Die Tabelle der Gruppe D auf der Homepage der UEFA sorgt für Verwirrung. Dort rangiert die deutsche Nationalmannschaft auf Platz zwei.
Tabellenrechner oder auch Blitztabellen entpuppen sich im Ligaalltag und vor allem bei Qualifikationsspielen als hervorragendes Instrument, um alle Eventualitäten durchzurechnen. Deutschland auf Rang zwei der Gruppe D in der Qualifikation zur Europameisterschaft? Damit wäre die Mannschaft um Neu-Kapitän Bastian Schweinsteiger – Stand jetzt – sicher qualifiziert für das Turnier in Frankreich 2016.
Rang zwei oder drei?
Eine nette Spielerei mehr auch nicht. Offensichtlich aber nicht für die UEFA. Nachdem Deutschland in der Gruppe D auf dem Weg zur EM 2:0 gegen Georgien gewonnen hatte, lohnte sich ein Blick auf „UEFA.de“. Leser Thomas hatte 11FREUNDE darauf hingewiesen. Denn dort rangiert Deutschland in der Tabelle bereits auf dem zweiten Rang, und zwar vor Schottland. Während die DFB-Elf auf „kicker.de“ und „„sport.de“, der Plattform des Austragungssenders „RTL“ aktuell auf Platz drei gelistet wird. Dieses Ranking wurde auch den Fernsehzuschauern am gestrigen Abend präsentiert. Zur Erinnerung: Der Drittplatzierte muss sich in zwei Relegationsspielen beweisen, um doch noch nach Frankreich reisen zu dürfen.
Wie aber kommen die unterschiedlichen Tabellen zustande?
Beim Errechnen der Tordifferenz wird schnell klar: Die UEFA hat sich nicht geirrt. Sowohl Deutschland als auch Schottland weisen jeweils zehn Punkte auf, wobei die Briten mit einem Torverhältnis von 11:5 genau zwei Tore mehr als die deutsche Konkurrenz erzielt haben, dafür aber auch eins mehr kassiert haben. Macht eine Differenz von plus sechs. Die Elf von Bundestrainer Löw kommt nur auf ein Plus von fünf Treffern. Ist der UEFA also ein Fehler unterlaufen?
Nein, denn nach Artikel 13 der Regularien zur Qualifikation zu der Europameisterschaft 2016 zählen bei Punktgleichheit in der Gruppe am Ende der Qualifikation die direkten Vergleiche. Einen von diesen konnte Deutschland bereits am ersten Spieltag durch zwei Treffer von Thomas Müller mit 2:1 gegen Schottland für sich entscheiden. Nur warum dann jetzt schon diese komplizierte Tabellensituation, wenn die Regelung erst zum Ende der Gruppenphase in Kraft tritt? Immerhin findet ja noch ein Rückspiel in Schottland statt.
Eine provisorische Tabelle
Die Erklärung: Die Tabelle auf der Homepage der UEFA ist so lange provisorisch, bis alle Gruppenbegegnungen ausgetragen sind. Sie zeigt also immer das Szenario, welches nach der aller etzen Qualifikationspartie zu sehen wäre. Ob diese Darstellungsform nun sinnig ist oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Eine ähnliche Situation lässt sich übrigens sonst nur in der Gruppe E beobachten. Dort steht die Schweiz hinter Slowenien, trotz des besseren Torverhältnisses.
Bleibt zu hoffen, dass es am Ende der Qualifikation keiner Zahlenspielerei bedarf, damit Deutschland zur EM fahren darf. Die sicherste Variante wäre das ohnehin angestrebte Ziel des Weltmeisters: Platz 1 in der Gruppe D. Auf sämtlichen Internetseiten dieser Welt.