Bei den TV-Quoten muss sich der Ligaauftakt einem biederen Freitagskrimi beugen. Nur ein Ausrutscher? Oder langweilt die Bundesliga die Leute?
Die Antwort lautet (auch wenn sie dem Ligaverband nicht gefällt): Der Marktwert der Bundesliga mag so hoch sein wie noch nie, das allgemeine Interesse an ihr droht gerade zu erlahmen. So überraschend spannend das Spiel zwischen Freiburg und dem FC Bayern verlief, so wenig überraschend war der späte Siegtreffer der Bayern, die nun mit elf Punkten Vorsprung vor allem, was nicht RB Leipzig heißt, die Tabelle anführen.
Ganze 17 Tore in neun Partien haben die Fans zum Rückrundenauftakt gesehen, die wirklich spektakulären Spiele in der jetzt offiziell beendeten Hinrunde lassen sich an einer Hand abzählen, und wenn zum x‑ten Mal ein Trainer das langweilige Spiel seiner Mannschaft mit der Floskel lobt, man habe „gut gegen den Ball gearbeitet“, ist das Publikum schon zwischen Subjekt und Prädikat sanft entschlafen.
So aufregend wie zehn Mal „Wort zum Sonntag“ am Stück
Kurz gesagt, die Bundesliga ist gerade wirklich nicht der Kracher, für den sie sich hält. Gegen den Unterhaltungswert des Spiels Darmstadt gegen Gladbach (0:0) versprüht ein Rainer Hunold geradezu ein Feuerwerk der guten Laune. Was Lilien und Fohlen boten, war eher so aufregend wie zehn Mal „Wort zum Sonntag“ am Stück – aber das läuft im Mitternachtsprogramm, und für die Rechte der nächsten Jahre hat bis jetzt keiner einen Euro geboten.