Am vergangenen Wochenende startete in Schweden die Saison – mit jeweils exakt acht Zuschauern in den Stadien. Was war denn da los?
Frühling in Schweden: Der Schnee vom Winter ist geschmolzen, an den Bäumen springen die ersten Knospen, und in den Fußballstadien rollt der Ball. Auch Beginn der Allsvenskan ist jedes Jahr ein klares Frühlingszeichen im skandinavischen Land. Doch dieses Jahr ist die Situation etwas anders als sonst, natürlich: Aufgrund der Pandemie dürfen keine Fans in die Stadien– oder besser: fast keine.
Denn in Stockholm, Malmö, Kalmar und den anderen Spielstätten sitzen acht Menschen mit Abstand und ohne Maske – die Maskepflicht ist im Land nämlich nicht so streng wie in vielen anderen Staaten – und versuchen, so viel Stimmung zu machen wie eben möglich. „Alle aus Göteborg stinken nach Fisch!“, schreien die acht Supporter von AIK Solna dem gegnerischen Spieler Victor Edvardsen von Degerfors IL an. Der Stürmer spielte früher beim IFK Göteborg, einem der Rivalen des AIK.
Doch warum dürfen in die schwedischen Stadien genau acht Leute, warum nicht null oder 100? Der Grund hängt mit den Corona-Regeln zusammen: In Schweden ist es derzeit nämlich so, dass sich acht Personen im öffentlichen Raum treffen dürfen. Offenbar zählen auch die Stadien zu diesem öffentlichen Raum. Gleichzeitig sind die Einkaufszentren, Restaurants und Tiergärten im vom Coronavirus hart betroffenen Land oft überfüllt. Mats Enquist, Generalsekretär des schwedischen Profifußballverbandes, fühlt sich benachteiligt. Er sagt: „Wir haben das Gefühl, dass wir nicht als der große Betrieb gesehen werden, der wir tatsächlich sind.“
Trotz des Frusts über die Maßnahmen sind die Vereine froh, dass sie überhaupt Zuschauer willkommen heißen dürfen. Allerdings ist es natürlich nicht leicht zu entscheiden, wer zu den Spielen kommen darf. „Die acht Plätze werden unter unseren 3.000 Dauerkarteninhabern verlost“, schrieb IFK Göteborg in einer Pressemitteilung. Für die Zuschauer heißt das also: Daumendrücken und abwarten.