Schnallt die Geox-Sandalen an und schwingt euch auf die Schaukel – heute ist Tag des Kindergartens. Und da auch die Bundesliga ab und zu gar nicht so viel erwachsener ist, kommt hier die Top 10 der Kindergarten-Streitereien.
„Im Moment hat das ja ein bisschen was davon, wie das die Chinesen in der Wirtschaft und Industrie machen. Gucken, was die anderen machen und es dann abkupfern.“ Das warf der damalige BVB-Trainer Jürgen Klopp dem FC Bayern nach deren Triple 2013 vor. Sie hätten laut Klopp das Dortmunder Spielsystem der Meisterjahre 2011 und 2012 kopiert und wären deshalb wieder erfolgreich. Als Kindergarten-Profis wissen wir: Auf ein „Xy macht mir alles nach“ reagiert man am besten mit „Xy ist doof“, das spricht er oder sie dir garantiert nicht nach. Ha, ausgetrickst.
Ein modischer Streit. Nachdem Hinteregger nach seiner Leihe zu Eintracht Frankfurt wieder nach Augsburg zurück musste, erschien er kurzerhand zum Trainingsauftakt mit einem Eintracht-Rucksack, um seine Unzufriedenheit zu zeigen. Wenig später wurde er nach Frankfurt verkauft. So wissen wir nicht, ob er als nächstes bei einem Bundesliga-Spiel mit Frankfurt Trikot aufgelaufen wäre oder sich den Adler in die Haare schneiden lassen hätte. Schade.
Im letzten Spiel der Saison 1973/74 bezeichnete der Schalker Erwin Kremers Schiri Max Klauser als „Blöde Sau“. Da Klauser die Beleidigung nicht richtig verstand und noch einmal nachfragte, bekräftigte Kremers seine Aussage mit einem beherzten „Und jetzt nochmal für Doofe: Sie sind eine blöde Sau.“ Wir müssen an dieser Stelle die Wortwahl Kremers auf das Schärfste verurteilen. „Blödian“, „Doofi“ oder „Ziege“ wären dann doch die angemesseneren Formulierungen gewesen.
Es hätte alles so schön sein können. Sein 603. Bundesligaspiele, alle davon für die Eintracht, im ausverkauften Waldstadion feiern und dabei den Einzug ins internationale Geschäft perfekt machen – so hatte sich Charly Körbel sein Abschiedsspiel eigentlich vorgestellt. Doch es kam anders. Schiri Michael Prengel zeigte ihm in der Vorwoche für ein Allerweltsfoul die gelbe Karte, obwohl Körbel ihn darauf hingewiesen hatte, er musste sein letztes Spiel gelb-gesperrt von der Tribüne aus verfolgen. Prengel wurde in seiner Rolle als überstrenger und unbeliebter Erzieher übrigens zwei Jahre später von Bundesligaspielen abgezogen. Strafe muss sein.
Es braucht nur einen Satz und schon kennt einen ganz Deutschland. So geschehen bei Willi Lippens. Als er für ein Foul in einem Regionalliga-Spiel vom Schiedsrichter die gelbe Karte mit den Worten „Herr Lippens, ich verwarne Ihnen“ vom Unparteiischen gezeigt bekam, reagierte er kurzerhand mit „Herr Schiedsrichter, ich danke Sie.“ Zwar bekam Lippens dafür einen Platzverweis wegen Beleidigung, sein Spruch wurde allerdings Kult. Uns bleibt an dieser Stelle nur zu sagen: Kinder, nehmt euch kein Beispiel an dieses.
Sebastian Polter und Teamkollege Milos Pantovic stritten sich im Januar dieses Jahres um die Ausführung eines Elfmeters. Pantovic hatte sich das Spielzeug dabei zuerst geschnappt, doch sein Teamkollege nahm es ihm wieder weg, da er selbst gerne damit spielen wollte. Schlussendlich setzte sich der größere und stärkere Polter durch – und vergab. Wie hat es uns damals unsere Kindergärtnerin eingetrichtert? Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort.
1997 trat Jürgen Klinsmann als Reaktion auf seine Auswechslung ein Loch in eine Werbetonne. Die Firma bedankte sich daraufhin einige Zeit später mit einem Präsentkorb bei ihm für die PR. Erst bockig sein und dann dafür auch noch belohnt werden, das können wir als Teilzeit-Pädagogen nicht gutheißen. Deshalb wollen wir vor allem die Reaktion der Tonne loben, da diese Klinsmanns Aggressionen nicht erwidert hat.
„Lothar aus Erlangen wettet – und das muss man sich mal vorstellen – dass sein Teamkollege Jürgen Klinsmann es nicht schafft, in einer Saison 15 Tore zu erzielen.“ So oder so ähnlich hätte es wohl geklungen, hätte es die Wette von Lothar Matthäus damals ins Fernsehen geschafft. Er hatte mit Manager Uli Hoeneß eben jene abgeschlossen, um zu zeigen, wie wenig er von der Verpflichtung Klinsmanns hielt. Wetteinsatz waren schlappe 10.000 Mark – und 11FREUNDE-Informationen zufolge auch ein 15-minütiges Anschubsen auf der Vogelschaukel.
13. Dezember 2009: Jens Lehmann fliegt in Diensten des VfB Stuttgart mit Rot vom Platz und wird auf dem Weg aus dem Stadion dahingehend von einem Fan konfrontiert. Weshalb Lehmann dem Fan kurzerhand die Brille abnimmt und sie erst nach einiger Zeit zurückgibt – allerdings einem völlig anderen Mann. Ob er sich so bessere Chance bei „Ich sehe was, was du nicht siehst“ verschaffen wollte, ist nicht überliefert.
Für uns der bis dato peinlichste Streit im deutschen Fußball. Und nicht nur, weil einer der Beteiligten den bereits im Namen trägt. Wer sich nicht erinnert: Duisburg-Trainer Norbert Meier und Köln-Profi Albert Streit gerieten 2005 aneinander und standen Kopf an Kopf, woraufhin sich Meier theatralisch fallen ließ und Streit eine Kopfnuss unterstellen wollte. Für diese Schwalbe bekam Meier vom DFB eine dreimonatige Sperre aufgebrummt. Und wurde zuhause sicherlich bereits um 19 Uhr ins Bett geschickt!