Das Champions-League-Finale wird nach Paris verlegt, Schweden, Polen und Tschechien fordern eine Verlegung der WM-Playoffs und auch auf dem Rasen werden Zeichen gesetzt. Die jüngsten Reaktionen des Profifußballs zum Krieg in der Ukraine.
Die Uefa hat wie erwartet das Champions-League-Finale aus St. Petersburg abgezogen und nun nach Paris verlegt. Der Verband bedankte sich auch bei Frankreichs Präsidenten Emanuel Macron. Am Austragungstag und der Anstoßzeit hat sich dagegen nichts verändert: Am 28. Mai 2022 wird um 21:00 Uhr angepiffen – in Paris.
Die ersten Reaktionen aus der Fußballwelt hinsichtlich der Verlegung sind überwiegend positiv. Tim Sparv, langjähriger Nationalspieler Finnlands, fordert darüber hinaus, dass ein Umdenken bei sämtlichen Sportveranstaltungen auf russischem Boden her müsse.
Der russische Fußballverband reagiert hingegen mit Unverständnis und einem Vorwurf auf die Entscheidung der Uefa. In einem Statement schreibt der Verband: „Wir glauben, dass die Entscheidung, den Austragungsort für das Champions-League-Finale zu verlegen, von der Politik diktiert wurde. Dabei hält sich die RFU stets an den Grundsatz, Sport und Politik zu trennen.“
Außerdem ist klar, dass Spartak Moskau sein Heimspiel gegen RB Leipzig im Europa-League-Achtelfinale nicht in der Heimat, sondern auf neutralem Boden austragen muss.
Am Donnerstag haben die Fußballverbände von von Polen, Tschechien und Schweden in einem gemeinsamen Statement für plädiert, die anstehenden WM-Playoffs nicht wie geplant in Russland auszutragen.
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine überschattete auch die gestrigen Spiele in der Europa League und Conference League. Die Spieler des FC Barcelona und des SSC Neapel kamen vor dem Anpfiff zusammen, um diese Botschaft zu senden.
Der ukrainische Nationalspieler Ruslan Malinovskyi traf am Donnerstagabend doppelt im Europa-League-Playoff-Rückspiel gegen Olympiakos Piräus. Noch wichtiger als die beiden Tore und das Weiterkommen ins Achtelfinale: Diese Geste.
Vor dem Spiel zwischen Betis Sevilla und Zenit St. Petersburg kam es vor dem Stadion zu Protesten und Solidaritätsbekundigungen mit der Ukraine. Videos zeigen, wie Fans vor dem Stadion „Putin Mörder“ und „Nein zum Krieg“ skandieren.
In den Sozialen Medien machen Videos die Runde, in denen türkische Fußballfans sehr klare Worte zu Vladimir Putin finden. Ob die Aufnahmen wirklich vom gestrigen Donnerstag stammen, ist nicht bestätigt.
Derweil nahm Oleksandr Zinchenko, Nationalspieler der Ukraine, an einer Demonstration in Manchester gegen den Krieg teil.
Die FIFPRO, ein Zusammenschluss von Fußballprofis weltweit, der die Interessen der Spielerinnen und Spieler vertritt, äußerte sich in diesem Statement.
In der 3. Liga wird es am kommenden Spieltag Schweigeminuten vor Anpfiff geben.
Levan Kobiashvilli, ehemaliger Profi des SC Freiburg, FC Schalke 04 und Hertha BSC, griff die Meldung auf, dass Schalke 04 fortan ohne den Sponsorenschriftzug von Gazprom auf dem Trikot spielen wird. Der heutige Präsident des georgischen Fußballverbands setzte einst selbst ein Spiel aus, weil er nicht mit dem Trikot auflaufen wollte.
Manchester United hat derweil seine Partnerschaft mit der russischen Fluggesellschaft Aeroflot beendet.