Luka Jovic? Unproduktiv! Maxi Philipp? Russische Maschine! André Schürrle? Stets bemüht! Wie läuft es für langjährige Bundesligaspieler nach ihrem Wechsel ins Ausland?
Sebastian Haller, West Ham United
20 Spiele, 6 Tore, 1 Vorlage
50 Millionen Euro Ablöse! Aber selbst ein mittelmäßiger Premier-League-Klub bezahlt das vermutlich aus seiner Portokasse. Der „Guardian“ schrieb nach dem Wechsel: „Signing Sébastien Haller is good business for West Ham.“ Danach legte Haller einen großartigen Start hin: In den ersten sieben Spielen machte er vier Tore, eines sogar per Fallrückzieher.
Seitdem zeigt die Formkurve Hallers aber nach unten, und auch seine Mannschaft steckt tief im Keller. Aktuell trennen die Hammers nur zwei Punkte von einem Abstiegsplatz. Immerhin, Manuel Pellegrini lobt Haller oft, er nennt ihn einen „kompletten Spieler“. Blöd nur, dass Pellegrini kürzlich entlassen wurde. Haller selbst scheint öfter an seinen alten Verein zu denken, der immer noch international spielt: „Eintracht Frankfurt ist wie eine Familie“, sagte er neulich. „Ich denke oft an Frankfurt, weil ich dort eine gute Zeit hatte.“
Ralf Fährmann, Norwich City
2 Spiele, 2 Gegentore
Es läuft einfach nicht für Fährmann. Bei Schalke wurde der 31-Jährige zur Nummer zwei hinter Alexander Nübel degradiert, bei Norwich City passierte nach nur einem Premier-League-Spiel dasselbe: Er verlor den Torhüter-Zweikampf gegen Tim Krul. Als der Niederländer am siebten Spieltag passen musste, stand Fährmann zum ersten Mal im Kasten der Londoner. Aber wie sagte Andi Brehme einst: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß.“ Oder an der Leiste. Nach 22 Minuten musste Fährmann verletzt vom Feld. Im Sommer wird er vermutlich erst mal zu Schalke zurückkehren, wo der nächste Konkurrent wartet. Das ist zwar nicht mehr Nübel (der ist dann bei den Bayern), dafür aber der 21-jährige Markus Schubert, ehemals Torwart von Dynamo Dresden und Favorit von Trainer David Wagner.
Max Kruse, Fenerbahce
12 Spiele, 2 Tore, 6 Vorlagen
Sportlich läuft es noch nicht ganz süper. Fenerbahce steht auf dem veirten Platz in der Süper Lig, und Max Kruse verpasste in der Hinrunde fünf Spiele wegen Leistenproblemen. Die Fans hat er trotzdem schon für sich gewonnen. Er lernt die türkische Sprache und baut in Interviews immer mal wieder ein paar Sätze auf Türkisch ein. Im großen Istanbuler Derby gegen Galatasaray sang er die Nationalhymne mit, und im zweiten Derby gegen Besiktas machte er eines seiner zwei Tore. Seinen größten Auftritt hatte der deutsche Stürmer allerdings am Silvesterabend, als er in einem Prominenten-Special im türkischen „The Voice“ den Song „Sway“ von Dean Martin sang. Drei der vier Juroren sind begeistert und buzzern. Kruse schien erleichert. Er sagte: „Ich singe sonst nur unter der Dusche.“