Vier Jahre lang arbeitete Regisseur Donald Schubert an einem Film über Rudi Assauer. Nun soll er auf Schalke einen Weltrekord brechen.
Sie haben die vielen Gesprächspartner angesprochen. Welches Interview ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Eigentlich war jedes einzelne besonders und emotional. Wir haben die Gespräche im Haus von Rudi Assauer geführt, er war sehr oft dabei. Da herrschte eine sehr persönliche Atmosphäre. Die Art und Weise, wie Marcelo Bordon über Assauer redete, war schon beeindruckend. Da war es mucksmäuschenstill im Raum. Gerald Asamoah hat hingegen für den einen oder anderen Lacher gesorgt. Er berichtete, wie er Streit mit seiner Frau hatte und zu Assauer rannte. Der riet ihm unter anderem, Blumen zu kaufen für die Gattin. Am Ende haben sie sich wieder vertragen.
Nach all den Gesprächen und der langen Arbeit am Film: Wie würden Sie Rudi Assauer charakterisieren?
Natürlich ist das Bild des Macho weit verbreitet. Doch das ist nur eine Facette seiner faszinierenden Persönlichkeit. Assauer war vor allem großzügig und voller Sanftmut. Seine Spieler konnten immer zu ihm kommen – selbst wenn sie Mist gebaut hatten. Wichtig war, dass sie geradeaus waren. Dann hat er alles für sie gemacht. Nicht zuletzt war Assauer auch ein richtig guter Geschäftsmann. Ohne ihn würde es die Schalker Arena nicht geben.
Genau in dieser Arena feiert der Film am 4. Mai seine Premiere. Sie wollen mit einem Besucherrekord ins „Guinness Buch“. Wie kamen Sie auf diese Idee?
Ich gebe zu, dazu muss man schon etwas größenwahnsinnig sein. Wir hatten unsere Vorpremiere des Films im Juli 2017 in der Zeche Ewald. Die Reaktionen der Familie und der Freunde waren überwältigend. Nach dem Film wollte Assauer auf die Bühne. Man merkte, dass er etwas sagen wollte. Dann hielt er meine Hand als Geste des Danks. Mir war klar: Wir müssen diesen Film in der Arena, in seiner Arena aufführen. Irgendwann las ich davon, dass auf den Philippinen ein Dokumentarfilm mit 43 624 Besuchern den Rekord halten würde. Da habe ich mir gedacht, dass wir das packen können. Eine Woche vor der Premiere hatten wir schon 20 000 Karten verkauft. Diese 20 000 müssen einfach nur noch ihre Freundin, ihren Freund oder auch die Oma mitbringen.
Warum sollten sich die Fans am Freitag den Film anschauen?
Aus zwei Gründen: Da ist zum einen das Event selbst. Einen Film in dieser Atmosphäre auf vier riesigen Leinwänden zu sehen – das wird es nicht wieder geben. In einer 3D-Animation im Netz kann jetzt schon jeder schauen, welch phänomenale Sicht er oder sie haben wird. Der zweite Grund: Rudi Assauer hat immer gesagt, er werde sich für die Fans den Arsch aufreißen, selbst wenn sie ihn mit dem Sarg raustragen. Dies ist ein Film für die Fans. Die Leute werden erfahren, wie der Mensch Rudi Assauer wirklich ist.