Der niederländische Schiedsrichter hatte kaum angepfiffen, da schlug den Hessen ein rauer Wind entgegen, und das nicht nur von den Rängen. Nach einer Ecke köpfte Aurelio nachlässig freigelassen daneben, gleich danach rauschte ein Kezman-Schuss einen Meter vorbei (7.), dann musste Pröll erneut gegen den Serben retten. Frankfurt wirkte hilflos und duckmäuserisch und verblüffte dann die 50.000, als es gleich mit der ersten Chance für Ruhe sorgte. Weißenberger flankte von der rechten Seite, wo Önder Takahara nicht anständig störte und der Japaner den Ball aus fünf Metern ganz leicht mit der Stirn ins Tor drückte (8.). Das machte Fenerbahce zunächst wütend und bald darauf ratlos. Wie ein Peitschenhieb knallte ein Schuss des Kapitäns Tuncay an die Latte (19.), dann folgte eine Weile nichts, bis plötzlich Alex vom Strafraum knapp über das Tor feuerte (33.). Den Türken war die Wucht ihrer Angriffe etwas verloren gegangen, hoch überlegen und gefährlicher waren sie aber noch immer. Kurz vor der Pause wurde es noch einmal hektisch. Tuncay und Alex wurden zunächst noch gestoppt, bei einem Kopfball von Kezman war der Ausgleich dann aber fällig. Markus Pröll jedoch hechtete den Ball noch aus dem Eck und rettete sein Team in die Pause (45.).
Frankfurt musste wissen, dass es dem Druck nicht ewig standhalten könnte und bemühte sich mehr um Entlastung. Dass dann gleich der zweite Angriff auch zum zweiten Treffer führte, war fast ein wenig unheimlich. Genau wie beim ersten Mal kam die Flanke von der Seite, diesmal von Streit, landete genau auf Takaharas Kopf und gelangte so ins lange untere Eck (51.). Das 0:2 haute die Türken zeitweilig richtig um. Frankfurt riss das Spiel an sich und hätte bei fortlaufend gnadenloser Konterführung gar noch ein Tor nachlegen können. Später zeigte sich, dass die Hessen an dieser Stelle den Sieg vergaben, denn Fenerbahce schaffte es, den Frust abzuschütteln und nahm bald wieder Fahrt auf. Wegen eines Fouls wurde ein erster Torerfolg nicht gegeben, nach einer hohen Ecke schraubte sich dann aber Tuncay in die Luft und köpfte den Ball wuchtig in den Torgiebel. Der Anschluss fiel nach einer guten Stunde und damit zu früh für die Gäste. Neben der technischen Begabung sprachen nun auch Kraft und Verbissenheit eindeutig für die Türken, die ohnehin fast das ganze Spiel dominiert hatten und jetzt ihren gerechten Lohn einforderten. Auswechslungen und einige brotlose Gegenangriffe retteten Frankfurt zunächst noch die Haut, acht Minuten vor dem Ende geschah aber das Unvermeidbare. Einen steilen Ball in den Strafraum konnte Pröll noch abfälschen, den Abpraller aber setzte Sentürk aus kurzer Entfernung per Seitfallzieher ins Tor.
Weil sie es musste, kam die Eintracht noch einige Male nach vorn, war zu einer richtigen Schlussoffensive aber nicht mehr in der Lage. Wäre es nicht der letzte Spieltag gewesen, Frankfurt hätte das 2:2 wie einen Sieg in die Lüfte halten können. So aber war es nur ein halber Coup, der nicht mit dem Weiterkommen belohnt wurde.