Sie trugen die Haare schön, verdienten massig Geld und doch interessierte sich keine Sau für sie: die Fußballstars, die in den Siebzigern in Scharen in die Operettenliga nach Amerika pilgerten. Zur Präsidentenwahl in den USA haben wir hier die schönsten Bilder jener goldenen Ära gesammelt.
Durch den Sieg der englischen Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 wurde in Amerika das Interesse am Fußball größer. Schließlich wurde mit der NASL (North American Soccer League) eine professionelle Fußball-Liga gegründet. Und da in den USA alles gerne mal eine Nummer größer sein darf, wurden für viel Geld Weltstars wie George Best verpflichtet.
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Mit Einführung der NASL werden abgehalfterte Stars und Sternchen mit viel Geld nach Übersee gelockt. Hier grüßen die Frisuren-Doubles George Best (links) und Rod Stewart (rechts) mit Ball (mitte).
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Best, einst der genialste Fußballer Welt, führt in den USA ein langweiliges Luxusleben. I spend a lot of money? Wir wissen auch wo. Hier zieht sich Georgie-Boy in Diensten der Los Angeles Aztecs eine Kanne Pils rein.
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An ehemaligen Weltstars mangelt es nicht in der NASL: Hier stemmt Portugals Eusebio im August 1976 die Trophäe der Landesmeisterschaft. Eusebio hatte bereits 1975 bei den Boston Minutemen angeheuert, war kurz nach Mexiko und dann zu den Toronto Metros gewechselt. 1980 kehrte der WM-Held von 1966 zurück nach Lissabon.
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»I´m a bayrish man in New York« – 1977 kommt dann auch der Kaiser in die USA
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Auf der Suche nach neuem Glück im Land der unbegrenzten Möglichkeiten: Nachdem Franz Beckenbauers Integrität aufgrund seiner vermeintlich skandalösen Scheidung in Deutschland in Frage gestellt worden war, ging der Kaiser entnervt ins Exil zu den Comos New York.
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Fortan darf er das Leben eines fürstlich bezahlten Weltenbummlers genießen. Hier gibt der Weltmeister von 1974 den Poser in Manhattan.
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Mitte/Ende der siebziger Jahre war »Soccer« das ganz große Ding in den USA. Zeitweise musste man schon befürchten, dass Baseball und American Football aus ihren Spitzenpositionen verdrängt werden würden. Das stellte sich bald als frommer Wunsch heraus, 1984 war die NASL auch schon wieder Geschichte. Aber erstmal wurde der Kaiser MVP.
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Beckenbauer und Pele in einer Mannschaft? Hat es alles gegeben: Weil der brasilianische Fußball-König mit dubiosen Immobiliengeschäften ordentlich ins Klo gegriffen hatte, war er quasi gezwungen die geschundenen Knochen noch einmal in Bewegung zu versetzen. 1975 setzte Cosmos New York die Welt in Aufruhr mit der Nachricht von der Verpflichtung Peles.
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Großes Kino: Zum Abschiedsspiel von Altmeister Pele wurde 1977 alles was Rang und Namen hatte auf den Rasen gezerrt. Hier grinsen leicht benommen Englands WM-Kapitän von 1966, Bobby Moore, und Boxhero Muhammad Ali.
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Blumen zum Abschied, Tränen von Pele. Sein Abschiedsspiel wurde als das perfekte Spektakel zelebriert. Der »Fußballer des Jahrhunderts« verkündet sein endgültiges Karriereende, die Nummer Zehn sollte bei den New York Cosmos nie wieder vergeben werden. Später wird Pele Sportminister und wirbt für Viagra. Auch schön.
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30. März 1979: Gerd Müller heuert bei den Fort Lauderdale Strikers aus Florida an, allerdings nicht, wie dieses Bild vermuten lässt, als Linebacker oder Wide Receiver, sondern selbstverständlich als Mittelstürmer.
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Sunshine State: Kleines dickes Müller hat jenseits des großen Teichs nicht nur auf dem Platz gerackertt. Zwischendurch war zum Glück Zeit, die Plautze in Floridas Sonne zu halten und einen Drink im Pool einzunehmen. Am Beckenrand sitzen seine Frau Uschi und Freunde.
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Und Müller ist nicht der einzige Fußball-Held der Siebziger, der noch einmal Kasse machen möchte im Land der unbegrenzten Möglichkeiten: 1979 kommt Johan Cruyff in die NASL. Hier die standesgemäße Begrüßung für einen der besten Fußballer aller Zeiten im halbleeren Stadion der Los Angeles Aztecs: Cheerleader und Tanz-trallala.
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Der Schüler und sein Lehrling: Rinus Michels begleitete Cruyff gleich mal mit nach Übersee und wurde Trainer bei den LA Aztecs. Nach nur einem Jahr verschwindet das holländische Duo jedoch wieder. Cruyff macht noch einmal ein paar Dollar in Washington und geht dann zu UD Levante nach Spanien.
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Gerd Müllers gute Bezahlung bei den Fort Lauderdale Strikers ermöglichte es dem Weltmeister von 1974 sich nicht nur modischen Kopfschmuck zu besorgen…
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…sondern auch ein hübsches Steak-Restaurant zu eröffnen. Hier beim Erinnerungsfoto mit Mitinhaber Hans Huber im Dezember 1982. Bis 1981 spielte Müller bei Fort Lauderdale, danach hängte er noch ein Jahr bei den Smith Brothers Lounge dran und kehrte schließlich nach Deutschland zurück.
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1984 schloss die NASL auch schon ihre Pforten, die großen Zeiten des US-amerikanischen Fußballs mit großem öffentlichen Interesse und hohen Zuschauerzahlen waren vorbei.
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Budenzauber statt Rasenschach: Statt großer Duelle zwischen Beckenbauer und Müller um den Soccer-Bowl 1980, wurde ein Jahrzent lang in den USA fast nur Hallenfußball gespielt – in der MISL, der Major Indoor Soccer League.
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Die guten Zeiten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten waren vorbei. »So long, and thanks for all the fish!«, verabschiedet sich Gerd Müller von seinen Delfinen.