Wer sich nach einem echten Titelrennen sehnt, findet in der SüperLig einen Dreikampf. Außerdem im Angebot: neue Stadien und Europas größte Stadt ohne Erstligisten
Konya, Freitag, 19 Uhr
Torku Arena
Konyaspor vs. Bursaspor
Gleich 38 Stadionbauten hat die türkische Regierung in Angriff genommen, um sich für die Euro 2020 zu empfehlen. Mit der Ausrichtung wurde es bekanntlich nichts, dafür gibt es nun die ersten neuen Fußballtempel zu besichtigen. Zum Saisonstart weihte der Traditionsklub Konyaspor seine 42 000 Zuschauer fassende Torku Arena ein. Wer die stimmungsvollen Fans und das durchaus ansehnliche Stadion erleben will, sollte aber eines beachten: In der türkischen SüperLig muss jeder Besucher das umstrittene elektronische Ticket „Passolig“ besitzen, um Eintrittskarten kaufen zu können. Dieses kann sowohl online (passolig.org) als auch vor Ort erworben werden. Man sollte es aber nach der Abreise nicht arglos wegwerfen: Eine Kreditkartenfunktion ist inklusive.
Istanbul, Samstag, nachmittags
Yogurtcu Park
Alex-de-Souza-Statue
Mit dem Flieger geht es am nächsten Morgen nach Istanbul, wo auf der asiatischen Seite die in Ehren erstarrten Helden von Rekordmeister Fenerbahce warten. 2012 weihten Fans eine selbst finanzierte Statue für das Klubidol Alex de Souza im Yogurtcu Park (frei übersetzt: Joghurtmacher-Park) ein. Der Brasilianer, der seine Karriere jüngst in der Heimat bei Coritiba beendet hat, stand mit Tränen in den Augen daneben. Die Statue befindet sich übrigens direkt neben der eines anderen Vereinshelden: Lefter Kücükandonyadis.
Istanbul, Samstag, 19 Uhr
Recep-Tayyip-Erdogan-Stadion
Kasimpasa vs. Fenerbahce
Gemütlich kann man zu Fuß die ungefähr zwei Kilometer zu den Fähren am Ostufer des Bosporus gehen und den Kontinent wechseln. Auf der europäischen Seite wartet das moderne, aber uninspiriert wirkende Recep-Tayyip-Erdogan-Stadion. Der Namensgeber und heutige Staatspräsident kickte einst für Kasimpasa, das am Abend Fenerbahce empfängt. Es heißt sogar, Erdogan wäre um ein Haar Profi geworden. Seine Gegner sagen heute: schade, dass es nicht geklappt hat.