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Heute Abend steigt end­lich der Super­Bowl. Dieses Mega-Event, das sich auch viele deut­sche Enthu­si­asten mit blut­un­ter­lau­fenen Augen nicht ent­gehen lassen werden, die den Regeln dieser Sportart nur teils mächtig sind. In der Nacht ent­schä­digen Chi­cken-Wings, Bier, ein Halb­zeit­auf­tritt von Lady Gaga kom­men­tiert von Frank Busch­mann, Wer­be­pausen und vor allem: Action.

Die Bun­des­liga kann da nicht mehr mit­halten.

Kein Anrecht auf nichts

Nur vier Tore fielen in der ersten Halb­zeit. Kein ein­ziges zwi­schen der 13. und 73. Spiel­mi­nute. Bezeich­nend für die Bun­des­liga. Ein Armuts­zeugnis. Eine Frech­heit!

Wurde am Frei­tag­abend noch der Abnut­zungs­kampf“ des Ham­burger SV roman­ti­sie­rend besungen, zeigte die Kon­fe­renz auf, was geschieht, wenn alle Mann­schaften nach diesem kate­go­ri­schen Impe­rativ han­deln. Kurz gesagt: Nicht viel.

Und das genau richtig so. Wer glaubt, er hätte ein Anrecht auf neunzig Minuten Voll­gas­fuß­ball mit Traum­toren auf beiden Seiten, einer hoch­emo­tio­nalen Schluss­phase und drei Rudel­bil­dungen, nur weil er sein Abo bezahlt hat, der ist der Wer­bung eines Pay-TV-Sen­ders ordent­lich auf den Leim gegangen.

Dann guck halt Col­lege-Bas­ket­ball…

Erst im dunklen Tunnel wird das kleine Licht am Ende erkennbar. Und wenn die Erwar­tungen wieder auf ein erträg­li­ches Maß her­un­ter­ge­schraubt wurden, freut man sich auch über ein lausig her­aus­ge­spieltes 1:0 von Lars Stindl. Oder begeis­tert sich für eine zweite Halb­zeit, in der Schalke 04 einen Punkt gegen Bayern mit Mann und Maus ver­tei­digt. Oder wippt ein biss­chen mit, wenn Hof­fen­heim in den letzten zehn Minuten den FSV Mainz noch aus dem Sta­dion schießt.

Wer ständig Action und Unter­hal­tung will, soll sich Col­lege-Bas­ket­ball anschauen und sich von Busch­mann ein Rata­tata“ beim 35. Dreier ins Ohr brüllen lassen. Dass dieser Dau­er­un­ter­hal­tungs­an­spruch mitt­ler­weile auch die Bun­des­liga erreicht hat, ist eine uner­träg­liche Ent­wick­lung der Moderne. Denn der Fuß­ball bleibt ein low scoring game“ und gerade das macht ihn aus.

… oder die Sport­schau

Erst im see­len­ru­higen Ertragen eines 1:0 zwi­schen Hertha BSC und Ingol­stadt, schält sich die Liebe des Fuß­ball­fans zu seinem Sport heraus. Wer darauf keine Lust hat, soll sich abends die Sport­schau anschauen. Und danach bitte schweigen.