Ach du Schreck! Heute war der 1. April und wir haben keinen Aprilscherz gemacht? Kein Problem, denn hier kommt der beste Scherz: Matthias Scherz.
Mit entschlossenem Blick Richtung Profifußball: Scherz‘ Karriere hatte ruhig begonnen. Beim Amateurverein Rot-Weiß Scheeßel. Über die zweite Mannschaft des FC St. Pauli kam er 1996 und mit 25 Jahren ins Profigeschäft.
Erster Eindruck von der 2. Liga dann ähnlich zur Schnapsidee eines Bungeesprungs: Uff, ganz schön hoch auch.
Aber Scherz biss sich fest: Nach 86 Spielen und 12 Toren für die Hamburger schloss er sich 1999 dem 1. FC Köln an.
Sean Dundee, Träger des besten Spitznamens und dieses Barts, hat gegen Scherz natürlich das Nachsehen. Für eine Nationalelf-Berufung wurde Dundee im Eilverfahren eingebürgert. Scherz war immer Deutscher, spielte aber nie für die DFB-Auswahl – muss ja jeder selber wissen. Stichwort: EM 2000.
Matthias Scherz, nachdenklich.
Matthias Scherz, bescheiden.
Matthias Scherz, enttäuscht.
Eigentlich überragend: Matthias Scherz und Christian Wörns.
Zusammen mit Dirk Lottner bildete Scherz jahrelang das Gesicht des 1. FC Köln. Was eine beachtliche Leistung ist, wenn man nur bedenkt, dass auch Jörg Heinrich, Carsten Cullmann oder der junge Florian Kringe zu dieser Zeit das Gesicht hätten bilden können.
Aber es kam dann doch anders: Köln jubelte seinem Stürmer zu, dem Torgaranten, dem Publikumsliebling. Auch Lukas Podolski ist beeindruckt.
Hier versucht Duisburgs Thomas Baelum mit allen Mitteln Matthias Scherz am Toreschießen zu hindern.
Aber Scherz zeigt es an: Er war nicht zu stoppen. Auch nicht von altersbedingtem Haarausfall.
Kein Scherz: Am 1.4.2006 jubelt Scherz nach einem Tor gegen die Bayern in München.
Wer „Matthias Scherz“ in der Fotodatenbank sucht, findet unweigerlich dieses Foto. Was möglicherweise an Mathias Abel und der Frisur von Timo Kunert liegen mag.
Was viele nicht wissen: Matthias Scherz gilt als Erfinder von „Mach Auge!“
Das ist doch wohl ein Witz?! Nein, das ist Scherz. Im Klettergarten.
Hatte ein reines Gewissen: Matthias Scherz macht Aufstiegstrainer Christoph Daum nass.
Matthias Scherz, Thomas Broich, die angebrochenen Käse-Schnittchen im Hintergrund. Eindeutiges Urteil: Lechzilechz!
Erlaubt sich einen Scherz: Matthias Scherz.
Ein Telefon-Scherz.
Fans gratulieren zum 250. Scherz.
Aber irgendwann ist dann auch mal Schluss: Matthias Scherz nach seinem Abschiedsspiel 2009.
Zehn Jahre, 270 Spiele, 63 Tore, zwei Aufstiege – da bleibt kein Auge trocken.
Eigentlich wollte es Matthis Scherz danach ruhiger angehen lassen, aber…
Aber mit 40 Jahren kehrte Matthias Scherz für zwei Spiele nochmal auf den Platz zurück. Regionalligist Fortuna Köln hatte ihn engagiert.
Und auch im Kölner Süden machte Scherz vor allem eines: Eine hervorragende Figur.
Mittlerweile genießt der gelernte Elektriker den sportlichen Ruhestand. Der Kölner Torjäger arbeitet im Vertrieb für Elektro- und Hausbedarf. Außer an Karneval – da kann er nicht. Ehrensache.