Lee Johnson ist Trainer von Bristol City und hat eine neue Form des Spielerwechsels erfunden. Auch, wenn er es gar nicht so gemeint hat.
Der Inhalt dieses „Liedes“ („Sie sagten, wie könnten ihn nicht haben..“) sollte Coach Johnson immerhin geläufig sein, schließlich hatte ihm der im Sommer 2017 gefasste Entschluss, Matty Taylor vom Stadtrivalen Bristol Rovers zu verpflichten, jede Menge Ärger eingebrockt. Die Anfeindungen ob des Wechsels gingen schließlich soweit, dass Johnson Morddrohungen erhielt und mitsamt seiner Familie umziehen musste, nachdem seine Anschrift publik gemacht wurde.
Ob der Griff in die Trickkiste funktioniert hat, lässt sich leider nicht sagen. Die Informationen über die Fangesänge der etwas mehr als elftausend Zuschauer im Ashton Gate zu Bristol sind leider spärlich.
Hoffentlich macht das Beispiel Schule
Immerhin eines lässt sich nachvollziehen: Die Wechsel-Begründung des Trainers war wohl eher als Scherz gemeint. Schließlich brachte er Taylor bereits in der 64. Minute. Was selbst für den pessimistischsten Trainer zu früh wäre, um einen 0:1‑Rückstand als hoffnungslos aufzugeben und nach Schadensbegrenzung zu gieren.
Aber das heißt ja nicht, dass die Einwechslung wegen Hoffnung auf Fangesänge nicht bald Schule macht, Schule machen sollte. Denn am Ende ist gute Stimmung auf den Rängen doch wertvoller als die paar Minuten Hoffnung, die aufkommen, wenn der Trainer mal wieder aus kompletter Verzweiflung das Zentimetermaß hervorkramt und auf langes Holz hofft.