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Der letzte direkte Berüh­rungs­punkt von Sandro Schwarz mit der Fuß­ball-Bun­des­liga liegt gut zwei­ein­halb Jahre zurück – und hatte einiges mit Berlin zu tun. Schwarz trai­nierte den FSV Mainz 05, verlor mit dem Team zu Hause 2:3 und wurde tags darauf im November 2019 ent­lassen. Gegner war der 1. FC Union.

Von nun an wird Schwarz wieder sehr viel mit der Bun­des­liga und noch sehr viel mehr als früher mit Berlin zu tun haben. Am Don­ners­tag­morgen ver­mel­dete Hertha BSC, dass der 43-Jäh­rige wie erwartet neuer Trainer wird. Er unter­schrieb bis 2024. Offi­ziell vor­ge­stellt werden soll Schwarz am 20. Juni, nach seinem Urlaub.

Ich habe große Lust darauf, den Neu­start bei Hertha BSC mit­zu­ge­stalten. Der Verein hat eine schwie­rige Zeit hinter sich“, wird Schwarz in einer Mit­tei­lung zitiert. Die schwie­rige Zeit dauert nun bald drei Jahre an und hätte fast in die 2. Liga geführt. Erst in der Rele­ga­tion gelang mit Trainer Felix Magath der Klas­sen­er­halt. Dass die Ber­liner dafür drei Trainer in einer Saison benö­tigten, vor Magath noch Pal Dardai und Tayfun Korkut, ver­buchte Sport­ge­schäfts­führer Fredi Bobic als per­sön­liche Nie­der­lage“.

Schwarz steht für Pres­sing

Nun muss es in Bobics zweitem Jahr bei Hertha besser werden. Mit deut­lich weniger Stör­ge­räu­schen abseits des Rasens und mehr sport­li­chem Erfolg. Sprich wenigs­tens mal wieder eine Spiel­zeit mit Puffer zum Abstiegs­kampf. Dafür soll nach dem nächsten Umbruch im Kader Schwarz sorgen.

Neben den fach­li­chen Qua­li­täten habe für das Anfor­de­rungs­profil Begeis­te­rungs­fä­hig­keit, Lei­den­schaft und Emo­tio­na­lität im Blick­punkt“ gestanden, sagt Bobic. Schwarz habe diese Eigen­schaften bei Mainz und bei Dynamo Moskau gezeigt. Zudem hatte Bobic gefor­dert, Hertha müsse end­lich attrak­tiver und offen­siver spielen. Schwarz steht für hohes Pres­sing, schnelles Umschalt­spiel und inten­siven Fuß­ball, der den Gegner ständig beschäf­tigt.

Keine gute Bilanz

Schwarz’ Kar­riere als Bun­des­li­ga­trainer beläuft sich bis­lang auf etwas mehr als zwei Jahre, er kam ab Sommer 2017 mit Mainz auf 85 Pflicht­spiele. Nach der ersten Saison Rang 14, nach der zweiten Rang zwölf, punk­te­tech­nisch weit weg von den Abstiegs­rängen. In der dritten war bald Schluss für Schwarz, davor gab es bei­spiels­weise ein 0:8 bei RB Leipzig.

Das ist ins­ge­samt keine hoch­klas­sige Bilanz, aller­dings hatte es Schwarz in Mainz selten leicht. Zum einen gab es fast durch­gängig Que­relen in der Füh­rung. Und Schwarz ist gebür­tiger Mainzer, war lange als Spieler in der 2. Liga für den Klub aktiv. Der Begriff Her­zens­an­ge­le­gen­heit wird inzwi­schen oft bemüht, traf aber bei Schwarz mit Sicher­heit zu. Trotzdem herrschte Skepsis im Umfeld. Nicht wenige Fans ver­banden seinen Namen vor allem mit dem Abstieg der zweiten Mann­schaft aus der 3. Liga. Inter­es­san­ter­weise gab es von vielen Trai­nern aus dieser Liga großen Respekt für seine Art, Fuß­ball spielen zu lassen.

In Erin­ne­rung blieb unter anderem ein starker Auf­tritt vor meh­reren Hun­dert Fans im März 2018. Die Anhänger waren grum­melnd in das Treffen gegangen – das Ergebnis war ein Schul­ter­schluss. Vor allem dank des hoch­emo­tional spre­chenden Schwarz. Und im Sommer 2019 fand der Trainer sehr deut­liche Worte gegen­über meh­reren Per­sonen, die vor einem Test­spiel auf der Tri­büne ras­sis­ti­sche Sprüche von sich gegeben hatten. Groß the­ma­ti­sieren wollte er das danach nicht. Die Reak­tion sei für ihn selbst­ver­ständ­lich gewesen.