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Bitte nicht so. Dieser Gedanke wird so man­chem Borusse am Sams­tag­nach­mittag gekommen sein. Dass Dort­mund nicht Meister wird – damit hat sich nach dem 0:5 gegen Bayern Mün­chen so man­cher Fan arran­giert. Aber den Titel aus­ge­rechnet gegen Schalke zu ver­lieren, das wollte nie­mand.

Dort­munds Weg zum Titel mag nach Mün­chens 1:1 gegen Nürn­berg weiter offen sein. Die Nie­der­lage im Derby wird jedoch bleiben. Für Schalke, in dieser Saison wahr­lich nicht vom Glück geküsst, kam an diesem Nach­mittag alles zusammen. 

Und auch wenn der BVB ange­sichts eines Foul-Elf­me­ters und zweier roter Karten die Schuld bei Schieds­richter Felix Zwayer sucht: Viele der Fehler waren haus­ge­macht – und traten im Derby nicht zum ersten Mal auf. Hier kommen vier Dort­munder Schwä­chen, die Schalke zum 4:2‑Sieg ver­halfen.

Viel Domi­nanz, wenig Tor­chancen
Von der ersten Minute an waren die Rollen klar ver­teilt: Dort­mund war die Mann­schaft, die auf Sieg spielte. Schalke wie­derum igelte sich am eigenen Straf­raum ein. Coach Huub Ste­vens ver­ord­nete seinem Team eine total defen­sive 5 – 3‑2-For­ma­tion. Schon beim Dort­munder Anstoß wich Schalke nicht aus der eigenen Hälfte.

Der BVB musste das Spiel gestalten und ließ den Ball zunächst ruhig in der eigenen Vie­rer­kette laufen. In der ersten halben Stunde hatten sie so 80 Pro­zent Ball­be­sitz, abseits ihres Füh­rungs­tref­fers (14.) jedoch auch kaum eine echte Tor­mög­lich­keit. Der Ball­be­sitz fand haupt­säch­lich in der eigenen Hälfte statt. Dieses Pro­blem sollte später akut werden, nachdem Schalke das Spiel gedreht hatte.

Schwäche nach Stan­dards
Doch wie konnte Schalke das Spiel über­haupt drehen? Diese Frage treibt ganz Dort­mund um. Sie ist auch zwei Tage später schwer zu beant­worten. Eigent­lich war Schalke offensiv nicht prä­sent in dieser Partie. Die beiden Stürmer waren allein auf weiter Flur, erhielten kaum Unter­stüt­zung. Schalke hatte keine klare Angriffs­stra­tegie; mal schlugen sie den Ball lang weg, mal rannten sie sich auf dem Flügel fest. Selbst nach dem Elf­meter zum 1:1 (18.) fand Schalke nicht ins Spiel.

In einer Situa­tion nutzten sie jedoch Dort­munds größte Schwäche aus: Stan­dards. Mit ins­ge­samt vier­zehn Gegen­toren nach ruhenden Bällen sind die Dort­munder das viert­schwächste Team der Liga. Im hei­mi­schen Sta­dion kas­siert kein anderer Bun­des­li­gist so viele Stan­dard-Tore wie der BVB (acht Stück).

Es half wenig, dass Favre von seiner prä­fe­rierten Raum­de­ckung auf eine Misch­va­ri­ante aus Mann- und Raum­de­ckung umge­stellt hat. Dort­mund ver­passte im Fünf-Meter-Raum das ent­schei­dende Kopf­ball-Duell, Salif Sané köpfte zur Füh­rung ein (28.).