung, dem 3:1‑Siegtreffer in der Schlussphase, drehte Clucas ab und hielt sich Daumen und Zeigefinger zum Loch geformt vor das Auge.
Reingeschaut?
Ein Erkennungszeichen für seine Clique? Sein Markenzeichen? Hatte Clucas eventuell das „Reingeschaut-“Spiel nicht ganz verstanden?
Nein, und trotzdem empörte sich anschließend das gesamte Land. Die FA kündigte sofort an, den Vorfall genauestens zu untersuchen. Und Clucas’ Klub sah sich genötigt, ein Entschuldigungsschreiben zu veröffentlichen: „Als Verein waren uns die Verbindungen nicht bekannt und wir waren enttäuscht, als wir davon erfahren haben, weil sie weder die Werte von Swansea City noch unser starkes Engagement für Gleichheit widerspiegelt.“ Was war passiert?