Alexis Sánchez verpasst die USA-Reise von Manchester United. Der Spieler bekommt wegen einer Vorstrafe kein Visum. Er befindet sich damit in prominenter Gesellschaft.
Damit wandelt Messi nicht nur fußballerisch, sondern auch aus strafrechtlicher Sicht in den Fußstapfen Diego Maradonas. Maradona durfte jahrelang nicht nach Italien einreisen, weil er während seiner Zeit in Neapel drei Millionen Euro Steuern hinterzogen hatte. Durch Gebühren und Zinsen ist diese Summe mittlerweile auf knapp 40 Millionen Euro angewachsen. Auch die Einreise nach Japan wurde ihm während der WM 2002 verwehrt. Ausländer, die schon einmal wegen Drogenmissbrauchs verurteilt wurden, bekommen von der japanischen Botschaft kein Visum.
Doch als Profi-Fußballer muss man manchmal nicht einmal rechtskräftig verurteilt werden, um eine Einreiseverbot zu bekommen. 2016 erhielt der damalige Paris-Saint-Germain-Spieler Serge Aurier kein Visum für das Champions-League-Spiel gegen Arsenal in London. Aurier war in eine Schlägerei mit einem Polizisten verwickelt und zu zwei Monaten Haft verurteilt worden, hatte aber gegen das Urteil erfolgreich Revision eingelegt. Der englischen Einwanderungsbehörde war das egal. Mittlerweile ist Aurier auch in England rehabilitiert, seit der vergangenen Saison ist er stolzer Besitzer eines Arbeitsvisums und spielt bei Tottenham Hotspur.
Mourinho gibt nicht auf
Manchester United versucht nun mit der US-Einreisebehörde zu verhandeln, damit Sánchez doch noch an der USA-Tour teilnehmen kann. Jose Mourinho ist wenig begeistert, dass einer seiner wichtigsten Spieler die Vorbereitung verpasst. Auf einer Pressekonferenz sagte er: „Es ist wirklich traurig, es ist schlecht für ihn, für mich, für die Mannschaft. Es ist für niemanden gut, aber man kann niemanden die Schuld daran geben.“ Außer vielleicht demjenigen, der Steuern hinterzogen hat.