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Seite 2: Bernat, Alonso, Lahm, Schweinsteiger

Juan Bernat
Herr­li­cher Kom­mentar eines Bayern-Fans, mit dem der Autor dieser Zeilen ges­tern das Spiel ver­folgte: Schön­schön­ka­putt! So spielt Juan Bernat!“ Und in der Tat: Auf zwei hüb­sche Aktionen des spa­ni­schen Links­ver­tei­di­gers folgte zumeist ein Fehler. Gegen eine Mann­schaft wie den FC Bar­ce­lona sind solche Fehler sogar spiel­ent­schei­dend. Wie jene Bernat-Aktion in der 77. Minute: Pass von Neuer, Bernat nimmt blitz­artig jenen mit (schön!), umkurvt ele­gant den ersten Gegen­spieler (schön!), ver­passt es dann aber, den Ball abzu­spielen und ver­liert die Pille an Dani Alves (kaputt!). Dass daraus das bay­ern­kna­ckende 1:0 resul­tierte (richtig kaputt!), war für Bernat nun wirk­lich nicht mehr schön. Auch sonst mit einigen doch sehr hek­ti­schen Aktionen, ein Leis­tungs­träger war der Linksfuß ges­tern nicht. Aber: Der Mann ist 22 Jahre alt, spielt seine erste Saison bei den Bayern, und bestritt gegen Barca erst die elfte Cham­pions-League-Partie seines Lebens. Fazit: Diese Begeg­nung wird Juan Bernat nur noch besser machen. Auf dass er in ein paar Jahren als der Schönschönschön“-Spanier in die Geschichte ein­gehen wird!

Xabi Alonso
Am Ende wirkte der ehe­ma­lige Lieb­lings­s­pa­nier der Bun­des­liga wie ein alter Kämpe, der den Über­fall auf seine Fes­tung zwar über­lebt hat, aber noch lange brau­chen wird, um sich von den vielen kleinen und großen Wunden zu erholen. Es wäre durchaus ange­messen gewesen, wenn der einst strah­lende Ritter der Königs­klassen-Runde nach der Schlacht auf einer Bahre vom Feld getragen worden wäre. Lanze, Schild und Schwert waren da längst zer­bro­chen, das Pferd hatte sich vom Acker gemacht. Er weiß jetzt selbst, dass er nicht mehr viele sol­cher Schlachten in seiner Lauf­bahn aus­tragen kann, ohne am Ende zum Hof­narr degra­diert zu werden. Früher hätte ein kluger König so einem ver­dienten Helden irgendein hüb­sches Stück Land geschenkt. Wir mun­keln mal, dass es auch nicht mehr allzu lange dauert, bis Xabi Alonso mit einem Blu­men­strauß im Mit­tel­kreis der Allianz-Arena stehen wird.

Philipp Lahm
Haben wir da ges­tern etwa den ganz lang­samen Anfang vom Ende einer der größten deut­schen Fuß­ball-Kar­rieren erlebt? Denn erst­mals seit ver­mut­lich 31 Jahren hat Philipp Lahm nicht wie Philipp Lahm gespielt, son­dern eher wie ein Philipp Lahm­chen. Gegen die furiosen Ball­lieb­haber aus Bar­ce­lona wirkte selbst der Welt­meister zu langsam, zu träge, zu unin­spi­riert, vor allem machten sich erst­mals Sicher­heits­mängel am per­so­ni­fi­zierten Ball-Tresor sichtbar. Unglaub­lich, aber wahr: Lahm ver­sprangen Bälle bei der Annahme, Lahm spielte Fehl­pässe. Noch einmal: LAHM VER­SPRANGEN BÄLLE. Was kommt als nächstes: Spricht Joa­chim Löw platt­deutsch? Gewinnt Lever­kusen Titel? Geht Jürgen Klopp ins Kloster? Worauf kann man sich in dieser Welt nun noch ver­lassen?

Bas­tian Schwein­steiger
Kleiner Unkenruf in dieser Ein­zel­kritik: So ein Spiel wie im WM-Finale 2014 bekommt Bas­tian Schwein­steiger in diesem Fuß­ball­leben nicht mehr hin. Warum auch? Es war der Höhe­punkt einer beein­dru­ckenden Kar­riere. Und alles, was danach kommt, kann de facto nicht mehr so toll, so beein­dru­ckend, so Schweini sein. Gegen Bar­ce­lona war das deut­lich zu sehen: Da ver­suchte ein ehe­ma­liger Welt­klasse-Fuß­baller mit aller Kraft der Welt noch einmal zu beweisen, dass er von seiner alten Qua­lität nichts ver­loren hat. Und nach gut 90 Minuten musste man leider fest­stellen: Es gelang ihm nicht.