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Man­chester City wird auch in der kom­menden Saison in der Cham­pions League starten. Nach dem im Februar aus­ge­spro­chenen Aus­schluss von zwei Cham­pions-League-Spiel­zeiten gab der Inter­na­tio­nale Sport­ge­richtshof CAS dem Ein­spruch des Klubs statt und hob die Sperre der UEFA auf. Außerdem wurde die ver­hängte Geld­strafe von 30 Mil­lionen Euro auf 10 Mil­lionen Euro redu­ziert. So wurde Man­chester City zwar nicht kom­plett frei­ge­spro­chen, aber deut­lich milder bestraft, als von der UEFA ursprüng­lich vor­ge­sehen. Wie kommt dieses neue Urteil zustande?

Zwei­jäh­rige Sperre ist unan­ge­messen

Die Richter am CAS beschlossen nach drei­tä­giger Ver­hand­lung, dass die Ver­ant­wort­li­chen bei Man­chester City zwar gegen Artikel 56 des Finan­cial Fair Play ver­stoßen hätten, da sie nicht aus­rei­chend mit dem unab­hän­gigen Finanz­kon­troll­gre­mium CFCB der UEFA koope­riert hätten. Der Vor­wurf, Man­chester City habe unrecht­mä­ßige finan­zi­elle Zuwen­dungen durch seine ara­bi­schen Inves­toren erhalten, wurde jedoch aus dem Urteil gestri­chen. Dieser Teil der Anklage konnte ent­weder nicht nach­ge­wiesen werden oder ist schon ver­jährt.

Und nur auf­grund der Behin­de­rungen der Ermitt­lungen des CFCB eine zwei­jäh­rige Sperre für euro­päi­sche Klub­wett­be­werbe aus­zu­spre­chen sei unan­ge­messen, erklärt der CAS in einer ersten Pres­se­mit­tei­lung. Das voll­stän­dige Urteil soll im Laufe der Woche ver­öf­fent­licht werden.

Sys­te­ma­ti­scher Regel­bruch

Ursprüng­lich hatte die UEFA Man­chester City am 14. Februar für zwei Jahre aus dem Euro­pa­pokal aus­ge­schlossen. Der Ver­band sprach damals von schwer­wie­genden Ver­stößen“ gegen das Finan­cial Fair Play. Doku­mente der Foot­ball-Leaks-Ent­hül­lungen zeigten, wie Man­chester City die Regeln der UEFA sys­te­ma­tisch gebro­chen hatte. Kon­kret ging es bei den Ermitt­lungen darum, dass Man­chester City zwi­schen 2012 und 2016 Spon­so­ren­ein­künfte zu hoch dekla­riert haben soll. Außerdem sollen ver­meint­liche Spon­so­ren­gelder aus Abu Dhabi statt von Unter­nehmen in Wirk­lich­keit von Klub­be­sitzer Man­sour bin Sayed Al Nahyan gezahlt worden sein.

Die Grund­regel des Finan­cial Fair Play lautet, dass ein Verein nicht mehr Geld aus­geben soll, als er ein­nimmt. Dem­nach ist es einem Klub nur erlaubt, bis zu fünf Mil­lionen Euro mehr aus­zu­geben, als sie in den drei Spiel­zeiten zuvor ein­ge­nommen haben. Zwar kann ein höheres Defizit in Aus­nah­me­fällen zum Bei­spiel durch direkte Bezah­lungen des Eigen­tü­mers gedeckt werden. Aller­dings ist auch das regle­men­tiert, so dürfen Spon­so­ren­ver­träge nur zu markt­üb­li­chen Preisen“ ein­ge­rechnet werden. Einen juris­tisch rele­vanten Ver­stoß gegen diese Rege­lung sieht der CAS bei der Praxis von Man­chester City nicht.

Immer wieder geraten neu­reiche Klubs auf­grund ihrer finan­zi­ellen Machen­schaften in die Kritik. Bereits 2014 wurden Man­chester City und Paris Saint-Ger­main zu Geld­strafen ver­ur­teilt. Außerdem durften beide Teams für eine Cham­pions-League-Saison nur 21 statt 25 Spieler melden. Das Urteil vom Februar, das heute vom CAS auf­ge­hoben wurde, war die erste emp­find­liche Strafe in Zusam­men­hang mit dem Finan­cial Fair Play gegen einen euro­päi­schen Top­klub.