Am Sonntag führt Stefan Beinlich seine Mannschaft beim Hansa-Benefizspiel „Paule vs. Marteria“ auf den Platz. Haben die Musiker überhaupt eine Chance gegen die Ex-Profis?
Werden nach dem Benefizspiel wieder mehr Leute ins Stadion kommen?
Ich hoffe es sehr! Das Schöne ist, dass bei so einem Spiel das Stadion ausverkauft ist. Das zeigt, welche Unterstützung in der Region für den Verein herrscht. Es wäre wichtig für die Mannschaft, die ja auch am Sonntag zuguckt, dass sie bis zum Ende der Saison unterstützt wird.
Die Begegnung war ursprünglich dafür angesetzt, das nötige Geld für die Lizenz zur kommenden Saison einzuspielen. Die ist bereits gesichert. Was geschieht nun mit den Einnahmen?
Ich denke, die werden alle für die Lizenz im kommenden Jahr und die Nachwuchsarbeit verwendet.
Nachdem Sie im Juni 2012 als Manager von Hansa zurückgetreten waren, sollen Sie sich längere Zeit kein Rostock-Spiel mehr live angeschaut haben. Hatten Sie zwischenzeitlich eine Art Hansa-Tief?
Es ist richtig, ich war seitdem gar nicht mehr im Stadion. Das hat überhaupt nichts mit Hansa oder der Situation von damals zu tun. Ich bin einfach kein Stadion-Typ. Ich drücke dem Verein die Daumen und weiß auch immer sofort wie er gespielt hat. Ich bin eher der, der Samstagnachmittag zu Hause auf der Couch sitzt, 15.30 Uhr die Füße auf den Tisch legt und Konferenz guckt. Ich habe als Spieler schon immer die richtigen Fans bewundert, die permanent ins Stadion gehen, die Auswärtsreisen mitmachen und mit der Mannschaft ins Trainingslager fahren. Ich persönlich kann mir das nicht vorstellen.
Warum sind Sie eigentlich in Rostock geblieben und zogen nicht zurück in Ihre Heimatstadt Berlin?
Das hat mit der Zeit von 1994 bis 1997 zu tun. Die war so schön, so familiär – die Stadt hat mir damals schon gefallen, dazu die Lebensqualität an der Küste. Meine Familie fühlt sich sehr wohl. Wir sind hier oben rundum glücklich.
Hansa Rostock war zuletzt 2008 erstklassig. Können Sie sich Ihren Herzensverein überhaupt noch einmal in der ersten Liga vorstellen?
Im Moment natürlich gar nicht. Jetzt ist erstmal entscheidend, dass die Klasse für diese Saison gehalten wird. Dann wird der Verein für die neue Saison die nächsten Ziele definieren. Ich persönlich würde es natürlich schön finden, wenn der Verein wieder den Schritt in die zweite Liga geht und auch irgendwann mal wieder den in die erste Liga. Dazu brauchst du aber Geld und das ist spärlich vorhanden. Erst wenn das stimmt, kann der Klub vielleicht mal wieder die Strahlkraft erreichen, die er einst mal hatte.
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Das Hansa-Rostock-Benefizspiel „Marteria&Friends vs. Paule&Friends“ wird am Sonntag, 29. März 15 ab 13 Uhr, live auf Sport1 übertragen.