Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

Es ist so ver­blüf­fend wie erschre­ckend: Wenn im Radio eine Mel­dung über den Flug­hafen Berlin-Bran­den­burg gebracht wird und man den Anfang nicht mit­be­kommen hat, könnte man glauben, es gehe um die TSG Hof­fen­heim. Oder umge­kehrt. Hier wie da wurden Aber­mil­lionen inves­tiert, ganze Kubik­meter an Flip­chart-Papier voll­ge­malt – aber die ver­dammte Maschine fliegt ein­fach nicht.

Was einmal als glo­bales Fanal gedacht war, kommt nun als pro­vin­zi­elle Funzel daher. Ent­spre­chend depressiv ist die Tona­lität der Mel­dung, das Voka­bular beinah iden­tisch: Es gibt tech­ni­sche Pro­bleme“, Manager geraten unter Druck“, werden schließ­lich vom Auf­sichtsrat ent­lassen“, die fieb­rige Suche nach einem Retter“ beginnt.

Seltsam jeden­falls, dass das Muster von Irra­tio­na­lität, Panik und Eska­la­tion, das man bis­lang allein im Fuß­ball ver­ortet hatte, nun auch in Berei­chen anzu­treffen ist, die man für durchaus seriöser gehalten hat.

Hof­fent­lich gras­siert das nicht! Nicht aus­zu­denken, wenn etwa ein Anäs­the­sist gegen den Chir­urgen zu spielen begänne. Wenn ein Lehrer den Klas­sen­spre­cher beur­laubte. Ein Lok­führer den Bahnhof nicht mehr fände. Oder wenn Bun­des­kanz­lerin Angela Merkel eine Pres­se­kon­fe­renz gäbe, in der sie, wie vor einiger Zeit der Stutt­garter Trainer Bruno Lab­badia, wet­terte: Gehe ich einen schweren Weg mit? Oder sage ich: Am Arsch geleckt!“ Schon erin­nert ihr Her­aus­for­derer Peer Stein­brück in vielem an den alten Cott­busser Schleifer Ede Geyer. Eine Frage der Zeit, bis er Sigmar Gabriel zum Wald­lauf schickt. Doch dabei sollte es bit­te­schön bleiben. Nicht, dass noch jemand sagt, Politik sei die schönste Neben­sache der Welt.