Robert Lewandowski steht kurz vor der Heiligsprechung, Adi Hütter vor seinem Nachbarschafts-Treff. Und in Berlin machen sie Atemübungen. Steht kurz vor dem Start ins Wochenende: die 11FREUNDE-Vorschau auf den 6. Spieltag.
Das Topspiel:
Dortmund gegen Bremen
Stimmung: Die Dortmunder sind nach der Mentalitäts- und Führungsspielerdiskussion der vergangenen Tage auf 180. Michael Zorc fühlte sich bei der Kritik an den Leistungen seiner Mannschaft an die Spekulatius und Weihnachtsmänner in den Supermarktregalen erinnert und tobte: „Das ist mir alles zu verfrüht.“ Bedeutet für die Kritiker ebenso wie für die Schoko-Lebkuchen: in zwei bis drei Wochen ist okay. Die Heimbilanz bisher lässt sich aber auch sehen: 5:1 gegen Augsburg, 4:0 gegen Leverkusen, gegen Barcelona gab es ein 0:0, das den Gästen mehr schmeichelte als der Borussia. Die Gäste aus Bremen zeigen sich dennoch optimistisch, dass in Dortmund was zu holen ist und beschwören den Geist des Achtelfinal-Erfolgs im DFB-Pokal. Im letzten Jahr gewann Werder im Elfmeterschießen mit 4:2. Aber da schoss Max Kruse den entscheidenden Elfmeter. Und der ist jetzt in Istanbul.
Personal: Viele haben es nicht mehr für möglich gehalten, aber das Bremer Lazarett scheint sich zu lichten. Wir klopfen voller Sympathie drei mal auf Holz. Milot Rashica zeigte sich im Training wieder voll belastbar, auch bei Maxi Eggestein gibt es Hoffnung, dass es dieses Mal für 90 Minuten reicht. Und Nuri Sahin darf nach verbüßter Gelb-Rot-Sperre auch wieder mitmachen. Die Dortmunder hoffen darauf, dass Mats Hummels nach muskulären Problemen von Beginn an spielen kann. Sky hingegen hofft auf „Mentalitätsscheisse“-Teil 2 und schickt wieder Ecki Heuser ins Rennen.
11FREUNDE-Orakel: Der Sieg wird vielleicht nicht so deutlich wie gedacht, aber ein Sieg wird es dennoch. Dortmund gewinnt mit 3:2.
Die Sonntagsspiele:
Düsseldorf gegen Freiburg
Stimmung: Nach der Niederlage in Gladbach steht die Fortuna mit vier Punkten aus fünf Spielen da und ist laut Sportvorstand Lutz Pfannenstiel nicht mehr im Soll. Wo dieses Soll ist und wie man da hinkommt verrät er natürlich nicht. Fies. Gegner Freiburg ist derweil nach zwei Siegen in zwei Spielen in der Ferne im Reisefieber. „Auswärtsspiele könnten eine neue Stärke von uns werden“, freut sich Nils Petersen, angehender Premium-Meilensammler.
Personal: Beim SC gibt es einen harten Kampf um die Startelfplätze. Nachdem Luca Waldschmidt beim 1:1 gegen Augsburg nur eine Viertelstunde ran durfte, ist er ein heißer Kandidat für die erste Elf. Die Probleme von Christian Streich möchte man haben. In Düsseldorf sind sie nach wie vor begeistert von ihrem Torwart Zack Steffen. Zeigt seit Wochen tolle Leistungen. Nun hoffen sie in Düsseldorf, dass Pep Guardiola nicht zu genau hinschaut und den US-Amerikaner noch ne Weile am Rhein lässt.
11FREUNDE-Orakel: Das Spiel geht 2:2 aus. Hilft dem Meilen-Konto von Nils Petersen also mehr als den Freiburgern in der Tabelle, aber elf Punkte aus sechs Spielen klingen dennoch ziemlich gut.
Köln gegen Hertha
Stimmung: Köln gegen Hertha, das ist an diesem Spieltag ein Kellerduell. 15. gegen 16. Das hatten sich die beiden Teams vor Saisonbeginn auch irgendwie anders vorgestellt. Köln außerdem bisher zuhause noch ohne Punktgewinn. Die Berliner hingegen nach dem Heimsieg gegen Paderborn mit Atemübungen: „Es ist auch ein gewisses Durchatmen zu spüren, aber es darf nicht zu lange durchgeatmet werden.“, so Trainer Ante Čović. Timing ist eben alles.
Personal: Bei den Kölnern fehlt Kingsley Ehizibue nach dem Platzverweis in München. Geschäftsführer Armin Veh gibt sich nachtragend und verteilt gleichzeitig Modetipps: „Der Schiedsrichter hätte sich auch ein Bayern-Trikot anziehen können“. Weitere Modeprobleme gibt es in Köln bei Anthony Modeste, der verkündet: „Ich muss langsam mein Torjäger-Kostüm anziehen.“ So ist das in der Domstadt. Karneval ist das ganze Jahr. Außerdem fährt Rafael Czichos diese Woche bisher nur Fahrrad. Doof, wenn man eigentlich Fußballspieler ist.
11FREUNDE-Orakel: Köln fährt die dringend benötigten ersten Punkte zuhause ein und gewinnt das Ding 2:0. Führt vermutlich zu Schnappatmungen in Berlin. Aber Ante Čović kennt sich da ja aus.