Luka Jovic? Unproduktiv! Maxi Philipp? Russische Maschine! André Schürrle? Stets bemüht! Wie läuft es für langjährige Bundesligaspieler nach ihrem Wechsel ins Ausland?
Luka Jovic, Real Madrid
16 Spiele, 1 Tor, 0 Vorlagen
Luka Jovic wusste schon vor seinem Wechsel: „Ein Fußballer von Real Madrid zu sein, ist das Schönste – und zugleich das Schwerste der Welt.“ Momentan ist es eher das Zweite. Die „Marca“ nannte ihn unlängst den „unproduktivsten Sturm-Einkauf, den Real Madrid in den vergangenen Jahren getätigt hat“. Trainer Zinedine Zidane glaubt hingegen, dass dem 22-Jährigen eine große Zukunft bevorstehe. „Man muss Geduld mit ihm haben. Er ist ein Kind, das viel lernen will. Er ist sehr gut und wird viele Tore schießen. Wir setzen auf ihn und müssen geduldig sein.“ Und hey, vermutlich kommt einfach zu wenig verwertbare Flanken von seinen mittelmäßigen Mitspielern Kroos, Bale und Modric.
Lewis Holtby, Blackburn Rovers
14 Spiele, 1 Tor, 2 Vorlagen
Im September wechselte Lewis Holtby zum zweiten Mal in seiner Karriere in das Land seines Vaters (2013÷14 spielte er für Tottenham und Fulham). Diesmal unterschrieb er beim englischen Zweitligisten Blackburn Rovers. Ein Traditionsklub, englischer Meister 1995. Trainer Tony Mowbray zeigte sich in einem Interview mit dem „Lancashire Telegraph“ beeindruckt von der Fitness Holtbys, schließlich war der Mittelfeldspieler nach seinem Aus beim HSV zwei Monate vereinlos gewesen. Außerdem sagte er: „He’s got a wonderful personality, he’s always bouncy, he’s always happy.“ Auf dem Platz läuft es so lala, die Rovers dümpeln im Niemandsland der Tabelle auf Platz 13. Sein einziges Saisontor machte Holtby beim 2:2 gegen Huddersfield. Danach ging es Auf und Ab, in den letzten zwei Partien stand er nicht mal mehr im Kader. Trainer Mowbray scheint nun doch nicht mehr so begeistert von Holtbys Fitness zu sein. „Er ist aus einem anderen Land. Die Intensität ist hier höher.“
Valentino Lazaro, Inter Mailand
10 Spiele, 0 Tore, 2 Vorlagen
Der östereichische Verteidiger kickte zwei Jahre für Hertha, ehe er im Sommer 2019 für 19 Millionen Euro zu Inter Mailand wechselte. Die Liga führt sein Team vor Juventus Turin an, aus der Champions League flog es raus. Im Februar geht es mit dem Traumlos Ludogorez Rasgrad in der Europa League weiter. Für Lazaro persönlich begann das Inter-Abenteuer unerfreulich, zehn Tage der Vorbereitung verpasste er wegen einer Oberschenkelverletzung. Trotzdem sagte er: „Die Trainer haben mir das Gefühl gegeben, die Nummer eins auf der Position zu sein. Das ist klar kommuniziert.“ Nun, die Sache war wohl doch nicht so klar, denn Lazaro kommt in der Liga nur sporadisch zum Einsatz. Immerhin: Eine Torvorlage gelang ihm gegen Hellas Verona, das Portal 90min.de berichtete, er sei „frenetisch gefeiert“ worden. Klar, dass wenig später Zlatan Ibrahimovic in die Serie A zurückkehrte. Wer will nicht mal mit Valentino Lazaro in einer Liga spielen?
Pierre-Michel Lasogga, Al Arabi
12 Spiele, 5 Tore, 1 Vorlage
„Ich habe schon als Kind in Al-Arabi-Bettwäsche geschlafen“, sagte Pierre-Michel Lasogga nicht. Schade eigentlich. Laut weltfussball.de hat der letzte Bulle im Sturm fünf Tore in zwölf Spielen geschossen. Gar nicht mal so schlecht. Aber auch gar nicht mal so gut, wenn man bedenkt, dass er in einer besseren Hobbyliga in Katar spielt. Sein Team liegt momentan auf Platz 5. Die Fans (nicht im Bild) sind begeistert:
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Quelle: https://www.instagram.com/pier… Ribery, AC Florenz
11 Spiele, 2 Tore, 1 Rote Karte
Nach circa 37 Jahren endete im Sommer 2019 die Ära von Franck Ribery und Arjen Robben beim FC Bayern. Während der Niederländer seine Schuhe an den Nagel hängte (und Trainer der F‑Jugend des TSV Grünwald wurde), heuerte Ribery beim AC Florenz an. Zwischenzeitlich lief es dort richtig gut: Im September und Oktober holte Florenz elf Punkte aus fünf Spielen, Ribery schoss zwei Tore und legte eines auf. Im San Siro wurde er mit Standing Ovations von den gegnerischen Fans verabschiedet und zum „Spieler des Monats“ gekürt. „Ich bin hier glücklich“, sagte Ribery in der Zeitung „Corriere della Sera“. Danach aber ging es bergab: Florenz konnte nicht mehr gewinnen und rutschte in der Tabelle auf Rang 15 ab. Und Ribery holte sich bei der Niederlage gegen Lazio Rom eine Rote Karte ab, er hatte den Linienrichter geschubst – und zwar gleich zweimmal. Nach seiner Rückkehr verletzte er sich am Knöchel. Vermutlich wird er erst Ende Februar wieder spielen können. Hier ein schönes Bild aus dem Krankenhaus. Ribery schaut, mit Florenz-Mütze auf dem Kopf, die DSF-Bundesliga-Classics der Saison 1996/97.
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