Heute trifft Ghana im Afrika-Cup-Finale auf die Elfenbeinküste. Sicher ist jetzt schon: Torhüter Brimah Razak wird wieder seinen Glücbringer mitbringen – eine Spiderman-Figur. 25 Dinge über abergläubische Fußballer.
10.
Fußballschuhe müssen passen. Außer bei Gerd Müller. Der trug stets Schuhgröße 41, obwohl ihm jeder Schuhhändler Größe 38 empfohlen hätte. Die Begründung: So könne er sich besser drehen. Der österreichische Scharfschütze Johann „Buffy“ Ettmayer trug die Stiefel hingegen konsequent zwei Nummern zu klein. „Ich wollte immer ein Kondom an den Füssen haben“, erklärte er, „sonst hast du doch kein Gefühl.“
11.
Weniger Entscheidungsfreiheit hatte Gerd Müller bei der Wahl der Rückennummer. In der Nationalmannschaft hatte nämlich Uwe Seeler die älteren Rechte an der Nummer 9. Blieb als niedrigste Nummer die 13, die zuvor aus bekannten Gründen niemand überstreifen wollte. Müller schoss mit der Pechnummer auf dem Rücken bei Weltmeisterschaften immerhin 14 Tore, also aufgerundete 13.
12.
Bei der WM 1986 wurde der argentinischen Nationalelf fünf Wochen lang kein Hühnerfleisch serviert. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen war Trainer Carlos Bilardo davon überzeugt, Hühnerfleisch bringe Unglück. So kamen ausschließlich klosettdeckelgroße Rindersteaks auf den Teller, die Argentinier wurden Weltmeister. Vielleicht lag das allerdings auch an einem anderen beibehaltenen Ritus: Nachdem sich Bilardo vor der ersten Partie in Mexiko Zahnpasta von einem seiner Spieler geliehen hatte, kam es vor jedem Spiel der Argentinier bis zum Finale zum Zahnpflegetausch.
13.
Mit Gottes Hilfe: „Offenbach hätte 3:0 gewonnen, wenn ich nicht ein Papstbild in der Tasche gehabt hätte“, erklärte einst Schalkes Keeper Norbert Nigbur. Wie genau Johannes Paul II. allerdings die unhaltbaren Bälle herausgefischt haben sollte, vermochte auch Nigbur nicht zu erklären.
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Aggressiver missionierte da schon der Brasilianer Jorginho („Gott ist mein Spielgestalter“), der in seiner Zeit bei Bayer Leverkusen nicht darauf verzichten wollte, gegnerischen Mannschaftskapitänen vor dem Spiel nicht nur einen Wimpel, sondern auch noch eine Bibel zu überreichen.
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Horst Ehrmanntraut ließ als Trainer von Eintracht Frankfurt plötzlich seinen Co-Trainer Bernhard Lippert nicht mehr in die Mannschaftskabine. Okkulte Begründung: Lippert strahle „negative Energien“ aus. Der Assistent konnte sich die Energiefelder überhaupt nicht erklären und sagte später: „Mir hat auch nicht gefallen, draußen vor der Kabine zu warten. Horst hatte einige Macken, aber ich wusste damit umzugehen.“
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Französische Zärtlichkeiten bei der WM 1998: Nach siegreichen Spielen küsste Libero Laurent Blanc die Glatze seines Keepers Fabien Barthez. Nach dem Halbfinale gegen Kroatien tauchte sogar Staatspräsident Jacques Chirac in der Kabine auf und verpasste dem „tête chauve“ einen dicken Schmatzer.
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Im Falle länger anhaltender Siegesserien werden alltäglichen Verrichtungen gerne glücksbringende Wirkungen zugeschrieben. In der Saison 1976/77 führte Trainer Gyula Lóránt bei Eintracht Frankfurt den Kaffeeklatsch vor dem Spiel ein. Mit Marmorkuchen und Jacobs Krönung im Magen blieb die Mannschaft 21 Spiele in Serie unbesiegt.
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Ebenfalls beliebt: mystische Kleidungsstücke. Am ersten Spieltag der Saison 1987/88 spielte der 1. FC Köln 1:1 in Karlsruhe. Manager Lattek trug trotz der Sommerhitze einen blauen Strickpulli. Nach dem Abpfiff fragte ihn ein Reporter: „Udo, ist das jetzt dein neuer Glücksbringer?“ – „Na, klar“, antwortete Udo. „Und den ziehe ich erst wieder aus, wenn der FC mal ein Spiel verliert.“ Und so geschah es. Vierzehn Spieltage lang sah man Lattek in Blau, dann verlor Köln in Bremen.