Nichts zu machen: Die Bayern überrollen auch den BVB. Dafür brauchen sie nur eine gute Halbzeit. Fünf Gründe, warum die Bayern derzeit jeden Gegner dominieren.
Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxie. So fühlt es sich an, wenn man über die großen Duelle zwischen Bayern München und Borussia Dortmund in den vergangenen Jahren spricht.
Man mag kaum glauben, dass sich diese Klubs noch vor kurzer Zeit auf Augenhöhe befanden; so drückend war die Münchener Überlegenheit über weite Strecken im Pokal-Achtelfinale am Mittwochabend. Erst nach der Pause hatte der BVB den übermächtigen Münchnern etwas entgegenzusetzen. Das Spiel unterstrich die Dominanz der Bayern, steht aber auch sinnbildlich für die Schwächen der Liga. Wir liefern fünf Gründe für den Münchner Triumphmarsch unter Jupp Heynckes.
1. Dominanz, Dominanz, Dominanz
Jupp Heynckes schickte seine Mannschaft im altbekannten 4 – 2‑3 – 1‑System auf das Feld. Peter Stöger entschied sich, dem Münchener System ein 5−3−2 entgegenzuhalten. Der Plan war es wohl, das Zentrum zu kontrollieren und mit Kontern Nadelstiche zu setzen.
Der Plan ging schief. Dortmund leistete den Münchenern in der Anfangsphase nur Begleitschutz. Sobald die Münchener sich mit ihrem Passspiel nach vorne kombinierten, zogen sich die Dortmunder an den eigenen Strafraum zurück. Sie waren zunächst nur auf Schadensbegrenzung aus, übten keinerlei Druck auf die Münchener aus. So konnten Bayerns Abwehrspieler in Ruhe die Bälle verteilen. Von der ersten Minute an hatten die Bayern die totale Dominanz über die Partie.
2. Bayern unterdrückt jeden Konter
Die größte Verbesserung unter Jupp Heynckes betrifft nicht die Offensive, sondern die Defensive. Die Bayern sichern eigene Angriffe besser ab, gehen direkt nach einem Ballverlust zu einem Gegenpressing über. Hat der Gegner den Ball, verschieben sie souverän über den Platz und lassen in ihrem defensiven 4−4−2 keine Lücken. Javi Martinez garantiert als Sechser, dass kein Gegner durch das Zentrum nach vorne gelangt. Unter Heynckes fingen die Bayern in sechzehn Spielen gerade einmal neun Gegentore.
Man muss allerdings auch sagen: Dortmund machte es ihnen in der ersten Halbzeit nicht allzu schwer. Ohne den verletzten Pierre-Emerick Aubameyang fehlten den Konterangriffen jegliche Geschwindigkeit. Die Dortmunder versuchten zwar, über das Zentrum schnell nach vorne zu spielen; Bayern hatte hier aber hohen Zugriff, würgte jeden Konter schon in der Entstehung ab.