King Charles III. ist zu Besuch in Deutschland. 27 seiner Untertanen kickten in der Bundesliga oder tun es immer noch. Hier kommen alle Engländer der Erstliga-Geschichte.
Die Pole Position in dieser Auflistung geht an Kaylen Hinds, der beim Bundesliga-Auftakt 2017/18 sein bis heute einziges Spiel für den VfL Wolfsburg machte. Im Sommer 2018 ist ihm ein ausgedehnter England-Urlaub zum Verhängnis geworden. Für den Mann von der Insel ging es in der Folge stetig bergab: Über die Zwischenstation FC Watford landete er beim englischen Sechstligisten FC Hemel. Naja, immerhin kickt er wieder in der Heimat.
Wieder zuhause ist auch Mandela Egbo, der 2018 zwar zehn Minuten Bundesligaluft beim Auswärtsspiel in Hannover schnupperte, mittlerweile aber bei Charlton Athletic in der League One spielt.
„Er kollabierte, als hätte ich ihn erschossen“, beschrieb Dave Watson den Schubser, der ihm in seinem zweiten Bundesligaspiel für die Grün-Weißen eine Rote Karte und eine achtwöchige Sperre einbrachte. Danach stand der von Manchester City geholte Libero nie wieder für Werder auf dem Platz und soll nach Ablauf seiner Sperre eine Verletzung vorgetäuscht haben, weil er unzufrieden über die vereinsinterne Geldstrafe war. Wenig später verließ er den SVW, der am Saisonende zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte abstieg.
Im Alter von 18 Jahren kam er zu drei Kurzeinsätzen für die Leipziger, bevor es ihn zurück auf die Insel zu seinem Jugendverein FC Arsenal zog.
Auch er kickt aktuell in England, ist aber nur vom VfB Stuttgart an die Blackburn Rovers ausgeliehen. Im Sommer kehrt er voraussichtlich zu den Schwaben, mit denen er 2020 in die Bundesliga aufgestiegen war, zurück.
Immer noch Kategorie „Special Interest“: Der Gladbacher Ergänzungsspieler Keanan Bennetts. Mittlerweile kickt er bei Darmstadt 98, wo er immerhin etwas häufiger zum Zuge kommt.
Aber den Kent man ja wohl! Mittlerweile steht er bei den Glasgow Rangers regelmäßig auf dem Platz und kommt in der laufenden Saison bereits auf zwölf Torbeteiligungen (drei Tore, neun Vorlagen).
Der Ex-Paderborner Antony Evans kickt aktuell bei den Bristol Rovers in Englands dritter Liga.
Lange Gesichter bei der Fortuna: Lewis Baker, zu Saisonbeginn im Sommer 2019 noch regelmäßig von Friedhelm Funkel im defensiven Mittelfeld aufgeboten, verbrachte immer mehr Zeit auf der Bank und kehrte nach einem halben Jahr zurück zum FC Chelsea. So erlebte er den Abstieg der Düsseldorfer 2020 nicht mehr.
Anfang Juli 1990 wechselte Farrington für etwa 400.000 Euro zur Berliner Hertha, nur um sechs Monate später mit 350.000 Euro Verlust zu Feyenoord Rotterdam verscherbelt zu werden. Naja, nicht jeder kann so eine glorreiche Zeit in Berlin haben wie Charles und Camilla.
In seiner zehnten Bundesliga-Spielminute erzielte er seinen Debüt-Treffer. Doch auch Gray zog nach einem halben Jahr schon von dannen. Was ist bloß los mit denen?!
Noch ein kurzer Fußball-Besuch in Deutschland: Im Juli 2021 als Nachkömmling für die freigewordenen Verteidiger-Position zu Bayern München gewechselt, zog es Omar Richards nach gerade mal einem Jahr wieder auf die Insel. Seine Bilanz: 17 Pflichtspiele, sechs Mal von Anfang an. Den ablösefrei nach München gelotsten Kicker verkauften die Bayern für 8,5 Millionen Euro an Nottingham Forrest. Motto: Keep Ersatzbank und carry on.
Auch Callum Hudson-Odoi weilt getreu dieses abgeänderten britischen Mantras auf der Ersatzbank. Der Stürmer wurde für die aktuelle Saison von Chelsea nach Leverkusen ausgeliehen und spielte dort bisher 13 Partien. Ende Juni geht es dann wieder aus dem tristen Rheinland zurück ins graue London.
Zur spektakulären Bremer Auholjagd in Dortmund steuerte Lee Buchanan einen Treffer bei, seinen ersten in der Bundesliga. Er spielt in der aktuellen Saison zwar nur eine untergeordnete Rolle, aber das tat schließlich auch King Charles Zeit seines Lebens. Buchanans große Zeit kann also noch kommen.
Was heißt eigentlich stabile Seitenlage auf Englisch?
Bochum gefiel dem jungen Engländer offenbar so gut, dass er zwei Jahre nach seiner Leihe vom FC Arsenal fest zum VfL wechselte.
Diese beiden Engländer standen jeweils 23 Mal für die Kraichgauer auf dem Platz: Reiss Nelson…
… und Ryan Sessegnon trafen in Sinsheim aber nie aufeinander, denn Nelson ging im Sommer 2019, während Sessegnon erst im Oktober 2020 zur TSG wechselte.
Neben den 48 Partien absolvierte Dean Thomas offenbar auch den ein oder anderen Waldlauf durch Deutschland.
Bei den aktuell 53 Spielen bleibt es wohl für Hertha-Linksverteidiger Kenny nicht.
Hobday kickte zunächst in Hannover und Frankfurt und wurde 1990 durch eine schlimme Verletzung bei einem Autounfall zwei Jahre lang aus der Bahn geworfen. Ein Neuanfang gelang ihm mit Bielefeld in der dritten Liga, wo er nach zwei Aufstiegen in Serie noch ein paar Bundesliga-Partien machen konnte.
Das dürfte er sich wohl anders vorgestellt haben: Mit 84 Bundesligaspielen auf dem Konto musste Reece Oxford kürzlich für Augsburgs Zweitvertretung in der Regionalliga ran. Dort ließ er sich zu einem Schubser hinreißen und sah die Rote Karte.
Jude Bellingham landet womöglich bald bei den Königlichen. Ob der König da stolz wäre?
Der erste Engländer der Bundesliga-Geschichte verdient einen Ehrenplatz – nicht nur in dieser Fotostrecke, sondern auch in Kevin Kühnerts Geburtsurkunde. Seine Mutter war großer Fan des ehemaligen HSV-Kickers.
Jadon Sancho wurde in Dortmund zum jüngsten Bundesliga-Spieler, der 30 Tore auf dem Konto hat. Das Sprungbrett BVB ermöglichte ihm einen Wechsel in die Heimat zu Manchester United.
Nur ein Engländer absolvierte mehr Bundesligaspiele als Tony Woodcock, der nicht so hölzern agierte wie…
… Owen Hargreaves! Im Gegensatz zu vielen seiner Landsleute – inklusive King Charles – war er nicht nur auf der Durchreise in Deutschland. Acht Jahre lang blieb er bei den Bayern und prägte eine Ära. Auch wenn er 2004 gegen Ailton nur zusehen konnte. Und übrigens: Der findige englische Ersthelfer bringt den Bewusstlosen in die „recovery position“.